Transferarbeit_Luisa Vonarburg_öffentlich

Junge Menschen und Freiwilligenarbeit, 9

Freiwilligenarbeit zurückzuführen. Entsprechend werden kürzere themen- und projektbe-

zogene Einsätze durchgeführt.

Gemäss Gensicke und Geiss (2010) wird die klassische Freiwilligenarbeit innerhalb

von Organisationen ausgeübt, was sogleich einen Hinweis auf die nötigen Rahmenbedin-

gungen liefert. Es gilt dabei insofern von der Erwerbsarbeit zu unterscheiden, als das die

Bedeutsamkeit der Tätigkeit, die Sinngenerierung, die Generativität und die Anerkennung

für den Freiwilligeneinsatz kennzeichnend sind (Wehner & Güntert, 2015). Zusätzlich wei-

sen Wehner und Güntert (2015) darauf hin, dass die oben erwähnten Faktoren wichtig

sind für die Gestaltung des Freiwilligeneinsatzes. Sie haben festgestellt, dass das organi-

sationale Commitment gegenüber Freiwilligenorganisationen stärker als zu einer Arbeits-

organisation und zusätzlich mehr emotional und wertorientiert ist. Ob sich diese Befunde

auch für SAM global bestätigen würden, lässt sich nicht sagen, da SAM global Freiwilli-

genorganisation und Arbeitsorganisation in einem ist. Zusätzlich lassen sich folgende Fak-

toren für die Rahmenbedingungen als wichtig identifizieren (Freund, 2019):

1. Autonomieunterstützender Führungsstil

2. Anerkennung durch die Organisation und das persönliche Umfeld

3. Unterstützung durch die Organisation

4. Organisationale Gerechtigkeit

5. Wertbezogenheit

Gemäss Haski-Leventhal und Bargal (2008) ist es entscheidend, dass die Werte des

Individuums und der Organisation übereinstimmen, damit die Werteausdrucksfunktion er-

füllt wird. Diese wird dann erfüllt, wenn Einstellungen dazu beitragen, dass Wertvorstellun-

gen zum Ausdruck gebracht werden.

Die Bedeutsamkeit der Aufgaben haben gemäss Wehner und Güntert (2015) einen

massgeblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Einsatzleistenden. Sind die Aufgaben zu-

sätzlich vielfältig, trägt dies zum positiven Erleben der Freiwilligenarbeit bei (Wehner &

Güntert, 2015).

Nordstrom et al. (2021) weisen darauf hin, dass zur Überzeugung der Zielgruppe

das kommunizierte Problem/Bedürfnis so ernst sein muss, dass eine Handlung folgen

muss. Gleichzeitig buhlen mehrere Organisationen um die Aufmerksamkeit der gleichen

Zielgruppe, den potenziellen Einsatzleistenden. Daher müssen sie überzeugt werden,

dass das explizite Problem das Wichtigste ist. Zusätzlich muss das verwendete Vokabular

bekräftigen, dass ihre Handlung eine Wirkung erzeugen kann. Was Nordstrom et al.

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