02-2016 D

FINANZ BERICHT Die Schweizer Allianz Mission kann in finanziel- ler Hinsicht auf ein positives Geschäftsjahr 2015 zurückblicken. Dank überdurchschnittlich hohen Erträgen aus Erbschaften und Legaten und tiefe- ren Projektkosten konnte ein Gewinn von CHF 153‘673 (vor Fondsergebnis) erzielt werden. BETRIEBSRECHNUNG sere Posten in diesem Jahr waren der Bau einer Handwerkerschule im Projekt ActionVIVRE Gaoual, der Bootsbau im ProRIBEIRINHO, bauliche Verände- rungen an den Gebäuden im ProSERTÃO und ins- besondere der Schulhausbau im ProRADJA‘.

Der Anstieg des Strukturaufwands um rund CHF 118‘000 ist insbesondere auf mehrere Stellenwech- sel in der Kommunikation zurückzuführen. Unter anderem war letztes Jahr in diesem Bereich eine Stelle vakant. Der Anstieg beim Sachaufwand wird hauptsächlich verursacht durch die Missionsferien- woche, welche seit diesem Jahr über die Erfolgs- rechnung (sowohl im Ertrag als auch im Aufwand) abgebildet wird. Das Jahr 2015 war von massivenWährungsschwan- kungen geprägt. Am stärksten zeigte sich dies in Brasilien, wo die SAM zurzeit die grössten Konto- korrente besitzt. Aufgrund einer Kursveränderung von 48 % ergab sich ein Währungsverlust von to- tal CHF 137‘000. Zur Deckung wurden Schwan- kungsreserven verwendet, welche aus früheren Kursgewinnen stammen. Der Rest wurde über den ausserbetrieblichen Aufwand gedeckt. Zudem ergab sich eine technische Verschiebung von Pro- jektaufwendungen in den Kursaufwand aufgrund von Differenzen zwischen den verwendeten und den budgetierten Kursen. BILANZ Die Bilanzsumme der Schweizer Allianz Mission lag mit CHF 7‘630‘849 per 31.12.2015 praktisch auf gleicher Höhe wie im Vorjahr, wobei die Flüssigen Mittel selbst jedoch um CHF 227‘000 zunahmen. Aufgrund der nach wie vor kritischen Lage im Tschad wird die Rückstellung für Evakuationskos- ten beibehalten und lediglich der aktuellen Mitar- beiterzahl angepasst. Wegen des Euro-Sturzes im Januar 2015 resultierte auf den langjährigen Finanzanlagen einWährungs- verlust von rund CHF 18‘000, welcher der Schwan- kungsreserve belastet wurde. Die Zuweisungen zweckgebundener Mittel für die Arbeit von SOLE Angola waren nicht ganz ausrei- chend, um die angefallenen Aufwände zu decken. Aus diesem Grund musste eine Entnahme aus frei- en Fonds in Höhe von insgesamt CHF 100‘224 zur Deckung des Fehlbetrags getätigt werden. Gemäss einem Entscheid des Vorstands werden aufgrund der veränderten Lage in Kamerun die da- zugehörigen Projektfonds zu einem zusammenge- fasst. Zusätzlich wird ein Sammelfonds für die Sa- hel-Zone auf die verschiedenen Länder aufgeteilt.

Bei den Spenden war ein Rückgang von rund CHF 375‘400 gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Nachdem die Spendeneingänge über fünf Jahre kontinuierlich gestiegen waren, fielen sie im ver- gangenen Jahr erstmals wieder. Etwa 25 % des Rückganges lässt sich durch Weggänge von Mit- arbeitenden mit grossem Unterstützerkreis erklä- ren, etwa 35 % kommt von tieferen Spenden für die Projekte und der Rest stammt von ausbleiben- den allgemeineren Spenden. Die Erträge von Drittorganisationen lagen in der Berichtsperiode um 23 % tiefer als im Vorjahr. Dies lässt sich insbesondere durch tiefere Beiträge an Projekte in Guinea erklären. Im 2015 durften wir erneut grosse Erträge aus Erbschaften und Legaten entgegennehmen. Die verbuchten Erträge beziffern sich auf CHF 936‘336 (Vorjahr CHF 762‘642). Darunter befindet sich eine Erbschaft in der Höhe von CHF 191‘000 für den Fonds Guinea ProTIM2-2-2 Conakry. Gegenüber dem Vorjahr ist beim direkten Pro- jektaufwand ein Rückgang von insgesamt rund CHF 309‘000 auf rund CHF 4.74 Mio. zu beobach- ten. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: Der Personalaufwand für Einsätze in der per- sonellen Entwicklungszusammenarbeit (Expat- Mitarbeitende mit Arbeitsvertrag der SAM) sank marginal um rund 5 % aufgrund von Personalab- gängen in diversen Projekten. Beim Personalauf- wand des lokalen Personals ist ein Rückgang von rund 13 % zu verzeichnen, welcher hauptsächlich aus reduziertem Personal im Girassol, ProVIDA und weniger vergebenen Stipendien für afrikani- sche Studierende resultiert. Auf der Position Sachaufwand ist ein Rückgang von rund CHF 208‘000 gegenüber 2014 festzustel- len. Ein Grund für den Rückgang liegt darin, dass der guineische Staat seit 2015 selbst vermehrt Medikamente direkt an die Präfekturen liefert. Ausserdem gab es im Jahr 2014 einen einmali- gen Aufwand für die angefallene Steuerschuld für die Literaturarbeit Barquinho, welcher den Unterschied zum Jahr 2015 erklärt. Dieser Effekt ist ebenfalls im ausserordentlichen Ertrag wieder- zuerkennen. In den Projekten der SAM wurden mit einem Be- trag von rund CHF 472‘000 im 2015 über 28 % mehr Anschaffungen getätigt als imVorjahr. Grös-

Winterthur, 14. März 2016 Peter Röthlisberger Leiter Finanzen und Administration

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