IHK-Magazin Ausgabe 02/2023

AUS DER IHK

AUF KURS HALTEN Vier Tipps zur Vorsorge Wie mit Krisen umgehen? Ein Überblick, wie Unternehmen sich bereits im Vorfeld wappnen können.

Lassen Sie sich in regelmäßigen (nicht zu lan- gen) Abständen alle relevanten Zahlen, Daten und Fakten vorlegen und besprechen Sie die Informationen mit Ihren Kollegen aus der Ge- schäftsführung und Ihrem Steuerberater oder Rechtsanwalt. Fallen Ihnen Unregelmäßigkei- ten auf oder fürchten Sie Fehlentwicklungen, informieren Sie frühzeitig Ihre Aufsichts- gremien (Beirat, Gesellschafterfamilie o. ä.). Schließen Sie für sich gegebenenfalls eine D&O-Versicherung ab, die Haftungsrisiken abdeckt.

1. Überprüfen Sie permanent Ihr Ge- schäftsmodell, Ihre Strategie, Ihr Produktangebot und Ihre Kunden- sowie Lieferantenstruktur. Haben Sie genug neue Geschäftsideen? Arbeiten Sie stetig an der Weiterentwicklung Ihrer Produkte, fördern Sie die Innovations- lust Ihrer Mitarbeiter? Haben Sie genügend Kunden? Können Sie auf einen gesunden Mix aus Bestands- und Neukunden vertrauen? Welche neuen Marktsegmente wollen Sie sich in den nächsten Jahren erschließen? Wie steht es um Ihre Lieferantenstruktur: Beziehen Sie wichtige Vorprodukte/Rohstoffe nur aus einer Quelle – oder sind Sie zulieferseitig redundant aufgestellt? Welche Laufzeit haben Ihre Liefer- verträge?

Achten Sie auf Warnsignale.

4.

Zahlt ein bis dato zuverlässiger Kunde seine Rechnungen auf den letzten Drücker – oder sogar erst nach Mahnung? Zahlt er nur teilweise, erteilt aber gleichzeitig direkt neue Aufträge? Ändert sich die schon lange bestehende Bankverbindung Ihres Kun- den? Gibt es unerwartete Wechsel in der Geschäftsführung und reagieren die neuen Chefs nicht auf Ihre Kontaktaufnahme? Le- sen Sie in der Presse von Werkschließungen oder Verlagerungen des Unternehmenssitzes? Insbesondere bei plötzlichen Veränderungen im Zahlungsverhalten ist Vorsicht geboten. Langjährige Geschäftsbeziehungen sind zwar oft wertvoll, sollten Sie aber nicht gutgläubig oder leichtsinnig werden lassen: Stellen Sie Ihre Lieferungen eventuell auf Vorkasse um. Auch bei Ihren Lieferanten sollten Sie auf Ungewöhnliches achten: Ändert Ihr Zuliefe- rer ohne Ankündigung seine Zahlungsziele, streicht er seine Skonti-Angebote, liefert er verspätet oder nur Teilmengen der bestellten Ware – und auch das nur in minderer Quali- tät? Gefährden Sie nicht Ihre Lieferketten durch Klumpenrisiken: Machen Sie sich rechtzeitig auf die Suche nach alternativen Zulieferbetrieben.

Schützen Sie sich vor Lieferengpässen oder Zahlungsausfällen.

2.

Checken Sie regelmäßig die Bonität Ihrer Ver- tragspartner entlang Ihrer Wertschöpfungsket- te. Datenbanken wie Schufa oder Creditreform geben Ihnen, für relativ kleines Geld, rasch und zuverlässig Auskunft darüber, wie es um die finanzielle Lage Ihrer Geschäftspartner steht.

Implementieren Sie ein Frühwarnsys- tem für Ihren eigenen Betrieb.

3.

Sorgen Sie für klare Zuständigkeiten in Ihrem Unternehmen: Wer ist wofür verantwortlich, wer berichtet wie oft an wen? Denken Sie dran: Letztlich haften Sie als Inhaber/Geschäfts- führer für alles, was schiefläuft. Um immer den Stand der Dinge zu kennen, brauchen Sie regelmäßig aktuelle Informationen über die Geschäftsentwicklungen aus den Bereichen Innenrevision, Controlling und Zertifizierung. Risikoüberwachung ist kein Selbstzweck:

Sicher durch Krisensituationen

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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2023

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