IJAB legt seinen Jahresbericht für das Jahr 2023 vor und stellt die vielfältigen Arbeitsergebnisse vor. Dazu gehören das Jubiläum des Austauschs mit Japan, die Austauschprogramme mit den USA, die Internationalisierung der Kinder- und Jugendhilfe und die Entwicklung eines neuen Leitbilds – um nur ein paar Highlights zu nennen. Es ist der erste IJAB-Jahresbericht, der ausschließlich digital erscheint.
IJAB Jahresbericht 2023
Nachweise International
Literaturdatenbank Literatur und Quellen zu Themen oder Forschungs ergebnissen aus dem Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit und zum interkulturellen Lernen in Jugend- und Fachkräftebegegnungen gesucht?
Videos mit Informationen zu den USA:
Bildungsziele und Internationale Jugendarbeit sichtbar machen: Die Nachweise International bescheinigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Teilnahme, das Engagement oder gezeigte Kompetenzen bei Projekten der Internationalen Jugendarbeit.
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ijab.de/literaturdatenbank
Sprachen 3
Nachweisarten 4
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MOOC – Internationale Begegnungen organisieren:
Nachweise können auf Deutsch, Englisch und Polnisch ausgestellt werden.
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Fachbegriffe der Kinder- und Jugendhilfe übersetzt und erklärt
Toolboxen Internationale Jugend- und Fachbegegnungen kompetent vorbereiten und durchführen! Unterstützung bieten die Toolboxen:
Infosystem „Kinder- und Jugend- hilfe in Deutschland“ On- oder offline und mehrsprachig: Mit dem Infosystem Rahmenbedingungen, Aufgaben und Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland im nationalen und internationalen Fachdialog erläutern
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i-EVAL Jugendbegegnungen
Internationale Begegnungen organisieren ijab.de/toolbox-internationale- begegnungen-organisieren
Kostenlos, anonym, digital: Internationale Jugendbegegnungen und Fachkräfteveranstaltungen evaluieren
Interkulturelles Lernen
Das Gemeinschaftswerk eines internationalen Teams
In bi-, tri- und multinationalen Begegnungen und Veranstaltungen einsetzbar
Fragebögen für Teilnehmende und Mitarbeitende
kinder-jugendhilfe.info kinder-jugendhilfe.info
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Religion
Verfügbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch, Ukrainisch, Griechisch, Hebräisch, Türkisch
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i-eval.eu
Vorwort
Liebe Leser*innen,
2023 ging der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ins zweite Jahr. Am 7. Oktober überfielen Terroristen der Hamas Israel, ermordeten etwa 1.200 Zivilist*innen und verschleppten Hunderte. Was folgte war ein bluti - ger Krieg im Gazastreifen. Aber immerhin: Es war auch das Jahr, in dem die Corona-Pandemie endgültig ihren Schrecken verlor. Eine der Lehren, die daraus zu ziehen ist, ist eine uralte: Wir können kein Problem in nationalen Rahmen lösen, müssen uns international verständigen und handeln. Das ist eines der Fundamente Inter - nationaler Jugendarbeit. Wer international agieren will, muss gut sichtbar und klar erkennbar sein. Vor dieser Folie hat IJAB Anfang 2023 einen Profilentwicklungsprozess angestoßen, der schließ - lich Ende des Jahres in ein neues Leitbild mündete. Es gibt dem Verein und der Geschäftsstelle eine klare Werte - orientierung, ein internationales Profil und betont das Zusammenwirken im Netzwerk aus Mitgliedsverbänden, Förderern und Geschäftsstelle. Damit verbunden ist auch eine verstärkte Nutzung internationaler Impulse für die gesamte Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Vieles von dem, was von allen Stak e holdern diskutiert wurde, ist schon jetzt spürbar. In drei Jahren Projekt - laufzeit der Fachkräfteinitiative International hatten sich Träger aus unterschiedlichen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe in 26 Einzelprojekten auf den Weg gemacht, mehr internationale Ausrichtung ihrer Organisationen erfolgreich zu erproben und umzusetzen. Viele der Pro - jekte laufen weiter und das Thema Internationalisierung verbleibt bei IJAB als wichtiger Schwerpunkt. 2023 war ein gutes Jahr für den deutsch-US-amerikani - schen Austausch. IJAB setzte das Deutsch-US-Amerikani - sche Praktikumsprogramm (DAP) und das Transatlantic Exchange in Social Work-Programm (TraX) um und wird dies auch in Zukunft tun. Mit Sondermitteln des Bundes - jugendministeriums konnten zudem wichtige Impulse für den transatlantischen Jugend- und Fachkräfte- austausch gegeben werden. Zusätzlich konnten mithilfe
Rolf Witte Vorsitzender
des Auswärtigen Amts erste Grundlagen zur Intensivie - rung des deutsch-britischen Jugendaustauschs geschaffen werden. Trotz vieler bedrückender weltpolitischer Nachrichten und Entwicklungen gab es 2023 auch einen Grund zu feiern: Das 50-jährige Jubiläum der seit 1971 bestehenden Fachprogramme mit Japan konnte nachgeholt werden. Mit einem Festakt und einer internationalen Konferenz wurde im November in Berlin die deutsch-japanische Zusammenarbeit gewürdigt und gefeiert. Für viele Gäste war das ein emotionaler Moment, denn mit dem Aus - tausch sind viele Erlebnisse, Erfahrungen und fachliche Erkenntnisse verbunden, die lange nachwirken. Der Festakt und die Konferenz in Berlin waren Momente, die uns optimistisch in die Zukunft schauen lassen. Was uns aber noch mehr freut: Nach der Dürre der Corona- Jahre steigen die Austauschzahlen endlich wieder in allen Bereichen der Internationalen Jugendarbeit. Das wird auch anhand der Beratungszahlen des Eurodesk- Netzwerks deutlich. Eurodesk Deutschland und seine regionalen Servicestellen haben im Jahr 2023 knapp 60.000 junge Menschen, Eltern, Multiplikator*innen sowie Trägerorganisationen beraten und über Auslands - aufenthalte und deren Fördermöglichkeiten informiert. Damit ist der Stand von 2019, dem Jahr vor der Pandemie, fast wieder erreicht. So kann es weitergehen.
