Transferarbeit_Luisa Vonarburg_öffentlich

Junge Menschen und Freiwilligenarbeit, 24

5. Wertbezogenheit

Es sollte zudem herausgefunden werden, welche Werte den Individuen als wichtig

erscheinen. So kann sichergestellt werden, dass diese mit denen der Organisation abge-

glichen werden können und übereinstimmen. Somit kann die Werteausdrucksfunktion er-

füllt werden.

Die Theorie legt ausserdem nahe, dass die Bedeutsamkeit der Aufgaben einen mas-

sgeblichen Einfluss auf die Einsatzleistenden haben. SAM global sollte daher die Aufga-

ben überarbeiten und entsprechend anpassen. Beziehungsweise sollte in einem ersten

Schritt herausgefunden werden, ob die Aufgaben als bedeutsam wahrgenommen werden

oder nicht.

Damit Freiwilligenarbeit ausgeführt wird, soll die Arbeit nicht nur bedeutsam, son-

dern auch sinnvoll sein und etwas hervorbringen. Zusätzlich ist Anerkennung ein wichtiger

Faktor. Den Faktor Anerkennung birgt noch einiges Potential, da aktuell die Wertschät-

zung und Anerkennung sehr personenabhängig ist. Die Sinnhaftigkeit wird bereits abge-

deckt.

Die Werthaltungen Solidarität und Kreativität sollten bei den jungen Menschen ange-

sprochen werden. An Events könnten diese Aspekte bereits aufgegriffen und erfahrbar ge-

macht werden. Da diese Werthaltungen bei den jungen Menschen im Vergleich zu sozia-

len Kontakten weniger stark wirken, sollte das soziale Netz noch stärker berücksichtigt

werden. Die sozialen Medien könnten hierfür noch stärker eingesetzt werden. Ein Alumni-

Netzwerk für ehemalige Einsatzleistende könnte ebenfalls wertvoll sein. Mit Anlässen wo

Alumni und Interessierte teilnehmen können, könnte diese Lücke geschlossen werden.

Der Faktor Spass sollte definitiv mehr beleuchtet werden, da dieser bei 80 % als

Hauptgrund für den Entscheid zur Freiwilligenarbeit genannt wurde (Wehner et al., 2018).

Wie die verschiedenen Funktionen bei der Freiwilligenarbeit abgedeckt werden kön-

nen, wurde im Ist-Soll-Abgleicht bereits aufgegriffen.

Aufgrund der Erkenntnisse von Nordstrom et al., (2021) sollten zusätzlich kurze

Praktika ermöglicht werden. Beispielsweise in den Sommerferien. So könnten sich die Ju-

gendlichen und jungen Erwachsenen ein Bild der Freiwilligenarbeit machen und wüssten,

wie sie sich sinnvoll engagieren können.

Wie Arriagada und Karnick (2021) festgestellt haben, scheint die Bereitschaft für ein

freiwilliges Engagement gross zu sein. 82,4 % der 14-29-Jährigen der nicht-Engagierten

gab im Freiwilligen Survey 2019 an, dass sie sich grundsätzlich Freiwilligenarbeit vorstel-

len können. Viele gaben auch an, dass sie aufgrund mangelnder Eignung abgelehnt

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