IHK-Global Business Ausgabe 08-09/2025

AMERIKAS

MEXIKO Kosmetikabsatz entwickelt sich dynamisch

Onlinehandel gewinnt an Bedeutung Etwa ein Viertel der Kosmetikver- käufe erfolgt in Mexiko heute online über Plattformen wie Amazon, Sepho- ra oder Mercado Libre. Bis 2029 soll dieser Anteil auf 40 Prozent steigen, so Statista Market Insights. Kosmeti- ka sind nach Bekleidung und Lebens- mitteln die drittwichtigste Kategorie bei Onlinekäufen. Neben dem Vertrieb im Internet sowie über Supermärkte und Dro- gerien spielt der Direktverkauf eine signifikante Rolle. Unternehmen wie Amway, Jafra, Belcorp, Yanbal oder Natura sind dabei sehr erfolgreich. Die brasilianische Natura hat 2020 das internationale Geschäft der US- Firma Avon übernommen und kom- biniert seit 2024 den Direktvertrieb beider Marken. Zudem stellt Natura in Celaya (Bundesstaat Guanajuato) auch Avon-Produkte her. Oberschicht mit hoher Kaufkraft Durchschnittlich gaben mexika- nische Konsumenten 2024 rund 73 US$ für Kosmetikprodukte aus. Es gibt zudem eine kleine Bevöl- kerungsschicht, die umgerechnet 2.000 US$ oder mehr pro Jahr für hochwertige Kosmetikprodukte und -behandlungen bezahlt und insbe- sondere in den Großstädten Mexiko- Stadt, Guadalajara und Monterrey ansässig ist. Hinsichtlich der Kaufentscheidung eines Kosmetikprodukts gaben in einer Umfrage von Statista Consumer Insights 71 Prozent der Befragten an, dass die Produktqualität das wichtigs- te Kriterium sei, gefolgt von Kriterien wie Hautverträglichkeit (54 Prozent), Geruch (49 Prozent) und der Marke (47 Prozent). Der Preis war nur für 37 Prozent der Befragten ausschlag- gebend. GTAI/IHK

Ob Shampoo, Gesichtscreme oder Make-up: Marketing über Social Media und Influencer kommt vor allem bei jungen mexikanischen Konsumenten gut an.

Mexiko ist nach Brasilien der zweitgrößte Kosmetikmarkt

ckungsmaschinen. Zu deren größten Abnehmern im Kosmetiksektor zählen Procter & Gamble, Colgate- Palmolive, Unilever, Mary Kay, Avon, L’Oréal und Natura. Von deutscher Seite betreiben Henkel und Beiers- dorf zahlreiche Werke in Mexiko. Dem nordamerikanischen Verband für Verpackungstechnologien PMMI zufolge entfielen 2023 rund 9 Pro- zent der mexikanischen Importe von Verpackungsmaschinen auf den Kos- metikbereich. Dies entsprach einem Importwert von rund 90 Millionen US$ – ein neuer Rekord. Im April 2025 verdoppelte Unilever sein geplantes Investitionsvolumen für eine neue Produktionsstätte für Körperpflegeprodukte der Marken Dove und Sedal in Salinas Victoria (Bundesstaat Nuevo León) auf 800 Millionen US$. Insgesamt schätzt Unilever seine Investitionen in Mexi- ko zwischen 2025 und 2028 auf rund 1,5 Milliarden US$. Das Land zählt zu den zehn wichtigsten Märkten des Unternehmens weltweit.

Lateinamerikas und gehört weltweit zu den Top Ten. Für den Zeitraum 2025 bis 2030 prognostiziert Statista Consumer Insights ein durchschnitt- liches jährliches Absatzwachstum im Bereich Kosmetika und Körperpflege von 3,1 Prozent, begünstigt durch eine wachsende Mittelschicht und den steigenden Mindestlohn. Präsi- dentin Claudia Sheinbaum will diesen real um über 50 Prozent anheben. Bereits unter ihrem Vorgänger López Obrador war der Mindestlohn real um rund 110 Prozent gestiegen. Verpackungsmaschinen sind gefragt Die lokale Produktion von Kosme- tika und Körperpflegemitteln lag in den vergangenen Jahren bei rund 8 Milliarden US-Dollar (US$) jähr- lich, so die Branchenvereinigung CANIPEC. Entsprechend hoch ist der Bedarf an moderner Produktions- technik – insbesondere an Verpa-

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