AUS DER IHK
US-HANDELSPOLITIK Belastungen dauern an
BUNDESREGIERUNG DIHK fordert mehr Tempo
Die US-Handelspolitik ist für deutsche Wirtschaft ein belastender Faktor mit weitreichenden Folgen. Das gilt trotz der Ende Juli zwischen EU und USA erzielten Eini- gung im Zollstreit, die für die Unternehmen – anders als erhofft – keine Sicherheit gebracht hat. Bei einer im Au- gust vorgestellten DIHK-Blitzumfrage unter bundesweit rund 3.500 Betrieben gaben rund drei Viertel aller be- fragten Unternehmen (72 Prozent) an, schon im Vorfeld der neu ausgehandelten Zölle negative Auswirkungen der US-Handelspolitik zu spüren – viele davon deutlich. Vor allem für Betriebe mit direktem US-Geschäft ist die Lage bitter: Neun von zehn Betrieben berichteten von negativen Effekten. Die größte Belastung für die Unter- nehmen ist die anhaltende handelspolitische Unsicher- heit – allen voran die Sorge vor weiteren Zollmaßnah- men. 80 Prozent der Befragten geben dies als zentrales Problem an. Fragen zum Auslandsgeschäft?
Mit der Ende Juli vom Kabinett verabschiedeten „High- tech-Agenda für Deutschland“ zielt die Bundesregierung auf neue Innovationskraft und globale Wettbewerbsfähig- keit. Die DIHK begrüßt die Offensive als Signal mit Zu- kunft, mahnt aber Tempo und Beteiligung der Wirtschaft an. Es brauche vor allem eine enge Einbindung des Mittel- stands sowie eine Agenda, die Deutschlands internatio- nale Verflechtung berücksichtigt. Geplant sind verstärkte Investitionen in sechs Schlüsseltechnologien, darunter KI, Quantentechnologie und klimaneutrale Mobilität sowie bessere Rahmenbedingungen. Beispielsweise sollen Unternehmensgründungen vereinfacht und Bürokratie ab- gebaut werden. Weitere Bausteine der Strategie sind unter anderem neue Finanzierungsinstrumente, ein attraktiverer Wagniskapitalmarkt, gezielte Fachkräftegewinnung sowie die Förderung zivil-militärischer Forschungskooperatio- nen. Neues von der IHK?
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AUSBILDUNG
ENERGIEWENDE
Viele Stellen bleiben unbesetzt
Unternehmen weiterhin besorgt
Trotz angespannter Wirtschaftslage halten viele Betrie- be an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest – finden aber kaum geeignete Bewerber. Das zeigt die neue DIHK-Aus- bildungsumfrage mit rund 15.000 Antworten aus allen Branchen und Regionen. Danach konnte jedes zweite Unternehmen im vergangenen Jahr seine Ausbildungs- plätze nicht vollständig besetzen. Ein Drittel der Aus- bildungsbetriebe erhielt keine einzige Bewerbung. Ein weiteres Ergebnis: 57 Prozent der befragten Unternehmen sehen in Auszubildenden aus Ländern außerhalb der EU ein Potenzial zur Fachkräftesicherung. Jeder dritte Betrieb hat bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt, ein weiteres Viertel zeigt Interesse. Allerdings bestehen wei- terhin erhebliche Hürden, darunter Sprachbarrieren, eine hohe Bürokratie und der Mangel an bezahlbarem Wohn- raum. Azubi gesucht?
Die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit beurteilen viele Unternehmen in Deutschland kritisch. Das belegt das neue Energiewende- Barometer der IHK-Organisation, an dem sich rund 3.600 Betriebe beteiligt haben. Der Durchschnittswert liegt bei minus 8,3 auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 – ein weiterhin negativer Befund, wenn auch etwas weniger drastisch als im Vorjahr (minus 20). Hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und fehlende Planungssicherheit führen dazu, dass viele Unternehmen Investitionen in den Klimaschutz zurückstellen. Besonders in der Industrie wächst die Sorge: 59 Prozent der großen Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten schränken ihre Produktion im Inland ein oder planen eine Verlagerung ins Ausland. Gleichzeitig haben viele Betriebe eigene Ziele zur Klimaneutralität formuliert. Unterstützung bei Umweltmaßnahmen nötig?
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2025
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