DRK Mannheim GB 2023

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Wohnberatung

Geschäftsbericht 2023

daraus resultierenden Handlungsempfehlungen fin - det in einem sehr sensiblen und sogar grundgesetz - lich geschützten Rahmen statt – im Privatbereich der Ratsuchenden. Dies erfordert eine empathische und professionell-neutrale Vorgehensweise und viel Erfahrung von Seiten des Wohnberaters im Umgang mit den Ratsuchenden und deren Lebenssituation. Im Anschluss der Faktenaufnahme wird dann ein Bericht erstellt, der die wichtigsten Ergebnisse zu - sammenfasst und auch zur Beantragung von Finan - zierungshilfen verwendet werden kann. Dieser wird dem Ratsuchenden dann übereignet. Da die Rat - suchenden in ihrer Entscheidung, inwieweit sie den Ratschlägen des Wohnberaters folgen oder auch nicht, völlig frei sind, endet hier zunächst der Bera- tungsprozess. Sollte aber der Ratsuchende weiter - hin Hilfestellung bei der Umsetzung benötigen, so wird bis zur endgültigen Neugestaltung der Wohnsi - tuation in gegenseitiger Aufgabenzuweisung weiter beraten. Ziel ist es schließlich „Zuhause frei und be - weglich zu bleiben – ein Leben lang.

Ablauf einer „Vor Ort Beratung“: Nach der ersten Kontaktaufnahme am Roten Hen - ry oder im Büro wird der Bedarf geklärt und dann ein Termin zur Besichtigung der Wohnsituation vor Ort ausgemacht. Anhand eines Erhebungsbogens, der auch als Gesprächsprotokoll dient und später als Ergebnisprotokoll Verwendung findet, werden die wesentlichen Lebensbereiche individuell vor Ort durchgegangen und bewertet: Wie ist die Zugangssituation zum Haus/zur Woh - nung? Gibt es Hindernisse, wie Treppen, gibt es Haltemöglichkeiten, wie Handläufe? Wie ist die Aus - leuchtung usw. Dann geht es weiter zum Hausflur/ Wohnungsflur: wie ist die Situation der Bewegungs- freiheit einzuschätzen? Wie sind die Durchgangs - breiten gestaltet, gibt es hier Stolperfallen, wie Tep - piche udgl.? Danach geht es zum wesentlichen Teil der Untersuchung – zum Sanitärbereich. Hier geht es darum, ob und inwieweit eine Körperpflege ohne große Gefährdungen oder Hindernisse durchgeführt werden kann. Größtes Problem hier ist oft ein Platz - mangel – die Bäder sind im Wohnungsaltbestand zu klein, die Bewegungsfreiheit ist oft sehr einge- schränkt. Kann man hier noch mit Hilfsmitteln die Situation verbessern oder ist ein Raumtausch oder zumindest Umbau nötig? Danach werden noch das Schlafzimmer, die Küche und das Wohnzimmer in der gleichen Weise in Augenschein genommen. Ma - chen wir uns bewusst: eine solche Analyse mit den

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