IHK-Magazin Ausgabe 6/2025

Inhalt TITELTHEMA | TECHNOLOGIETRANSFER

NETZWERKE Permanent auf der Suche nach Verbesserung In der Innovationscommunity VIVET vernetzen sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Partner wie die IHK. Professor Thorsten Röder erklärt das Modell.

Transfer aus der Forschung in die industrielle Praxis be- schleunigen. Bei VIVET geht es konkret um die Chemie- und Pharmabranche. Ziel ist, wett- bewerbsfähige Technologien zu entwickeln, die die Unter- nehmen für eine schnelle und effiziente Produktherstellung nutzen können. Warum hakt es bei dem Technologietransfer? Röder: Das liegt unter Um- ständen an der Unternehmens- kultur. Wenn ich als Unterneh- mer überzeugt bin, bereits das bestmögliche Produkt zu ha- ben und keine Notwendigkeit zur Weiterentwicklung sehe, wird es auch keine Innovation geben. Innovativ bin ich dann, wenn ich permanent auf der Suche nach Verbesserung bin. Auf der akademischen Seite wiederum muss das Verständ- nis da sein, dass die sechste Nachkommastelle in der Praxis irrelevant ist. Ich muss bereit sein, mich mit den Besonder- heiten der Forschung ausein-

anderzusetzen, und bereit sein für pragmatische Lösungen. Wie läuft der Prozess der Ideenentwicklung bei VIVET? Röder: Es finden regelmäßi- ge, niederschwellige Vernet- zungsaktivitäten aller Partner statt. Die Industriepartner bringen frühzeitig ihre Sichtweise ein und machen deutlich, welche konkreten Bedarfe aktuell bestehen. Auf der anderen Seite bringen die Hochschulen Forschungs- ergebnisse und Ideen mit ein. Diese beiden Impulse werden in der Community aufgegrif- fen, gemeinsam diskutiert und fließen direkt in die Ent- wicklung neuer Projekte ein, die im Plenum ausgewählt werden. Alle Partner erhal- ten so frühzeitig Einblick in geplante Lösungsansätze und können den potenziellen Mehrwert für ihr eigenes Unternehmen einschätzen. Hierüber ist ein nahtloser, schneller Transfer in die Industrie gegeben.

Thorsten Röder ist Professor für Verfahrenstechnik an der Technischen Hochschule Mannheim.

Herr Proffesor Röder, was will VIVET?

Thorsten Röder: Deutschland nimmt eine führende Rolle in der Grundlagenforschung ein. Gleichzeitig ist die industrielle Produktion weit fortgeschrit- ten. Es klafft jedoch eine Lücke in der anwendungsorientier- ten Forschung und Transfer. Diese zu schließen, erfordert eine kontinuierliche Prozess- optimierung entlang der gesamten Innovationskette. Eine Möglichkeit ist die durch VIVET geschaffene Form der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschule. Unser Fokus liegt auf techno- logischen Lösungen, die den

Kontakt zum VIVET-Team:

Drei gute Gründe, warum sich Kooperationen mit Start-ups lohnen:

0621 292-6579 vivet@hs- mannheim.de

1. Frischer Wind und Inspira - tion für das eigene Unterneh - men 2. Agile Jungunternehmer mit der Bereitschaft, ihr Produkt

gemeinsam mit Kunden anzu - passen und weiterzuentwickeln 3. Know-how von gut ausge - bildeten Fachkräften von der Hochschule oder Universität

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2025

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