Junge Menschen und Freiwilligenarbeit, 18
Mit dem Wissen, dass sich die Lebensphase Jugend verkürzt und somit die Lebens-
phase frühes Erwachsenenalter früher eintritt, ergeben sich neue Chancen für die Freiwilli-
genarbeit. Beispielsweise aufgrund der Entwicklungsaufgaben Berufseinstieg und Gesell-
schaftliche Verantwortung übernehmen .
Nordstrom et al. (2021) führten eine Studie zu «Was es braucht, um Jugendliche
zu inspirieren sich ehrenamtlich zu engagieren» durch. Sie fanden heraus, dass Jugendli-
che zwar häufig von Non-Profit-Organisationen inspiriert sind, häufig aber nicht inspiriert
werden zu handeln. Was interessant ist, dass viele der Jugendlichen angaben, dass sie
nicht wussten, wie sie sich einsetzen konnten. Sie schätzen ihre Wirkung als zu gering ein.
Nach einem Praktikum, wo man konkrete Wirkungsmöglichkeiten aufzeigte, schätzen sie
ihre Wirkung anders ein und gaben an, dass sie sich engagieren würden. Nordstrom et al.
(2021) fassen ihre Erkenntnisse der qualitativen Studie in fünf Praktiken zusammen, die
einen Motivationsrahmen kultivieren, der zum Handeln anregt:
1. Jugendliche richtig ausstatten
2. Sichere Beziehungsräume schaffen
3. Reflektieren
4. Privilegien aufdecken
5. Vereinfachen
Wie diese fünf Praktiken im Detail auszuführen sind, kann Nordstrom et al. (2021) entnom-
men werden.
Theorien, die das Zielverhalten erklären können
Die Psychologie befasst sich mit dem Verstehen von menschlichem Verhalten. Somit
bietet sie verschiedene Theorien zu Erklärung an. Nachfolgend werden auf zwei Ausge-
wählte, die für diese Arbeit als zentral erachtet werden, eingegangen.
Theorie des geplanten Verhaltens
Die Einstellung findet, wie im funktionalen Ansatz, auch in dem Erklärungsansatz der
Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) von Ajzen (1991) ihre Wichtigkeit. Wie die TPB
aufgebaut ist, ist auf Abbildung 5 ersichtlich.
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