IJAB – Jahresbericht 2023
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IJAB Europäischen und weltweiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich gestalten
Inhalt
Junge Menschen erreichen und beraten
41 42 46 49 50 52
Vorwort
1
Europäischen und weltweiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich gestalten
Eurodesk
2
KGI
Internationale Zusammenarbeit gestalten
5 6 9
Ö ffentlichkeitsarbeit
Japan
Ö ffentlichkeitsarbeit von IJAB
Als Netzwerk von freien und öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe setzen wir uns mit klaren Positionen für die Interessen des Arbeitsfeldes der Inter - nationalen Jugendarbeit ein. Die Geschäftsstelle bietet den Mitgliedern, jungen Menschen und allen Akteur*innen im Jugendbereich Beratung, fachliche Unterstützung und Qualifizierungs - möglichkeiten für ihre internationale Arbeit. Als Partner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützen wir Vor - haben des Ministeriums im Bereich der Internationalen Jugendarbeit und Jugendpolitik, setzen diese um und bie - ten ihm fachliche Beratung. Darüber hinaus nehmen wir Aufgaben im Rahmen internationaler jugendpolitischer Prozesse der Bundesregierung wahr. Wir engagieren uns für ein offenes und soziales Europa. IJAB ist Rechtsträger von JUGEND für Europa , der Nationalen Agentur für die EU-Programme Erasmus+ Jugend und Erasmus+ Sport sowie Europäisches Solidari - tätskorps in Deutschland.
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. ist ein Zusammen - schluss freier und öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Als Netzwerk und bundes - zentrale Struktur gestalten wir europäischen und welt - weiten Austausch und Kooperationen im Jugendbereich. Die Mitgliedsorganisationen und die Geschäftsstelle bil - den ein starkes Netzwerk: Gemeinsam sind wir IJAB. Wir engagieren uns für das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen und offenen Welt, in der sich junge Menschen frei entfalten können. Wir sind davon über - zeugt, dass internationaler Austausch zur weltweiten Verständigung beiträgt und jungen Menschen Bildungs - chancen und neue Lebenswege in die Zukunft eröffnet. Dafür setzen wir uns im Dialog und durch partnerschaft - liche Zusammenarbeit weltweit ein. Die Arbeit von IJAB ist wertebasiert. Wir setzen uns für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft ein, in der alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Alter, sozialer und ethnischer Herkunft, Religions zugehörigkeit sowie sexueller Orientierung – gleiche Rechte haben. Wir stehen für ein friedliches und soli - darisches Zusammenleben in der Welt und für ein geeintes Europa. Der Erhalt unserer natürlichen Lebens - grundlagen ist für uns von hoher Bedeutung. Wir arbei - ten dafür, dass junge Menschen die Welt als einen Ort erleben, in den sie sich einbringen und den sie gestalten können. Um dies zu verwirklichen, tragen wir zur Schaf - fung der nötigen Rahmenbedingungen bei.
USA
FJI (Forum Jugendarbeit International)
Zusammenarbeit mit internationalen Partnern Europä ische und internationale Netzwerkarbeit
12 16
Nationale Informationskanä le nutzen und entwickeln
55 56 57
Jugend(hilfe)politik in Europa und weltweit im Blick
Jugendhilfeportal
19 20 22
Jugend//Verbraucher//Dialog
Informationen zur Jugendpolitik in Europa
Monitoring
JUGEND für Europa
59
Know-how fü r die Internationale Jugendarbeit bieten
Verein und Geschäftsstelle
66 68 69 70 71 72 73 74
25
Vorstand
FKI
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Mitgliederversammlungen
Digitale Innovation in der Internationalen Jugendarbeit
Mitglieder
30 33
IJAB in Gremien und Initiativen Finanz- und Personalmanagement
Runder Tisch
Prävention sexualisierter Gewalt in der Internationalen Jugendarbeit 35 Nachhaltigkeit in der Internationalen Jugendarbeit 36 Kompetenzstelle Sprache 37 Kinder- und Jugendhilfe auf einen Blick 38
Organigramm
Impressum
2
IJAB-Jahresbericht 2023
Internationale Zusammenarbeit gestalten
Europäische und internationale jugendpolitische Zusammenarbeit leisten einen wichtigen Beitrag zu gemeinsamer Politikgestaltung, zu Austausch und Verständigung mit anderen Ländern und zum Lernen voneinander. Im Rahmen der bi- und multilateralen jugendpolitischen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland bietet IJAB Austauschprogramme zu jugendrelevanten Themen für Fachkräfte an. 2023 konzentrierte sich die Zusammenarbeit auf Japan, China und die Türkei. IJAB setzt Maßnahmen zum Ausbau der deutsch-britischen Zusammenarbeit im Jugendbereich sowie Aktivitäten zur Vertiefung der deutsch-US-amerikanischen Beziehungen im Jugend- und Fachkräfteaustausch um. IJAB bringt sich in europäische und internationale Netzwerke im Jugendbereich ein und gibt der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland internationale Impulse.
IJAB – Jahresbericht 2023
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Zum ersten Mal seit der Pandemie konnte der Fachaustausch mit Japan 2023 endlich wieder in Präsenz stattfinden.
Japan Ein Jahr im Zeichen des intensiven Dialogs und Austauschs
IJAB unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Fragen der Zusammenarbeit mit Japan im Jugendbereich und setzt die Vereinbarungen um. Formal beging dieser deutsch-japanische Austausch von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe bereits im Jahr 2021 seinen 50. Geburtstag. 2023 war nun endlich Gelegenheit, dies mit Veranstaltungen in Japan und Deutschland gebührend zu feiern. Aber nicht nur die Jubiläumsveranstaltungen prägten das Jahr. Nach mehreren Jahren der digitalen Durchführung konnte der Fachaustausch selbst wieder in Präsenz stattfinden und deutschen wie japanischen Fachkräften einen intensiven und gewinn - bringenden Austausch ermöglichen.
