Junge Menschen und Freiwilligenarbeit, 20
Choice Theorie behandelt im Wesentlichen, das der Mensch rationale Entscheidungen
trifft (Hill, 2002).
Selbstbestimmungstheorie
Ausgangspunkt für die Ausführung von Freiwilligenarbeit ist gemäss Wehner und
Güntert (2015) das freie Wollen, worauf schon der Begriff in sich hindeutet. Während Er-
werbsarbeit darauf abzielt, den Lebensunterhalt zu sichern, ist die Freiwilligenarbeit von
dieser Funktion befreit. Somit ist das Ausführen einer Freiwilligenarbeit eine bewusste und
gut durchdachte Entscheidung. Sie ist zusätzlich von spontanen alltäglichen Entscheiden,
Hilfe zu leisten, zu unterscheiden (Wehner & Güntert, 2015b). Um diese freie Entschei-
dung für die Freiwilligenarbeit zu erreichen, muss verstanden werden, wie es zur freien
Entscheidung kommt. Hierzu wird die Selbstbestimmungstheorie von Edward L. Deci und
M. Ryan näher betrachtet. Diese Theorie befasst sich mit den Phänomenen der Freiwilli-
genarbeit: starkes persönliches Interesse und die Erfahrung des selbstbestimmen Han-
delns, der Autonomie (Wehner & Güntert, 2015).
Abbildung 6
Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan (1985), in Anlehnung an Vorlesungsfolien
Wie in Abbildung 6 deutlich wird, führen gemäss Theorie drei Faktoren zur intrinsi-
schen Motivation. Also eine Handlung auszuführen, die in sich befriedigend ist und keine
Belohnung oder Bestrafung erwartet wird: Erlebte Autonomie, Kompetenz und soziale
Eingebundenheit. Motiviertes Verhalten zeichnet sich gemäss Wehner und Güntert
(2015) durch Zielgerichtetheit aus, die aus verschiedenen Optionen eine spezifische
Handlung auswählt. Dabei stellen die interindividuelle und intraindividuelle variierende
Intensität und Ausdauer beim Handeln wichtige Faktoren dar (Wehner & Güntert, 2015).
Für eine weiterführende Diskussion zu motivationalen Theorien der Psychologie
wird auf Wehner und Güntert (2015) verwiesen.
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