TIPPS
IRLAND Wind-Power von der grünen Insel
AUSLANDS- GESCHÄFT
Irland hat in den nächsten Jahren beim Ausbau der erneuerbaren Energien viel vor. Auch deutsche Unternehmen können profitieren.
I rland ist weltweit führend bei der Integration und variablen Nutzung erneuerbarer Energie- quellen für sein Stromnetz. Windenergie ist dabei im oft stürmischen Nordatlantik erste Wahl. Im Februar 2022 wurde erstmals etwas mehr als die Hälfte des Stroms aus Wind er- zeugt. Und das Land hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 möchte es 80 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbarer Energie gewin- nen. Die Brutto-Emissionen sollen bis dahin halbiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Irland massiv in den Ausbau von On- und Offshore- Anlagen. Insgesamt benötigt die Insel zusätz- lich 5.000 Megawatt (MW) an Offshore-Wind- kraft sowie ein Plus von 2,5 Gigawatt (GW) an Onshore-Windkraft. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung der derzeit installierten Kapazität. Spätestens 2050 will die Insel zu- dem komplett emissionsneutral wirtschaften. Die ambitionierten Ziele sollen mit neuen Windparks erreicht werden. Sieben davon sind bereits in Planung, wobei einige dieser Projekte schon genehmigt sind, andere durchlaufen ge- rade das Zustimmungsprozedere. Drei bis fünf Milliarden Euro wurden für jedes der Projekte berechnet. Die Windkapazität in Irland ist mit die größte der Welt. Mit geschätzten 70 GW übersteigt sie den inländischen Energiebedarf von rund fünf GW bei weitem. Das riesige Windreser- voir macht die Insel auch für energieintensive Branchen, etwa die Chemieindustrie, attraktiv. Der Tiefseehafen von Shannon Foynes an der Westküste könnte beim Aufbau der Offshore- Windinfrastruktur sowie für die Zwischenla- gerung von „grünem Ammoniak“ strategische Bedeutung einnehmen. Für letzteres eignen sich auch die derzeit für Öl genutzten Anlagen auf der Insel Whiddy im Südwesten des Landes. Andere Häfen entlang der Atlantikküste können als Startpunkte für Installation und Wartung der Offshore-Windanlagen dienen.
Die irische Industrie setzt auf ausländisches Expertenwissen, um den angestrebten Ausbau des Sektors in hoher Geschwindigkeit voranzu- treiben. Dies gilt insbesondere für die Ent- wicklung von Offshore-Windkraft in großem Maßstab sowie für Produktion, Lagerung und Transport von grünem Wasserstoff. Großer Vorteil: Die Qualität von deutschen Techno- logie- und Dienstleistungsanbietern genießt in Irland hohes Ansehen. Also ab auf die grüne Insel! INFO Gemeinsam mit den baden-württembergischen IHKs und der AHK Irland organisiert die IHK Rhein-Neckar im Juni 2023 eine Geschäftsanbahnungsreise nach Irland. Programm und Anmeldung unter: www.ihk-exportakademie.de/irland-2023
80 PROZENT von Irlands Strom soll 2030 aus erneuerbaren Quellen fließen. QUELLE: RECHERCHE IHK RHEIN-NECKAR
Veranstaltungs-Tipps:
Ausfuhr – Zollabwicklung leicht gemacht 7. März, Hybrid-Veranstaltung Ansprechpartnerin: Andrea Förster 0621 1709-164
Warenursprung und Präferenzen 8. März, Hybrid-Veranstaltung Ansprechpartnerin: Andrea Förster, 0621 1709-164 Polen: Firmengemeinschaftsstand auf der TRAKO 2023 19. bis 22. September, Danzig Ansprechpartnerin: Heide Schmidt 0621 1709-147 www.ihk-exportakademie.de/polen-2023
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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2023
ihk.de/rhein-neckar
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