02-2016 D

Burkina Faso

nung ganzheitlich vorzuleben. Sie kamen mit ganz unterschiedlichen Erfah- rungen zurück: Ein Ehepaar wurde an zwei Orten weggeschickt und erst am dritten Ort aufgenommen. Ein anderes Ehepaar hat an einem Ort ganz ohne Kontaktmöglichkeit zur Aussenwelt gelebt – ein besonderes Erlebnis. Das drit- te Ehepaar war erstaunt über das grosse Interesse der Dorfbewohner. Am Ende des Monats fand in„ihrem“ Dorf ein Sonntagsgottesdienst mit mehr als 30 Per- sonen statt, darunter auch zwei Familienoberhäupter. Das vierte Ehepaar kam zum ersten Mal mit Muslimen in Kontakt, da es während des ganzen Monats bei einer muslimischen Familie wohnte. Als Folge dieser Einsätze sind in zwei Dörfern Gemeinden entstanden. Die Ver- antwortlichen unserer Partnerkirchen in den entsprechenden Regionen orga- nisieren sich nun, um diese Gemeinden zu begleiten und zu betreuen. Was für ein Geschenk! GROSSES INTERESSE – PLATZMANGEL! Zwei Ehepaare haben Anfang 2016 ihre Ausbildung abgeschlossen. Für das neue Schuljahr haben sich so viele Kandidaten beworben, dass wir aus Platz- gründen nicht alle berücksichtigen konnten – es begeistert uns, dass sich so viele Menschen für diese Arbeit interessieren und sich einsetzen möchten! Dabei haben wir Bewerbungen von Kandidaten aus verschiedenen Denomina- tionen erhalten. Erstmals ist zudem ein ausländischer Student aus dem Niger dabei. Es ist eine Bereicherung, dass die Interessenten aus ganz verschiedenen Hintergründen und Ortschaften kommen und so das Anliegen der Verbreitung der Guten Nachricht auch in ihre Umgebung tragen können. HERAUSFORDERUNGEN IN DER ARBEIT Folgende Herausforderungen stellen sich uns momenten: • Es ist uns ein Anliegen, dass das Studienprogramm mit den wirklichen Bedürfnissen unserer zukünftigen transkulturellen Mitarbeitenden übereinstimmt, besonders im Bereich der Berufsbildung. • Es ist wichtig, dass wir genügend eigenen Boden haben, damit die Stu- dierenden während ihres Aufenthaltes Felder bepflanzen können. • Wir brauchen Zelte, die wir den Studierenden ins Praktikum mitgeben können, denn oftmals ist es sehr schwierig, in den Dörfern eine Unter- kunft zu bekommen. Vielen Dank für die grossartige Unterstützung, die wir immer wieder erfahren dürfen – im Gebet und finanziell!

Im Mai 2015 bin ich gemeinsam mit Adrian Förster nach Burkina Faso gereist, um die von der SAM unterstützte interkulturell-hand- werkliche Schule CEFM zu evaluieren. Diese Evaluation brachte viel Positives zu Tage, aber auch einige Schwachpunkte. So wurde deut- lich, dass sich die meisten Studierenden den Lebensunterhalt nach dem Studium nicht se- ber finanzieren können – genau das ist aber ein Ziel der Ausbildung, weshalb die Frauen und Männer nicht nur in Theologie geschult werden, sondern auch ein Handwerk erlernen. Deshalb begannen unsere Partner zu überle- gen, wie sie den handwerklichen Teil des Stu- diums so verändern kann, dass er grösseren Nutzen bringt. Gleichzeitig hat die Evaluation aber auch ge- zeigt, dass die Absolventen jeweils sehr moti- viert sind und wertvolle Pionierarbeit leisten. Ermutigt hat uns auch, dass die EE/SIM, unsere Partnerkirche vor Ort, Verantwortung für die ehemaligen Studierenden übernimmt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit! Jürg PFISTER, bis Ende 2015 Länderverant- wortlicher Burkina Faso CEFM Ziel unserer Schule CEFM ist es, Menschen auszubilden, die ein Anliegen für eine musli- mische oder animistische Volksgruppe haben. Dafür erhalten sie bei uns eine handwerkliche und theologische Ausbildung und werden da- rauf vorbereitet, in einer solchen Volksgruppe zu leben und zu arbeiten. AUS THEORIE WIRD PRAXIS Im Januar 2015 hatten wir elf Ehepaare bei uns an der Schule. Im April sind vier von ihnen in verschiedene Dörfer gereist, um von der Bot- schaft des Friedens zu erzählen und Versöh-

Aristarque Djingri LANKOANDÉ, Direktor des CEFM

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