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Das nächste Urlaubsziel vor Augen: Spezialreiseveranstalter Kurt Geitner im Gespräch mit Besucherinnen des ReiseMarktes Rhein-Neckar-Pfalz, der Anfang des Jahres in Mannheim stattfand.
TOURISMUS Wohin geht die Reise? Die Touristikbranche kommt zur Erholung. Ein Stimmungsbild aus der Region. D as vergangene Touris- tikjahr war bereits von starken Nachholeffekten
uns etwa die Busanmietung bis zu 50 Prozent teurer kommt, müssen wir das an die Reisen- den natürlich weitergeben“, so Gartenreiseexperte Geitner. Die Kostensteigerungen könne er seinen Kunden jedoch gut vermitteln. „Unsere Klientel, die Kreuzfah- rer, ist bislang unbeeindruckt von der Angst vor steigenden Preisen, das riesige Nachholbe- dürfnis nach den vergangenen Jahren scheint das auszu- gleichen“, schildert Christina Rackwitz, Chefin von Königlich FairReisen aus Edingen-Neckar- hausen. Bei Kreuzfahrten hät- ten sich die Preise allerdings – wohl wegen der in diesem Segment herrschenden Über- kapazitäten – kaum verändert, berichtet die Unternehmerin. Gestiegene Kosten und Per- sonalmangel sind das eine. Reiseveranstalter müssen sich gleichzeitig darauf einstellen, dass Urlauber bewusster ent- scheiden „Qualität, Erlebnis- vielfalt und Nachhaltigkeit spielen eine zunehmend große Rolle“, berichtet IHK-Touris- musexpertin Petra Hörmann. „Ebenso wie Zuverlässigkeit und ein guter Service“. Ihr Rat an die Reiseveranstalter: „Grei- fen Sie Trends auf, verlieren Sie aber auch Ihre Zielgruppe nicht aus den Augen!“ Kira Hinderfeld
Da kommen die Folgen des Russland-Ukraine-Krieges mit eingebrochener Konsumlau- ne, Energiekrise und Inflation mehr als ungelegen. Sorgen bereiten vielen Touristikern darüber hinaus Personalman- gel und steigende Arbeitskos- ten. Laut aktueller Umfrage des Deutschen Reiseverbandes haben über 70 Prozent der be- fragten Unternehmen Schwie- rigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Gespräche mit Reiseveranstal- tern und Vertretern von Reise- büros sind dennoch von einem gewissen Optimismus geprägt. So kann Harald Haas vom Mannheimer Traditions-Reise- büro Haas, das auf individuell organisierte Fernreisen spezia- lisiert ist, kaum Zurückhaltung bei den Urlaubshungrigen be- merken. Die Bereitschaft, Geld auszugeben, sei auch nach der Coronapause vorhanden – und das, obwohl insbesondere die Flugkosten-Anteile bei Reisen kräftig gestiegen und darüber hinaus schwer kalkulierbar seien. „Insgesamt steigen die Reisepreise wohl um zehn bis zwanzig Prozent. Denn wenn
geprägt. Viele Unternehmen der Reisebranche konnten ab dem späten Frühjahr 2022 weitestgehend an das Vor- Pandemie-Niveau anknüpfen und dieses vor allem im Som- mer teilweise sogar übertref- fen. „Doch müssen die in den Coronajahren eingefahrenen Verluste erst wieder ausgegli- chen sein, bevor man wirklich von einer Erholung sprechen kann“, mahnt der Heidel- berger Spezialveranstalter Kurt Geitner zur Vorsicht. Der Unternehmer spricht mit sei- nen Reisen in die schönsten Gärten in Europa vor allem Best Ager an.
INFO
6,4 PROZENT Beitrag der Tourismusbranche zum BIP 2021 QUELLE: STATISTA.COM
Wie man in der Tourismus - branche mit Fachkräftemangel und anderen Herausforde - rungen umgeht, ist Thema im kostenfreien IHK-Netzwerk Tourismus. Mehr unter
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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2023
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