AUS DEN UNTERNEHMEN
HEINRICH SCHMID Abi und Lehre in einem
Vier Standorte betreibt der in mehreren Ländern tätige Anbieter von Ausbau-Dienstleistungen in der Region. Zur Fachkräftesicherung kooperiert das Unternehmen mit Gymnasien.
V on der Abdichtungstech- nik bis zum Trockenbau, vom Brandschutz bis zur Wärmedämmung: Über 20 Handwerksleistungen gehören zum Portfolio der Reutlinger Heinrich Schmid- Gruppe. Im Jahr 1914 von Malermeister Heinrich Johann Schmid in Metzingen ge- gründet, ist das Unternehmen bis heute inhabergeführt und wird in der vierten Genera- tion von Heinrich, Max und Carlo Schmid geleitet. Alle drei haben neben einem Studium eine Lehre absolviert und einen Meisterbrief als Maler und Lackierer, Trockenbauer und Stuckateur erworben. In der Me- tropolregion Rhein-Neckar zeigt das Unternehmen seit 2002 in Mannheim und seit 2011 in Heidelberg Flagge und ist seit dem 1. Juni 2025 auch in Speyer und seit Anfang 2024 in Mörlenbach im Odenwald präsent. „In Mannheim waren wir zum Beispiel für die Inter Versi- cherung tätig. In Heidelberg arbeiten wir viel für die Firma Henkel und die Heidelberger Kliniken“, so Dieter Lohner, Geschäftsführer der HS Hol- ding Nordbaden, die für die Standorte Bretten, Mannheim, Heidelberg und Speyer ver- antwortlich zeichnet. Und HS setzt seine Handwerker nicht nur bei seinen Kunden ein, sondern kann auch bei der
Errichtung eigener Immobi- lien auf seine Leute bauen. Die hatten in eigener Sache einiges zu tun: Ende 2022 be- zogen die rund 70 Mitarbeiter der Mannheimer Niederlas- sung in der Elsa-Brandström- Straße gemeinsam mit einem Schwesterunternehmen ein 3.000 Quadratmeter großes Gebäude. Besonders stolz ist Lohner dort auf die eigene Ausbildungswerkstatt. Rund die Hälfte der Fläche steht für Vermietungen zur Verfügung. Sie wurde bis Mitte 2025 von Kyocera Fineceramics Europe genutzt, deren eigenes Gebäude jetzt fertiggestellt wurde. „Hier suchen wir nun einen Nachmieter“, berichtet Lohner. In Heidelberg, wo HS rund 50 Beschäftigte zählt, ist ebenfalls der Bau einer eige- nen Immobilie mit einer Fläche von rund 5.000 Quad- ratmetern geplant. Auch die- ses Gebäude ist auf Expansion angelegt und bietet neben dem Eigenbedarf Raum für ein oder zwei Mieter. Denn das Unternehmen wächst – gegen den Trend. „Von 40.000 Lehrlingen im Maler- und Lackiererhand- werk im Jahre 2000 ist die Zahl aktuell auf rund 15.000 gesunken“, beschreibt der Regionalleiter die schwierige Situation in der Branche. „Mit einem Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter von 33 bis
35 Jahren können wir jedoch zuversichtlich in die Zukunft schauen.“ Dies sei auch der Tatsache zu verdanken, dass man aufgrund der Unterneh- mensgröße gute Karrierechan- cen bieten könne. HS setzt dafür auf ein eigenes Ausbildungsmodell, das „Duale Gymnasium“. Dabei arbeitet das Unternehmen deutsch- landweit mit mehreren Gymnasien – in Heidelberg ist es die Elisabeth-von-Thadden- Schule, in Mannheim das Johann-Sebastian-Bach-Gym- nasium – zusammen, bei de- nen parallel eine Ausbildung zum Maler und Lackierer und das Ablegen des Abiturs mög- lich ist. Daran schließt sich ein Studium beispielsweise der Architektur oder des Inge- nieurwesens an. „In Heidel- berg sind es 5, in Mannheim 4 junge Leute, die diese Mög- lichkeit nutzen“, freut sich Lohner. Bei seinem Portfolio entwi- ckelt sich HS ebenfalls weiter und hat mit der Übernahme des Unternehmens Heizung Sanitär Schmitt in Mörlenbach im vorigen Jahr Expertise im Bereich Gebäudetechnik „ein- gekauft“; als Basis für eine Er- weiterung der Angebotspalette in diese Richtung. uc
Zwei Angestell- te von Heinrich Schmid bei der Arbeit. Malerarbei - ten sind nur ein Teil des Angebots.
ZAHLEN UND FAKTEN 7.000 Mitarbeiter 200 Standorte gesamt 4 Standorte in der Metropolregion Rhein-Neckar
heinrich-schmid.com
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2025
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