IHK-Global Business Ausgabe 08-09/2025

ASIEN-PAZIFIK

PHILIPPINEN Bedarf an Medizintechnik wächst

Der philippinische Markt für Medizintechnik ist noch stark unterentwickelt und bietet gerade deshalb in den nächsten Jahren wachsen- de Absatzchancen. Die Regierung will die staatliche Gesundheitsversorgung verbessern und investiert in die medizinische Infrastruktur. In ihrem „National Objectives for Health 2023–2028“ Plan legt das philippinische Gesund-

heitsministerium (Department of Health; DOH) besonderen Fokus auf die Primärversorgung außerhalb der Ballungszentren. Durch mobile Kliniken und dem Ausbau des Telemedizin- angebots soll die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen verbessert werden. Dies eröffnet Lieferchancen für Medizintechnik für den mobilen Einsatz wie EKG-, Ultraschall-, Blutdruck- und Temperatur-

messgeräte, Überwachungsmo- nitore, Dialysemaschinen und Geräte zur Medikamentenver- abreichung. Ein weiterer Fokus ist die Krebsvorsorge und -be- handlung, bei der die philippini- sche Regierung im Rahmen des „2024–2028 National Integra- ted Cancer Control Program“ (NICCP) mit der Weltgesund- heitsorganisation kooperiert. Auch in der Tertiärver- sorgung wächst der Investi- tionsbedarf. Landesweit gibt es rund 1.500 Kliniken und Krankenstationen. Je nach Versorgungsangebot sind die Krankenhäuser in Level 1 bis 3 klassifiziert. Level-1-Kliniken verfügen über Operationssäle, Level 2 über Intensivstationen und Level 3 sind meist Spezial- kliniken, die mit CT- und MRI- Geräten ausgestattet sind und eigene Labors haben. Gut die Hälfte der Krankenhäuser ist in privater Hand, in der Haupt- stadtregion sind es sogar 70 Pro- zent. Diese Einrichtungen bieten Herstellern aus dem Hochpreissegment interessan- te Absatzchancen. GTAI/IHK

8,0 PROZENT pro Jahr soll der Umsatz mit Medi- zintechnik in den Philippinen bis 2030 wachsen. QUELLE: GTAI

Die Gesundheits- ausgaben in den Philippinen steigen. Investitionen in neue Kranken- häuser bietet gute Absatzchancen für deutsche Hersteller.

CHINA, JAPAN, KOREA Tausende neue Rechenzentren geplant

In Korea soll die Zahl der Standorte für Rechenzentren von 153 Ende 2023 auf 732 bis 2029 steigen. Dabei soll auf der Halbinsel bis 2028 für 35 Milliarden US-Dollar eines der größten Datenzentren weltweit entstehen. Der Bau er- folgt außerhalb des Großraums Seoul, da die Regierung die starke Ballung in der Hauptstadtregion entzerren will. Japan setzt ebenfalls auf Dezentralisierung. Dort hat sich der Bau von Rechenzentren bislang auf die Großräume Tokyo und Osaka konzentriert. Im Archipel gab es Ende 2023 laut der japanischen „Expertengruppe für digitale Infrastruktur“ landesweit 510 Rechenzentren. Wo neue Rechenzentren entstehen oder bestehende modernisiert werden, ist Kühlung unverzichtbar. Deutsche Firmen sind hierbei gefragte Anbieter. GTAI/IHK

China, Japan und Korea investieren kräftig in neue Datenzentren. Die Einführung und Nutzung von künstlicher Intelligenz und Cloud-Anwendun- gen lässt den Bedarf an Hochleistungsrechenzentren steigen. Weit über 2.000 neue Datenzentren werden bis 2030 in Ostasien entstehen und ältere modernisiert. Chinas Planwirtschaft treibt den Ausbau der Rechenzen- tren rasant voran – als Rückgrat für 5G, E-Commerce und künstliche Intelligenz. Derzeit sind rund 347 Großprojekte genehmigt, mit Investitionen von etwa 39 Milliarden US- Dollar. Bis 2030 soll die Zahl neuer Projekte auf über 500 und die Investitionshöhe auf über 77 Milliarden US-Dol- lar zulegen. Die Größe Chinas macht die Verteilung von Rechenzentren notwendig.

14

IHK Global Business 08-09/2025

ihk.de/rhein-neckar

Made with FlippingBook Learn more on our blog