IHK-Magazin Ausgabe 6/2025

TITELTHEMA | TECHNOLOGIETRANSFER

W er langfristig als Unternehmen le Faktor für den Erfolg, sie ist der Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit. Seit langem ist jedoch klar: Deutschlands Innovationskraft stagniert. Laut dem Innovationsindikator, herausgegeben unter anderem vom Bundesverband der Deut- schen Industrie und dem Mannheimer ZEW, liegt Deutschland bei der Fähigkeit, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, im Vergleich mit 35 Volkswirtschaften nur noch auf Rang 12. Woran das liegt, dazu liefert die Resilienz- Studie der IHK Metropolregion Rhein-Neckar, die Kooperationsmarke der vier Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion, ein paar Antworten. Wobei Resilienz hier verstan- den werden soll als Fähigkeit, agil und schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. Danach verfügt die Metropolregion Rhein-Neckar über eine im Vergleich mit ande- ren Metropolregionen in Deutschland moderat bis gut ausgeprägte Resilienz. Diese beruht aller- dings vorwiegend auf einer starken wirtschafts- strukturellen Stabilität und damit verbundenen bereits vorhandenen traditionellen Stärke. Die Innovativitätswerte indes sind eher niedrig. Denn es gelingt nicht, vorhandene Stärken wie die große Anzahl an Hochschulen, in schlagkräf- tige und attraktive Innovationen umzusetzen (siehe Seite 13). bestehen will, muss auf Trends reagieren, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Die Innovationsfähigkeit ist der zentra-

Eine Lösung lautet: Vernetzung. Neueste tech- nologische Lösungen und Impulse, die etwa in Hochschulen oder Forschungsinstituten ent- stehen, müssen ihren Weg zu den Mittelständ- lern finden, um dort die Innovationsleistung zu steigern. Umgekehrt müssen Unternehmen auch bereit sein, über den Tellerrand zu blicken, Inno- vation ist kein „nice to have“, sondern die Suche nach neuen Ideen sowie der Verbesserung bereits bestehender Produkte, Dienstleistungen und Strukturen muss jeden Tag aufs Neue statt- finden. Initiativen hier in der Region wie VIVET setzen dabei bereits um, was in der Resilienz -Studie gefordert wird: Reallabore schaffen, in denen Innovation testweise stattfinden kann (siehe Seite 16). Dass das Erfinden nicht den Ingenieuren vorbe- halten bleibt, sondern eine Frage der Einstellung ist, zeigt die Geschichte von Georg Armbrüster. Der hatte mal Slavistik studiert und ist, nachdem er eine Therapiekatze für Menschen mit Demenz auf den Markt gebracht hat, jetzt Industriepart- ner in einem vom Bundesforschungsministe- rium geförderten Projekt zur Entwicklung von interaktivem Therapiespielzeug für Kinder mit psychosomatischen Beschwerden (siehe Seite 14). Nicolai Stern wiederum hat eine Nische in der Baubranche entdeckt, das grabenlose Bohren zur Leitungsverlegung. Unterstützt wird er dabei von der IHK und vom Mannheimer Traditions- unternehmen Sax + Klee, das ihm den notwen- digen Teststand zur Erprobung von „Bob“ und „Buddel“ zur Verfügung stellt (siehe Seite 12). Texte im Titel: Ba

Steter Aufwuchs Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland von 1981 bis 2023 (in Milliarden Euro)

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2025

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