Bilaterale Gespräche
Studienprogramm „Das mediale Umfeld junger Menschen: Herausforderungen und Lösungsansätze“ Zum ersten Mal seit 2019 konnte das Studienprogramm mit Japan wieder in Präsenz durchgeführt werden. Vertreter*innen öffentlicher und freier Träger und aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Medien - pädagogik und des Jugendmedienschutzes nahmen vom 3. bis 17. Juni 2023 in Japan daran teil. Zwei Wochen lang hatten die beteiligten Fachkräfte bei Fachvorträgen, Einrichtungsbesuchen und im Austausch mit japani - schen Kolleg*innen die Gelegenheit, sich mit Medien - nutzung und Medienbildung in Japan zu beschäftigen. In der daraus entstandenen Dokumentation wurden die für Medienpädagogik und Jugendarbeit hierzulande relevanten Impulse zusammengefasst. Teil des Studien - programms in Japan war auch eine Veranstaltung zur Feier des 50. Jubiläums des Programms. Vom 29. Oktober bis 11. November 2023 lernten japa - nische Fachkräfte in Köln sowie in Fürth und Nürnberg verschiedene Organisationen und Institutionen der Jugendmedienbildung kennen und tauschten sich mit Expert*innen aus. Ähnlich wie bei dem Fachprogramm in Japan standen auch hier u. a. Künstliche Intelligenz und Robotik auf der Tagesordnung. Das Fachkräfte - seminar am Ende des Programms war in die Jubiläums - veranstaltung eingebunden. Auch die japanischen Fach - kräfte aus der Jugendarbeit und angrenzender Bereiche nahmen viele neue Anregungen mit.
Die bilateralen Regierungsgespräche zwischen dem japanischen Bildungsministerium (MEXT) und dem BMFSFJ fanden am 8. und 9. November 2023 in Berlin statt. Beide Seiten tauschten sich zu aktuellen Ent - wicklungen in der Jugendpolitik aus. Die Aktivitäten des Jahres 2023 wurden ausgewertet und die Austausch - aktivitäten für 2024 besprochen. Der Austausch zur Planung der gemeinsamen Aktivitäten 2024 stand unter dem Eindruck steigender Programmkosten. Das Studien - programm für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe wird in gewohnter Form fortgesetzt werden können.
Japanische Fachkräfte zu Gast in Köln
Internationale Zusammenarbeit gestalten
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USA Nochmal mit Anlauf
2023 hatte der Länderbereich USA bei IJAB erneut einiges in petto. Nachdem im Vorjahr schon wichtige Grundsteine dafür gelegt wurden, den transatlantischen Jugend- und Fachkräfteaustausch anzuschieben, baute das Team 2023 darauf auf und stellte Austausch und Vernetzung aktiv in den Vordergrund. Der Länderbereich USA blickt somit auf ein erfolgreiches Jahr zurück, das am Ende vor allem eins hinterlässt: Hoffnung und Lust auf mehr!
Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre Deutsch-Japanischer Fachkräfte austausch
Kindern und Jugendlichen, zu Nachhaltigkeit und nach - haltiger Entwicklung sowie interkultureller Begegnung wurden in intensiven Diskussionen gemeinsam Inhalte, Potenziale und Impulse erarbeitet. Die Ergebnisse der Workshops wurden abschließend Vertreter*innen des BMFSFJ und MEXT vorgestellt. Hier zeigte sich immer wieder, dass die Begeisterung beider Seiten für den Aus - tausch ungebrochen hoch ist und viel möglich ist und auch zukünftig sein wird, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Im Anschluss an die Konferenz wurde die 50-jährige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan mit einem lebendig gestalteten Festakt feierlich gewürdigt. Das Format, an dem neben den Konferenzteilnehmenden weitere hochrangige Gäste teilnahmen, wurde wert - schätzend durch Grußworte von Jana Borkamp, Abteilungsleiterin Kinder und Jugend im BMFSFJ, und Tomoka Satomi, stellvertretende Abteilungsleiterin im MEXT, eröffnet. Mit einem moderierten Gespräch mit Vertreter*innen deutsch-japanischer Austauschformate, der Präsenta - tion eines Kurzfilms zur deutsch-japanischen Zusammen - arbeit sowie einem Einspieler eines zum selben Zeit - punkt stattfindenden Austauschs deutscher Fachkräfte in Japan konnten die Relevanz des deutsch-japanischen Fachkräfteaustauschs und die langjährige und wertvolle Zusammenarbeit beider Länder anschaulich präsentiert werden. Neben vielen deutschen Fachkräften konnten dank langer organisatorischer Weichenstellung auch die japanischen Fachkräftedelegationen von IJAB, dem JDZB und der Deutschen Sportjugend an der Jubiläumsveranstaltung teilnehmen. So entwickelte sich – u. a. dank engagier - ter Sprachhelfer*innen – auch bei der Jubiläumsver - anstaltung die Art von deutsch-japanischem Austausch, für den sich beide Seiten seit über 50 Jahren begeistern. Weitere Aktivitäten 2023 fanden mehrere Treffen mit weiteren Trägern des Fachaustausches mit Japan statt. Zudem wurden Infor - mationen zur Zusammenarbeit mit Japan im Allgemeinen und zu den Ergebnissen des Studienprogramms über die Webseite von IJAB mit der Fachöffentlichkeit geteilt.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der deutsch-japa - nischen Zusammenarbeit von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe konnte nach Wiederaufnahme der Präsenzaustauschformate am 9. und 10. November 2023 die lange geplante Jubiläumsveranstaltung im Japa - nisch-Deutschen Zentrum Berlin stattfinden. Mit einer Konferenz und einem anschließenden Festakt wurde so die Bedeutung der langjährigen jugendpolitischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan gebührend gewürdigt. Dabei schloss die Jubiläumsveranstaltung in Deutschland inhaltlich und atmosphärisch an die bereits Anfang Juni 2023 in Tokio ausgerichtete Veranstaltung des japani - schen Bildungsministeriums MEXT an. Während der zweitägigen Konferenz konnten sich in Berlin 120 ehemalige und gegenwärtige Teilnehmende von Austauschprogrammen aus den Strukturen der deutsch- japanischen Zusammenarbeit zu aktuellen Schwerpunkt - themen der Kinder- und Jugendhilfe, die perspektivisch von Interesse und Relevanz für das Arbeitsfeld und die gemeinsame weitere Zusammenarbeit sind, aus - tauschen. In Workshops zur psychischen Gesundheit von
Transformative Power of Exchange
Was bei den Teilnehmenden dabei am meisten Ein - druck hinterließ, waren die Erzählungen zweier junger Frauen, die über das Programm USA for you die Möglich - keit bekamen, an einer zweiwöchigen Jugendbegegnung in den USA teilzunehmen. Die beiden Frauen betonten, dass ohne das Programm ein Austausch mit den USA für sie niemals denkbar gewesen wäre, und wie sehr sie die Erfahrung geprägt und in ihrer Entwicklung gefördert habe. Was sie beschrieben, trifft ins Herz dessen, was ihr Vorredner Robert Greenan, Gesandter Botschaftsrat für Öffentliche Angelegenheiten der US-Botschaft, als die „Transformative Power of Exchange“ bezeichnet hatte und für IJAB richtungsgebende Motivation der eigenen Arbeit ist. Ganz abseits von schönen Worten und blu - migen Erzählungen aber zeigten die jungen Frauen in prägnanter Weise, warum es so wichtig ist, das Traum - zielland USA für den non-formalen Bereich nicht als zu kompliziert abzustempeln und alles daran zu setzen, es breiteren Zielgruppen zugänglich zu machen.
