IHK-Magazin Ausgabe 02/2023

TIPPS

TECHNISCHE FACHWIRTE „Sich weiterzubilden war nie wichtiger“ Die IHK-Weiterbildung zum Technischen Fachwirt: Zwei Teilnehmer berichten.

WEITER- BILDUNG

Sind nun IHK-geprüfte Technische Betriebswirte: Harun Cetin (links) und Philipp Nicklis

in der prakti- schen Arbeit anwenden. Hart war die Zeit trotzdem, wie er einräumt. Zwei Mal in der Woche, am

H arun Cetin hat pünktlich zu seinem 45. Geburtstag im vergangenen Dezem- ber die Prüfung zum Tech- nischen Fachwirt absolviert – und bestanden. „Das hat in meinem Werdegang noch gefehlt“, erzählt Cetin, der auf 30 Jahre Berufserfahrung bei Heidelberger Druckmaschinen zurückblicken kann. Mit 16 hat er dort seine Ausbildung gemacht und seither in vielen Bereichen des Unternehmens gearbeitet. In der Praxis weiß Cetin also, wie die Dinge laufen. Er wollte sich aber auch den theoretischen Überbau verschaffen. So hat er sich für eine Weiterbildung zum Tech- nischen Fachwirt bei der IHK Rhein-Neckar entschieden. Für 26 Monate ist Cetin nach der Arbeit zwei Mal in der Woche nach Mannheim ge- fahren, um sich in Rechnungs- wesen, Personalmanagement, Finanzierung und Investition fortzubilden. „Ich habe mich anfangs schon gefragt, ob das so einfach klappt, nachdem ich jahrelang nicht mehr auf einer Schulbank saß“, erzählt Cetin. Er war der Älteste in der Weiterbildungsgruppe. „Die meisten waren im Alter meiner Tochter.“ Und die ist 23. Doch Weiterbildung ist keine Frage des Alters, weiß Mathias Meyer. Er arbeitet bei Roche Diagnostics in Mannheim und ist seit vielen Jahren als Do-

zent bei der IHK Rhein- Neckar tätig. Meyer hat selbst

die Weiter- bildungen zum Techni- schen Fachwirt sowie zum Techni-

Mittwoch nach der Arbeit und am Samstag, muss Nicklis von der Pfalz nach Mannheim fahren. Aber: „Ich hatte das große Glück, dass ich während der Weiter- bildung von meinem Arbeitge- ber unterstützt wurde.“ Lebendes Beispiel dafür, dass Weiterbildung sich lohnt, ist Michael Unser. Der 56-Jährige ist Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Heilbronn- Neckarsulm. Begonnen hat er seine Karriere 1983 mit einer Lehre zum Maschi- nenschlosser; es folgte der Industriemeister Metall und der Technische Betriebswirt. Die Arbeit als Dozent macht ihm viel Spaß, der Zugang zu den Teilnehmern falle ihm leicht, haben doch viele einen ähnlichen Werdegang wie er selbst. „Im Unterricht geht es nicht ums Auswendiglernen, sondern darum, die Themen zu verstehen und Tipps und Anregungen für die Umset- zung in der Praxis zu erhalten.“ Über jeden und jede, die die Prüfung am Ende besteht, freut sich Unser. „Und ich habe sehr oft Grund zur Freude.“

schen Betriebswirt absolviert und kennt daher die Heraus- forderungen der Teilnehmen- den. „Sich weiterzubilden, war nie wichtiger. Arbeitsprozesse wandeln sich so schnell, da muss jeder sein Wissen auf dem neuesten Stand halten“, betont Meyer. Dazu kommt der Austausch in der Gruppe. „Aus den Gesprächen mit Kollegin- nen und Kollegen aus anderen Unternehmen und Branchen nimmt man extrem viel mit“, bestätigt Cetin. Sein Wissen zu erweitern, war die Triebfeder für Philipp Nicklis. Der 29-jährige ge- lernte Werkzeugmechaniker arbeitet als Produktionsleiter bei Tenneco in Edenkoben. „Ich wollte Entscheidungen, die im Unternehmen getroffen werden, besser nachvollzie- hen. Auch war es mir wichtig, Entscheidungen im betriebs- wirtschaftlichen Sinne besser treffen können“, sagt er. Was Nicklis in der 26-monatigen Weiterbildung zum Techni- schen Betriebswirt bei der IHK Rhein-Neckar gelernt hat, könne er nun nahezu täglich

Wie ist die IHK- Weiterbildung zum Technischen

Betriebswirt organisiert? Mehr unter

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