IHK-Global Business Ausgabe 08-09/2025

EUROPA

POLEN Flughafenbau gestartet

Die polnische Regierung sieht im CPK ein Drehkreuz für den gesamten Luftverkehr in Mittelosteuropa – ver- gleichbar mit Frankfurt, Amsterdam oder Paris in Westeuropa. Das ge- samte CPK-Vorhaben kostet laut dem Entwicklungsplan rund 31,5 Mil- liarden Euro, davon entfallen 18,3 Milliarden auf die Schieneninf- rastruktur (Warschau–Łódź–Poznań/ Wrocław). Polnische Planungen sehen vor, dass EU-Fördermittel bis zu 40 Prozent der Schienenkosten decken; die restlichen 60 Prozent trägt der Staat. Bislang hat Polen nur rund 120 Millionen Euro aus EU- Programmen für die Schienenwege abgerufen und weitere 230 Millionen beantragt. Zur Ergänzung der Bahninfrastruk- tur plant die CPK-Gesellschaft die Anschaffung eines eigenen Zugfuhr- parks. Verkehrsanbieter könnten die Fahrzeuge später mieten. Der Flughafen selbst wird voraus- sichtlich über 10 Milliarden Euro kosten. Um diese Summe zu stem- men, wird die staatliche PPL-Gruppe als Minderheitsinvestor eingebunden. PPL und CPK übernehmen je 40 Pro- zent der Baukosten; der Rest soll über Banken und private Investoren finan- ziert werden. Verträge mit privaten Geldgebern gibt es noch nicht. Auch die nationale Fluggesellschaft LOT plant ihre Rolle am neuen Dreh- kreuz: Sie soll 60 Prozent der Slots am CPK erhalten. Dafür hat LOT im Juni 2025 40 Maschinen des Typs A220 bei Airbus bestellt und hält eine Option auf weitere 44 Flugzeuge. GTAI/IHK Alle Vergaben veröffentlicht die CPK- Gesellschaft zentral auf ihrer Online- plattform:

Visualisierung des künftigen Zentralflughafens CPK – 34 Millionen Passagiere pro Jahr soll er nach seiner Eröffnung abfertigen können.

Unterlagen einreichen; anschließend wählt die Projektgesellschaft fünf Be- werber für vertiefte Technikgespräche aus. Die finale Ausschreibung richtet sich dann nur noch an diese fünf Unternehmen. Der Spatenstich ist für 2026 geplant. Der geschätzte Auf- tragswert liegt bei 1,2 Milliarden Euro. Analog zum Terminal wurde auch das Gepäckfördersystem im wett- bewerblichen Dialog vergeben. Drei Hersteller – darunter die deutsche Beumer Gruppe und Siemens Logis- tics – sind in der Endauswahl. Für das vierte Quartal 2025 plant CPK die Ausschreibung für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Warschau und dem neuen Flughafen. Die Verbindung ist Teil eines größeren Vorhabens. Ein lan- desweites Netz für Schnellzüge soll künftig Reisende aus allen Regionen Polens zum Zentralflughafen bringen. Teilprojekt ist ein knapp 10 Kilometer langer Tunnel vom Warschauer West- bahnhof bis zur Stadtgrenze Łódź. Die Fahrtrasse wird Geschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometer pro Stunde ermöglichen.

Die Projektgesellschaft des geplanten Zentralflughafens CPK (Centralny Port Komunikacyjny) in der Region Łódź hat ihren Aus- schreibungsplan vorgelegt: Bis Ende 2025 sollen mindestens vier große Vergabeverfahren mit einem Auf- tragsvolumen von jeweils mindestens 200 Millionen Euro gestartet werden. Noch im dritten Quartal 2025 wird die Ausschreibung für den Anschluss an die Autobahn A2 und weitere Ver- kehrsknoten erfolgen. Gefordert sind der Bau und die Erschließung neuer Zufahrtsstraßen in einer Gesamtlänge von 90 Kilometern. Über ein Vor- qualifikationsverfahren wurden neun Unternehmen sowie fünf Konsortien ausgewählt – darunter polnische Baukonzerne wie Budimex, Mostostal Warszawa und Mirbud sowie inter- nationale Bieter wie Porr (Öster- reich) und Kolin Inşaat (Türkei). Laut Zeitplan starten die Planungs- und anschließenden Bauarbeiten ab 2026. Für das Passagierterminal läuft seit kurzem ein dreistufiger wettbewerb- licher Dialog. Bis Ende August 2025 können interessierte Baufirmen ihre

 portal.smartpzp.pl/cpk

Weiterführende Informationen stellt das Unternehmen auf Englisch auf seiner Internetseite bereit:

 cpk.pl/en/news

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