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Quartiere
Geschäftsbericht 2023
Willkommen im Quartier Schwetzingerstadt Wenn montagsmorgen die Tür im Quartier Schwetzingerstadt auf- geschlossen wurde, roch es nach Putzmittel, weil der Reinigungs - dienst vor Kurzem noch da war und alles war ganz ruhig. Es blieb genügend Zeit, um aufmerksam die Checkliste abzuarbeiten: Ste - hen Tische und Stühle an ihrem Platz, muss die Spülmaschine ausgeräumt werden und sind alle Verbrauchsmaterialien da, gibt es genügend Handpapier auf der Toi - lette, was hat der Briefkasten alles zu bieten? Mit diesen und anderen Aufgaben begann 2023 jede Wo - che in der Schwetzinger Straße 130 in Mannheim. Um 10:30 Uhr begrüßten sich die Teilnehmer des Café Dialog gegen- seitig und die sich abwechselnden Angebotsleiterinnen Rebecca, Martina und Inge. In den folgenden 90 Minuten besprach man weitest - gehend in Deutsch unterschied- lichste Themen, die sich mit der hiesigen Kultur und Gesellschaft befassen. Das Angebot wandte sich an Men - schen mit Deutschkenntnissen aus Sprachkursen und um diese zu verfestigen. Unterstützt wurden wir dabei von der Freireligiösen Gemeinde, finanziert vom Flücht - lingsfonds der Stadt Mannheim. Gegen 13:30 Uhr kam Claudia, um sich für das Kaffeehaus Schwetzin- gerstadt vorzubereiten. Nachdem der Kaffee aufgesetzt war, machte sie sich daran etwas Obst kleinzu - schneiden, auf mehreren Tellern zu verteilen und diese mit ein paar leckeren Keksen aufzufüllen. Weil
das Kaffeehaus mittlerweile für viele Menschen aus dem Stadtteil ein wichtiger Bestandteil gewor- den ist, kamen bereits einige noch bevor wir um 14:00 Uhr loslegten. Es dauerte nie lange bis alle am Tisch saßen, miteinander Neuig- keiten austauschten und dann be - gannen Skip-Bo, Rummikub oder etwas anderes zu spielen. Schön zu erleben war immer wieder wie schnell die Zeit bis 17 Uhr verging und die Leute sich bei uns wohl - fühlten, bevor sie heimgingen und der Tag beendet wurde. Der Dienstag begann eine Stunde früher, um 9:30 Uhr mit dem Eltern- Kindsingen. Das Angebot wurde von Micha geleitet. Dem einzigen Tagesvater, den es in Mannheim gab. Seit Jahren kam er Woche um Woche, um Achtung: In erster Linie den Eltern Kinderlieder beizu - bringen. Dem Pädagogen war es wichtig, dass diese Tradition nicht einfach einschläft und sie somit verschwindet. Stattdessen peppte er Lieder wie „Wer hat die Kokos - nuss geklaut“ mit einer echten Ko - kosnuss auf. Dieses Engagement war sehr bekannt und sorgte re - gelmäßig für Platzprobleme, wenn zig Eltern-Kind-Paar plus die dazu - gehörigen Wägen teilnahmen. Nach einer Pause strömten zehn Kinder der Pestalozzi-Grundschu- le gegen 14:30 Uhr zu uns herein. Denn nun standen beim Lerntreff Schwetzingerstadt Hausaufga - ben auf dem Programm. Waren diese erledigt sorgten sich drei von fünf anwesenden Ehrenamtli - chen darum mit den Kids Deutsch zu lernen. Der Hintergrund war, dass alle Kinder aus einem nicht deutschsprachigen Elternhaus stammten und sie Unterstützung beim Schreiben, Lesen und Lese - verständnis brauchten. Diese Hilfe wurde sowohl von den Kindern
und deren Eltern bereitwillig an - genommen, weil wir Wert darauf legten auf Augenhöhe zu kommu - nizieren. Finanziert wurde das Programm von der Tafel Deutschland.
Seit Jahren war auch in 2023 der Mittwoch pickepacke voll. Teil- weise fiel der Startschuss für das Integrationsmanagement bereits um 8:00 Uhr. Bis um 13 Uhr ga - ben sich die Klienten gegenseitig die Klinke in die Hand, um mit Frau Barrie anstehende Themen zu be - arbeiten. Sei es um mit dem Job - center oder dem Arbeitgeber zu vermitteln, Anträge zu besprechen oder Alltagsprobleme wie Smart - phoneverträge zu beackern. Hinterher kam Wolfgang, um das zweite Kaffeehaus Schwetzinger- stadt der Woche durchzuführen. Vom Ablauf und Inhalt her glich sich das mit Montag. Lediglich waren zu Beginn des Jahrs noch weniger Personen am Mittwoch interessiert. Doch auch das leg- te sich im Verlauf des Jahres und man stellt nur noch an der ehren- amtlichen Person fest, an welchem Tag man anwesend ist. Kaum war das Kaffeehaus been - det, wurde viel miteinander ge- lacht und ein herzlicher Umgang gepflegt. Um 18 Uhr begann der Näh- und Stricktreff, unser ältes-
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