Am Anfang des Jahres stellte sich das Team im Länder - bereich USA erneut die Frage, was in den kommenden, ca. 250 Arbeitstagen getan werden kann, um den Weg hin zu einem Austausch mit den USA etwas leichter zu gestalten. Dabei griff es auf sein Wissen zurück, vor allem aber hörte das Team auf das Feedback, das es von den Menschen bekommen hatte, denen es mit seinen Angeboten das Leben erleichtern möchte. Nachdem 2022 vor allem ein Fokus darauf gelegt wurde, jugendrelevante Themen und Aspekte aus dem Partner - land USA für Fachkräfte interessant aufzuarbeiten, sollte 2023 konkreter werden und noch mehr als zuvor gemeinsam mit Fachkräften unterschiedlicher Struk - turen und Arbeitsbereiche erarbeitet werden, wohin der transatlantische Jugendaustausch sich entwickeln kann und soll. Highlight in diesem Zusammenhang war der zweite IJAB-Fachtag zum Thema „Jugend- und Fach - kräfteaustausch mit den USA“, der vor allem eines bot: viel Raum für offene Gespräche über ein in gleichem Maße einzigartiges wie kniffeliges Zielland.
50. Jubiläum des deutsch-japanischen Fachkräfteaustauschs: Teilnehmende im Gespräch
Internationale Zusammenarbeit gestalten
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Es ist und bleibt eine Tatsache, dass die USA ein kost - spieliges und aufwendiges Zielland sind. Das liegt nicht nur an der großen Distanz und den hohen Flugkosten. Es liegt, das wurde im Zuge des Fachtages deutlich, auch an den systemischen und kulturellen Asymmetrien, die Fachkräften die Planung komplizieren. Erstere erschweren die Zugänge zum Jugendbereich in den USA. Letztere führen dazu, dass internationaler Austausch in der Lebensbiografie junger US-Amerikaner*innen keine mit der Situation in Deutschland vergleichbare zentrale Rolle einnimmt und das Thema als Ganzes weniger rele - vant ist. Es sind vor allem Jugendliche aus Deutschland, die davon träumen, einmal US-amerikanischen Boden unter den Füßen zu haben und das mit eigenen Augen zu sehen, was sie aus Filmen, Serien und Social Media kennen. Die Relevanz der USA als Zielland auf ihre globale Pop - kultur zu reduzieren, greift hier allerdings zu kurz. Die kulturelle und politische Strahlkraft, die von den USA ausgeht, ist bis heute ungebrochen. 2024 wählen die USA ein neues Staatsoberhaupt und halten auf dem Weg zum Stichtag im November auch Deutschland mit ihrem Wahlkampf in Atem. Längst ist klar, dass Deutschland und die USA ein neues Narrativ jenseits von Nachkriegs - zeit und Kaltem Krieg brauchen, auf das sich der Aus - tausch junger Menschen gründen kann. Nun, da beide Länder vor der noch nie so groß erscheinenden Heraus - forderung stehen, ihre demokratischen Fundamente zu schützen und nicht vor der wachsenden Komplexität gesellschaftlichen Zusammenlebens zu kapitulieren, gibt es diese neue Erzählung – eine, die mehr denn je inter - nationalen Zusammenhalt und zivilgesellschaftlichen Dialog braucht, ohne dabei ganze Gruppen zurück oder außen vor zu lassen.
Podiumsdiskussion zu Amerika- und Deutschlandbildern beim USA-Fachtag im Bundesjugendministerium in Berlin
Jetzt erst recht
In der neuen Rubrik „Stimmen aus dem DAP“ veröffent - licht IJAB seit 2023 Beiträge von Stipendiat*innen aus dem Deutsch-US-Amerika
Der transatlantische Jugend- und Fachkräfteaustausch hat sein Potenzial noch nicht annähernd ausgeschöpft. Vor diesem Hintergrund ist es ein Wermutstropfen, dass die Sonderförderung für den transatlantischen Jugend- und Fachkräfteaustausch mit den USA 2024 nicht fort - gesetzt wird und die explizite Förderung des non-forma - len Austausches dadurch schwindet. Der Länderbereich USA bei IJAB bleibt aber bestehen und bietet Menschen, die sich mit dem Thema transatlantischem Austausch beschäftigen, weiter einen Resonanzboden und Res - sourcen für ihre Arbeit.
nischen Praktikumsprogramm (DAP) zu jugendpolitischen Themen und bietet damit auch zukünftig Raum für Informationen zu Themen, die junge Menschen in den USA aktuell bewegen. 2024 soll das Programm im Rahmen einer Kampagne bekannter werden und mehr jungen Menschen den Schritt in ein Praktikum in den USA erleichtern. Mit den Programmen hat IJAB weiterhin die Möglichkeit, einen Beitrag zum transatlantischen Dialog zu leisten, Menschen miteinander in Verbindung zu bringen und mit dem Blick auf Nachwuchsförderung erste Grund - steine für mehr Austausche mit den USA zu legen. Auf diese Möglichkeit wird IJAB aufbauen.
