IHK-Magazin Ausgabe 6/2025

STANDORT

INDUSTRIE Wenn Technik für einen Perspektivwechsel sorgt Industrieunternehmen verfügen oft über ausgedehnte Betriebsflächen mit zahlreichen Produktionsanlagen. Perfektes Einsatzgebiet für Drohnen?

Dickenmessung. Darüber hinaus müssen die Drohnen bei Heidelberg Materials mit Staub, Hitze, Luftverwirbelun- gen, Thermik und Hindernis- sen zurechtkommen. Teilweise tragen die Fluggeräte ihre eigene kleine Rüstung, Schutz- käfige, welche die empfindli- che Technik und insbesondere die Propeller schützen. Auch im Industriebereich ent- wickelt sich die Drohnen-Tech- nik rasant weiter und Heidel- berg Materials plant voraus, um am Ball zu bleiben: „Denkbar ist für uns der Test autonomer Sys- teme, wie zum Beispiel Droh- nenstationen, die Routine-Flüge ohne menschliches Eingreifen nach einem vorgegebenen Zeitplan absolvieren“, weiß der Wartungsexperte. Die Drohnen könnten sich so zukünftig nicht nur selbst auf den Weg machen, sondern auch die Inspektionen KI-gestützt und mit weitaus besserer 3D-Scantechnik eigen- ständig vornehmen. Und der Einsatz fliegender Kraftpakete ist ebenso an- gedacht: Fracht-Drohnen für Laborproben oder Ersatzteil- lieferungen, Kran-Drohnen sowie die Zusammenarbeit von Drohnen mit Bodenro- botern. Schließlich spiele die Sicherheit in den Planungen eine wichtige Rolle, denn Drohnen seien hervorragend geeignet, großflächige Anla- gen bei Tag und bei Nacht zu überwachen. Alle Texte: Bu

Drohnen-Auf- nahme bei Heidel- berg Materials: Die Fluggeräte werden unter anderem dort eingesetzt, wo es für Mitarbeiter zu gefährlich wäre.

G roß sind sie, die Betriebs- gelände von Heidelberg Materials: Steinbrüche, Förderbänder, Lagerhallen, Öfen, Schornsteine und Rohr- leitungen bilden ein dichtes Netz von Industriebauten. Es ist nicht einfach, hier den Überblick zu wahren. Das weiß kaum jemand so gut wie Ruslan Stognienko, der bei dem Baustoffspezialisten für die Drohnentechnologie ver- antwortlich ist. Die fliegenden Helfer werden für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt: Sie vermessen Steinbrüche und Lagerbestände, sie helfen dabei, 3D-Karten und -Modelle zu erstellen, sie überwachen Bauvorhaben und sie erledigen sicherheitsrelevante Aufgaben überall dort, wo es gefährlich werden kann. Sie können rasch an schwer zugängliche Stellen gelangen, ohne dass Industrie-

kletterer angefordert werden müssen. „Drohnen erhöhen bei diesen Einsätzen die Sicherheit unserer Mitarbeiter. Durch die hochwertige Daten der Flugge- räte mit Fotos, Wärmebildern oder 3D-Aufnahmenkönnen wir Wartungen besser zu planen und unerwartete Aus- fallzeiten vermeiden“, erklärt Ruslan Stognienko. Drohnen verkürzen so die Inspektions- zeiten und senken die Kosten. Jeder der Multicopter bei Heidelberg Materials ist laut Stognienko ein Hightech-Pro- dukt mit zahlreichen Senso- ren, die je nach Einsatzgebiet ausgewählt werden: Farb- und Wärmebildkameras, LiDAR- Sensoren (LiDAR = eine Tech- nik der Entfernungsmessung durch Laserimpulse; Anm. d. Red.) zur 3D-Modellierung und Ultraschallsensoren zur

Denkbar ist für uns der Test autonomer

Drohnen- Systeme.

Ruslan Stognienko, Heidelberg Materials

20

IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2025

ihk.de/rhein-neckar

Made with FlippingBook Learn more on our blog