Glaube an einen Gott, den du nicht siehst

Ausdruck verleiht, es gäbe keine Absolute. Sagt er: „Es gibt keine Absolute“ , so macht er dadurch eine absolute Aussage. Wenn John sagt: „Die Wahrheit gibt es nicht“ , öffnet er sich der Frage: „Und dies ist dir als Wahrheit bewusst, John?“ (Alle solchen Aussagen widersprechen sich selbst.) Da John nicht an moralische Absolute glaubt, wie z.B. an Richtig und Falsch, Gut und Böse, könnte er alles Mögliche rechtfertigen, wenn er wahrhaftig glauben würde, es gäbe keinen Gott. Beliebig könnte er dem Rauschgift verfallen oder sich als Frauenjäger herumtreiben. In praktischer Hinsicht wären Vergewaltigung oder sogar Mord nicht falsch . John könnte sagen: „Wenn es deinen Chemikalien nicht passt, was meine Chemikalien mit dir anrichten, hast du halt Pech.“ Diese Denkweise war/ist zum Beispiel die Begründung für viele Argumente des atheistischen Kommunismus: „Wieso sollte das 'ne große Sache sein, Leute umzubringen, wenn es doch zum Vorteil des Staates gilt? Sie sind ja bloß Dinge.“—Ähnlich, und dabei möchte ich nicht gefühllos sein, wären Hitlers Taten nicht falsch gewesen, wenn das Falsche nicht existierte. Ein Vater, der sein Kind missbraucht oder umbringt oder ein Satanist, der ein Baby foltert, tut nichts Falsches , wenn Falsches und Böses nicht existieren.— Oder? (Es macht mich traurig, dass

10

Made with FlippingBook Ebook Creator