Der Fokus wird auf dem Ausbau und der Weiter - entwicklung der Programme TraX und DAP liegen. Zum zweiten Mal konnte IJAB im
Rahmen des Transatlantic Exchange in Social Work-Pro- gramms (TraX) sechs Fachkräfte der Sozialen Arbeit für ein achtwöchiges Job-Shadowing in die USA entsenden. Während des Aufenthalts besuchte IJAB erstmalig die Teilnehmenden sowie die Partnerorganisation Council of International Programs vor Ort in den USA und legte wich - tige Grundsteine für die zukünftige Ausrichtung des Pro - gramms, das perspektivisch nicht nur der Sozialarbeit, sondern dem breiten Feld der Kinder- und Jugendhilfe offenstehen soll.
IJAB beim Treffen mit der Partnerorganisation CIP USA in Cleveland, Ohio
Internationale Zusammenarbeit gestalten
IJAB – Jahresbericht 2023
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Zusammenarbeit mit internationalen Partnern fortsetzen China, Türkei, Großbritannien
2023 lagen weitere Schwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit von IJAB auf China und der Türkei. Basis dafür sind jugendpolitische Vereinbarungen bzw. Abkommen der Bundesrepublik Deutschland, die IJAB im Auftrag des Bundesjugendministeriums (BMFSFJ) umsetzt. Die Förderung durch das Auswärtige Amt ermöglichte die Fortsetzung weiterer Maßnahmen zum Ausbau der deutsch-britischen Zusammenarbeit im Jugendbereich.
China
Umsetzungen werden IJAB wie auch anderen Akteur*in - nen in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit durch die momentane Aufhebung des Visaverfahrens nach China erleichtert.
Mit der Aufhebung der Einreisebe schränkungen nach China Ende 2022 stand einer Wiederaufnahme und Wiederbelebung des analogen deutsch-chinesischen Austauschs seitens IJAB im Jahr 2023 formal nichts mehr im Wege. Ein Wegbereiter dafür waren die für April/Mai 2023 in Peking geplanten deutsch-chinesischen bilateralen Fachgespräche auf Regierungsebene . Für eine opti - male Vorbereitung nach der durch die Covid-19-Pande - mie bedingten Pause wurden Gespräche mit deutschen Trägern und Akteur*innen geführt, um deren Impulse und Stimmen in die Fachgespräche miteinfließen zu las - sen. Zeitgleich nahm IJAB mit dem für die Umsetzung der Fachgespräche beauftragten chinesischen Partner, dem China Youth and Children Research Center, die ver - trauensvolle Zusammenarbeit wieder auf, um die Fach - gespräche in Präsenz stattfinden zu lassen. Trotz beid - seitiger intensiver Bemühungen konnten die bilateralen Fachgespräche im Jahr 2023 nicht durchgeführt werden und wurden auf April 2024 vertagt. 2023 sind viele Ressourcen in diese Vorbereitungen geflossen, beispielsweise in die Erarbeitung von neuen Schwerpunktthemen und Formaten mit dem deutschen Netzwerk und dem BMFSFJ, sowie in das kontinuier - liche Monitoring zu aktuellen Entwicklungen in China mit Bezug zu Themen der Kinder- und Jugendhilfe. Sobald die bilateralen Fachgespräche stattgefunden haben, hofft IJAB auf eine schnelle Rückkehr zu den analogen Fachkräfteprogrammen. Die Planungen und
Teilnehmende am Fachprogramm zur psychischen Gesundheit junger Menschen im September 2023 in Dortmund
Türkei
sozialer Medien im Vordergrund steht, beeindruckte die Fachkräfte im Vergleich sehr, dass in der Türkei die Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, ins - besondere der Bildung, staatlicherseits intensiv voran - gebracht wird. Der deutsch-türkische Fachausschuss fand vom 4. bis 7. Dezember 2023 in Istanbul statt. In diesem Gremium sind neben den Jugendministerien beider Länder von türkischer Seite das Ministerium für Fami - lie und Soziales, das Bildungsministerium und das Amt für Migration vertreten. Auf deutscher Seite besteht die Akteur*innengruppe aus Deutschem Bundesjugendring, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugend - bildung, der BAG Evangelische Jugendsozialarbeit, der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke und einer Vertretung seitens der Bundesländer. Für 2024 wurden im Rah - men des Protokolls vier gemeinsame Fachprogramme vereinbart.
Das Thema Psychische Gesundheit spielt nach wie vor in beiden Ländern eine sehr wichtige Rolle. In der Türkei steht als Ursa -
che für die zunehmenden mentalen Probleme junger Menschen die massive Wirtschaftskrise im Mittelpunkt, während von deutscher Seite vorrangig Klimawandel, Pandemie und Krieg thematisiert werden. Zentral ist in beiden Ländern die Frage danach, was die Kinder- und Jugendhilfe zur Stärkung der Resilienz junger Menschen beitragen kann. In einem Fachprogramm zur psy- chischen Gesundheit junger Menschen vom 17. bis 22. September 2023 in Dortmund wurden diese Frage - stellungen betrachtet. Das Fachprogramm zur Jugendmedienkompetenz vom 29. Oktober bis 3. November 2023 in Ankara machte deutlich, dass die Voraussetzungen und der Blick auf das Thema in beiden Ländern sehr unter - schiedlich sind: Während in Deutschland häufig die Auseinandersetzung mit den schädlichen Effekten
Internationale Zusammenarbeit gestalten
IJAB – Jahresbericht 2023
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Großbritannien
Der deutsch-britische Jugendaustausch soll ausgebaut und verbessert werden, indem das Angebot und die Dienst -
Der Abschlussbericht präsentiert die zentralen Ergeb - nisse der Untersuchung und die daraus formulierten Empfehlungen für die folgenden Bereiche: › Interesse und Motivation für den deutsch-britischen Jugendaustausch, › Entwicklung qualitativ hochwertiger Austausch angebote für und mit jungen Menschen, › Befähigung des Jugendbereichs zur Beteiligung am deutsch-britischen Jugendaustausch, › Fördermittel für den deutsch-britischen Jugend austausch, › begünstigende Faktoren für Trägerorganisationen und Jugendeinrichtungen, › Kompetenzaufbau und Unterstützungsangebote für Fachkräfte der Jugendarbeit. Die Ergebnisse werden dazu genutzt, die Angebote von UK-German Connection im Bereich des Jugendaus - tauschs weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse weitere deutsch-britische Aktivitäten im Jugendbereich anregen und Träger, die bilaterale Jugendbegegnungen anbieten oder anbieten möchten, inspirieren und informieren.
