IHK-Global Business Ausgabe 2/2024

EUROPA/ZENTRALASIEN

RUMÄNIEN Hoher Bedarf an Recycling-Technologien

Die Sammlung der Siedlungsabfälle ist Aufgabe der Kommunen. Landes- weit gibt es mehrere Entsorgungs- unternehmen und keine einheitlichen Regeln, wie mit Haushaltabfällen umgegangen werden soll. In Bukarest sind mehrere Ent- sorgungsunternehmen tätig, unter anderem Rebu, Romprest und Rosal. Die Brantner Group (Österreich) ist in Sibiu, Cluj-Napoca, Resita, Piatra- Neamt präsent. Der rumänische Entsorger Polaris ist in den Städten Arad, Alba-Iulia, Tirgu-Jiu und Slo- bozia aktiv. Privatunternehmen wie Iridex (Bukarest, Calarasi, Constan- ta), Veolia (Ploiesti), Tracon (Braila, Sibiu Constanta, fin-Eco (Brasov) und RER Buzau betreiben Deponien. GTAI/IHK

Rumänien steht beim Recycling der Siedlungsabfälle EU-weit an letzter Stelle. 2021 produzierte jeder Einwohner durchschnittlich um die 300 Kilogramm Siedlungsabfälle. Nur 11 Prozent davon wurden recycelt oder kompostiert. 60 Prozent der Abfälle landeten unsortiert auf Deponien, die restlichen fast 30 Prozent wurden verbrannt oder wurden illegal in der Gegend verstreut. Ein Grund für die niedrige Re- cyclingquote liegt in der geringen Automatisierung der Sortieranlagen. Wertstoffe wie Glas, Plastik, Holz oder Aluminium müssen zum Großteil hän- disch aussortiert werden, was hohe Personalkosten verursacht und nicht effizient ist. Der Investitionsbedarf für moderne Sortier- und Kompostieran-

lagen, die die Recyclingquote steigern würden, werden auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Ein Teil der Kosten könnte über EU-Mittel gedeckt wer- den: Für Modernisierungsvorhaben des kommunalen Abfallmanagements stellt die EU für die kommenden drei Jahre Fördermittel in Höhe von 286 Millionen Euro bereit. Einen ersten Schritt in Richtung Recycling hat die rumänische Regie- rung indes mit der Einführung des Flaschenpfands getan: Am 30. No- vember 2023 wurde das Pfandsystem für Getränkebehälter aus Glas, Alu- minium und PET eingeführt. Rumä- nien steht allerdings auch hier erst am Anfang. Daher sind Technologien zur Wiederverwertung von PET, Glas und Aluminium stark gefragt.

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