leistungen von UK-German Connection gestärkt und weiterentwickelt werden. IJAB unterstützt das Vorhaben auf deutscher Seite. 2023 hat IJAB gemeinsam mit UK-German Connection und dem British Council eine Befragung von jungen Men - schen, Fachkräften und Trägerorganisationen der Inter - nationalen Jugendarbeit beider Länder durchgeführt. Ziel der Befragung war es, fundierte Kenntnisse über Bedürfnisse, Möglichkeiten und Herausforderungen verschiedener Interessensgruppen in Bezug auf die Angebote im deutsch-britischen Jugendaustausch zu erlangen. Die Befragung sowie begleitende Maßnahmen zur Vertiefung der Ergebnisse wurden zwischen Juni und Dezember 2023 durchgeführt.
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Vernetzt in Zeiten globaler Herausforderungen Europäische und internationale Netzwerkarbeit: Eurodesk, ERYICA, IYPD
Ein weiteres Schwerpunktthema der europäischen Netz - werke kam in Folge der Auswirkungen der Covid-19-Pan - demie auf: die mentale Gesundheit von Jugendlichen. Das gemeinsame YIminds-Projekt von Eurodesk und ERYICA betrachtet die Rolle der Jugendinformation ins - besondere im Kontext der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. Mit Blick auf die Europawahlen 2024 starteten Eurodesk und ERYICA im Jahresverlauf 2023 unterschiedliche Ini - tiativen und Kampagnen. Eurodesk setzt im Vorlauf der Europawahlen stark auf das Schulungsangebot der euroclasses für junge Menschen, ERYICA auf Online- Kampagnen wie Walk the Talk auf Instagram. Mehr zu Eurodesk auch auf S. 42 .
Im Rahmen des International Youth Policy Dialogues ( IYPD ) wurde 2023 der fachliche Austausch mit Partner - organisationen aus Europa und darüber hinaus fort - gesetzt. Bei einem gemeinsamen Arbeitstreffen in Oslo im September wurde zu Entwicklungen in den beteiligten Partnerländern und übergreifenden Herausforderungen beraten. Die beteiligten Organisationen sprachen sich auch dafür aus, den Kreis zu erweitern und weitere Län - der in den Austausch einzubeziehen und zur Zusammen - arbeit einzuladen. Neben dem Erfahrungsaustausch geht es dem Netzwerk auch um die Planungen gemeinsamer Aktivitäten im internationalen Austausch.
Mitgliedschaft in der European Youth Information and Counselling Agency (ERYICA), Vertretung im europäischen Netzwerk Eurodesk und Teilnahme am International Youth Policy Dialogue (IYPD): Die europäische und internationale Vernetzung bildete 2023 weiterhin einen wichtigen Zugang für IJAB, um an aktuellen internationalen jugendpolitischen Diskursen mitzuwirken sowie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zwischen Partnern weltweit.
Eurodesk setzte sich bereits proaktiv mit dem Themen - komplex KI auseinander und entwickelte im Jahresver - lauf 2023 den „Eurodesk Mobility Advisor Chatbot – EMA“. Dieser antwortet auf Anfragen zu den Themen - bereichen Erasmus+, Europäisches Solidaritätskorps und zum Netzwerk. Das System soll in den kommen - den Jahren weiterentwickelt und um nationale Inhalte ergänzt werden. Fragen nach dem Umgang mit falschen Informatio - nen, der Herkunft von angezeigten KI-Ergebnissen, die Frage nach Copyright oder der Beeinflussung kreati - ver Prozesse durch KI werden erst in Zukunft adäquat beantwortet werden können. Die europäische Jugend - information wird sich dieser neuen Herausforderung stellen und junge Menschen zukünftig in der Nutzung von KI begleiten.
Der Austausch über den Einfluss von Künstlicher Intel - ligenz (KI) auf das Arbeitsfeld der Jugendinformation in Europa stand 2023 insbesondere im Fokus der Netz - werke. Auf dem europäischen ERYICA -Netzwerktref - fen vom 31.05.–02.06.23 auf Malta tauschten sich die Kolleg*innnen aus ganz Europa über die Zukunft der Jugendinformation und -beratung aus. Daniel Poli nahm als IJAB-Vertreter und Robert Helm-Pleuger als Ver - treter des europäischen Eurodesk-Netzwerks teil. Die angeregte Diskussion auf der Konferenz zeigte, wie ele - mentar der Einfluss von KI auf den Arbeitsbereich ein - geschätzt wird.
Robert Helm-Pleuger (4. v. re.), Geschäftsbereichsleiter bei IJAB, bei einem Treffen des Eurodesk- Exekutivausschusses im Dezember 2023 in Brüssel
Robert Helm-Pleuger (vorne Mitte), Geschäftsbereichsleiter bei IJAB, auf dem Eurodesk-Netzwerktreffen im September 2023 in Rumänien
Internationale Zusammenarbeit gestalten
IJAB – Jahresbericht 2023
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Jugend(hilfe)politik in Europa und weltweit im Blick IJAB fördert das Lernen voneinander im Jugendbereich und bringt in europäische Wissensnetzwerke nationale Erfahrungen ein. Über das European Knowledge Centre for Youth Policy ist IJAB europaweit vernetzt und arbeitet zudem an der Online-Enzyklopädie YouthWiki zur Jugendpolitik in Europa mit. Damit unterstützt IJAB die Berichterstattung Deutschlands für den Europäischen Jugendbericht. Die dort betrachteten Themen stellen die Verbindung zu bestehenden jugendpolitischen Diskursen auf europäischer und internationaler sowie nationaler Ebene sicher. Zu jugendpolitisch relevanten Themen bereitet IJAB im Rahmen des Monitoring gezielt Informationen auf und stellt relevante Erkenntnisse zielgruppengerecht zur Verfügung.
IJAB – Jahresbericht 2023
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Informationen zur Jugendpolitik in Europa EKCYP, YouthWiki
IJAB ist über das European Knowledge Centre for Youth Policy (EKCYP) europaweit vernetzt und arbei - tet an der Online-Enzyklopädie YouthWik i zur Jugendpolitik in Europa mit. In dessen Rahmen findet eine Bestandsaufnahme und Berichterstattung der Situation junger Menschen und der Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland für den EU-Jugendbericht statt.
YouthWiki
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt war die Öffentlichkeits arbeit. Hierfür leistet die YouthWiki-Projektseite auf dem Portal der Kinder- und Jugendhilfe ( S. 38 ) einen wichti - gen Beitrag. Neben den YouthWiki-Inhalten zu Deutsch - land wurden aktuelle Nachrichten abgebildet sowie Themendossiers zu den EU-Ratspräsidentschaften erstellt. Weiterhin konnte die Sichtbarmachung des You - thWiki im Jahr 2023 stark ausgebaut und das YouthWiki in mehreren Gremien und Ausschüssen vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert werden. Bestandsaufnahme und Berichter stattung der Situation junger Menschen und der Umsetzung der EU-Jugend- strategie in Deutschland im Rahmen des YouthWiki für den EU-Jugendbericht Der EU-Jugendbericht , ein Bericht der Europäischen Kom - mission, wird alle drei Jahre erstellt, um die Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Jugendstrategie in den Mit - gliedstaaten festzustellen. Der Bericht ist ein wesent - liches Instrument der EU-Jugendstrategie und basiert auf länderspezifischen Informationen zu den jeweiligen Jugendpolitiken und ganz konkret zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie in den Ländern Europas. Im Jahr 2023 wurde das im Vorjahr gestartete Abstimmungsverfahren mit den zuständigen Akteur*in - nen aus den Bundesländern zu ausgewählten Inhalten des YouthWiki fortgesetzt und weiterentwickelt. Hierzu wurden von den Bundesländern in diesem Jahr Infor - mationen zum Thema „Jugendarbeit“ zusammengestellt und relevante Informationen für europäische Leser*in - nen in das YouthWiki eingearbeitet. Im nächsten Jahr sollen diese breit über alle Themenbereiche hinweg generiert werden. Das YouthWiki kann so, durch ganz konkrete länderspezifische Informationen aus den jewei - ligen Bundesländern, kontinuierlich aktualisiert, ergänzt und nachhaltig weiterentwickelt werden.
Das YouthWiki ist die Online-Enzyklopädie zu natio - nalen Jugendpolitiken in Europa. Die Plattform bietet umfassende Informationen aus 33 Ländern zu Struk- turen, Politiken und Maßnahmen zur Unterstützung junger Menschen in zehn jugendpolitischen Themen- bereichen . Das YouthWiki wird finanziert aus Mitteln des europäischen Programms Erasmus+. Ziel des YouthWiki ist es, die europäische Zusammen - arbeit im Bereich Jugend zu fördern. Politische Ent - scheidungen sollen durch die Bereitstellung von vergleichbaren Daten und Hintergrundinformationen unterstützt werden. Diese werden von einem Netzwerk nationaler Korrespondent*innen zusammengestellt und regelmäßig aktualisiert. Die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) betreut dieses Netzwerk und verwaltet die Plattform YouthWiki. Deutschland ist durch IJAB im YouthWiki-Netzwerk vertreten. Inhaltlich erfolgt 2023 in Zusammenarbeit zwischen IJAB und externen Autor*innen die Aktualisierung des Themenbereichs „Jugend in der Welt“. Zum Europäischen Jahr der Kompetenzen wurden die beiden Themenfelder „Beschäftigung und Unternehmergeist“ und „Allgemeine und berufliche Bildung“ neu erstellt. Außerdem wurden Informationen aus den Bundesländern ergänzt und der Bereich „Jugendarbeit“ um den Bonn-Prozess und die European Youth Work Agenda erweitert. Für den diesjährigen EACEA-Bericht ( Comparative Report ) „Youth Impact Assessment and the Youth Test“ wurden unter Einbeziehung des Kompetenzzentrums Jugend- Check Inhalte aus Deutschland zugeliefert. Zusätzlich wurden die vergleichenden interaktiven Karten ( Compa- rative Overviews ) zu „Allgemeine und berufliche Bildung“, „Beschäftigung und Unternehmertum“ und „Jugend - arbeit“ überarbeitet. IJAB nahm am jährlichen Treffen des europäischen YouthWiki-Netzwerkes vom 24. bis 25. November 2023 in Ravello (Italien) teil.
EKCYP
am Netzwerktreffen, unter anderem mit dem Pool of European Youth Researchers (PEYR), sowie den Feier - lichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der EU-CoE Youth Partnership in Lissabon (Portugal) teil. 2023 unterstützte IJAB die EU-CoE Youth Partnership zudem bei Anfragen, beispielsweise zur Zwischen - evaluation der EU-Jugendstrategie 2019–2027 sowie zur „Präsenz von Kindern und Jugendlichen im Freien“. Die Beiträge des Netzwerks dienen unter anderem der Unterstützung verschiedener Veranstaltungen und Pro - jekte sowie der Erstellung zusätzlicher Studien oder Ana - lysen von Seiten der EU-CoE Youth Partnership. 2024 ist die Fortsetzung der Mitwirkung im Netzwerk vorgesehen, u. a. mit einem Online-Netzwerktreffen, einem Korrespondent*innentreffen in Brüssel (Belgien) sowie einem Symposium zu „Jugend, Klimakrise und Nachhaltigkeit“ in Straßburg (Frankreich). Im Fokus für das Jahr 2024 stehen insbesondere die Themen Jugend - beteiligung, Youth Mainstreaming sowie psychische Gesundheit und Jugend im ländlichen Raum.
Das beim Europarat angesiedelte European Knowledge Centre for Youth Policy (EKCYP) ist ein Partnerschafts - projekt zwischen der Europäischen Kommission und dem Europarat im Jugendbereich (EU-CoE Youth Partner - ship). Das EKCYP bietet aktuelle, auf empirischer For - schung basierende Informationen zu Jugend und Jugendpolitik in Europa . Die Informationssammlung, -auswertung und -aufbereitung übernimmt ein Netz - werk nationaler Korrespondent*innen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist IJAB seit 2005 in diesem Netzwerk vertreten. Das Spektrum der im EKCYP bereitgestellten Informa - tionen orientiert sich an jugendrelevanten Schlüssel - themen, die vom Europarat bzw. von der Europäischen Kommission bestimmt werden. Das EKCYP ist ebenso eine Plattform für den Austausch zwischen Forscher*in - nen, politischen Entscheidungsträger*innen und Vertreter*innen der Praxis und ein Instrument für das Erfassen und den Austausch guter Praxisbeispiele. Dem Mandat entsprechend aktualisierte IJAB 2023
die Informationen zur Jugend - politik in Deutschland und unterstützte das EKCYP mit für die Nutzer*innen der Plattform relevanten Informationen. IJAB nahm Ende April 2023
EKCYP-Treffen 2023 in Lissabon, Centro de Juventude de Lisboa
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Monitoring Informationen national und international aufbereiten und bereitstellen
Monitoring bei IJAB bedeutet, jugendpolitische Entwicklungen und Tendenzen, die Auswirkungen auf die nationale und internationale Kinder- und Jugend(hilfe)politik haben, zu beobachten und zu identifizieren. Diese Informationen werden für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Das Monitoring erfolgt sowohl themen- als auch länderbezogen.
den internationalen Austausch, psychische Gesundheit von Jugendlichen, Lernmobilität, Hinweise zu Studien, Ausschreibungen, Publikationen.
Die im Arbeitsbereich Monitoring recherchierten Ergeb - nisse sind Teil der fachlichen Expertise von IJAB und dienen der Beratung und Information des Bundes - ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Mitglieder, Partner, Netzwerke und Ziel - gruppen von IJAB, von Fachkräften der Internationalen Jugendarbeit sowie Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Besondere Themen im Jahr 2023 waren Youth, Peace and Security (YPS), Nachhaltigkeit in der Internationalen Jugendarbeit, Jugendkrawalle und Präventionsmaß - nahmen in europäischen Ländern sowie der Bereich Jugend innerhalb der EU-Ratspräsidentschaften von Schweden und Spanien. Im Nachgang zur Kampagne Democracy Here | Demo- cracy Now des Europarats und des 50-jährigen Jubiläums (2022) des Jugendsektors begleitete das Team 2023 die Evaluation- und Follow-up-Konferenz in Straßburg mit der deutschen Delegation. Ergebnisse abbilden Die Ergebnisse der kontinuierlichen Beobachtung wer - den auf dem Portal der Kinder- und Jugendhilfe ( S. 56 ), im European Knowledge Centre for Youth Policy ( S. 20 ), in der europäischen Online-Enzyklopädie YouthWiki ( S. 21 ) und auf der Webseite von IJAB veröffentlicht. Insgesamt wurden 480 Kurzmeldungen verfasst (durch - schnittlich 40 pro Monat), die noch weitere Themen zur Information der Fachöffentlichkeit/Fachkräfte auf - bereiteten, wie z. B.: Jugend in der EU und der UN, Freiwilliges Engagement/Europäisches Solidaritäts - korps, bilateraler Austausch (mit Frankreich, Israel, Tschechien), Partizipation, Fördermöglichkeiten für
Rund 500 Termine wurden auf www.ijab.de veröffentlicht.
Geschäftsbereichsübergreifende Zusammenarbeit
Im Rahmen des Monitorings findet jedes Jahr eine geschäftsbereichsübergreifende Zusammenarbeit inner - halb der Fachstelle statt. 2023 wurde die Zusammen - arbeit im Projekt LEMOCC – Learning Mobility in Times of Climate Change ( S. 36 ) fortgeführt und mit der internationalen Abschlussveranstaltung beendet. Das Thema Nachhaltigkeit und wie internationale Jugend - begegnungen umwelt- und klimafreundlich gestaltet werden können, wurde in der zweiten Jahreshälfte bei der Konzeption des Online-Fachtags Let’s go green ( S. 36 ) wieder aufgegriffen. Recherchen zur Vorbereitung des Fachtags, z. B. zu nachhaltiger und pädagogischer Nut - zung und Gestaltung von Reisezeit einer Jugendgruppe auf dem Weg hin zu einer Jugendbegegnung, sowie die Planung und Durchführung des Online-Fachtags fanden im Rahmen des Monitorings statt. Eine weitere Zusammenarbeit bestand mit dem Länder - bereich USA: das Team im Monitoring erstellte eine strukturierte Übersicht bestehender Fördermöglich - keiten, Programme und aktiver Akteur*innen im trans - atlantischen Jugendkräfteaustausch in Deutschland. Diese Informationen sollen Interessierten und poten - tiellen Antragstellern die Planung und Realisierung eines transatlantischen Jugendaustauschs erleichtern.
Das Monitoring von IJAB beobachtet jugendpolitisch relevante Themen rund um den Globus und berichtet darüber auf ijab.de
Jugend(hilfe)politik in Europa und weltweit im Blick
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Know-how für die Internationale Jugendarbeit bieten IJAB schafft praxisorientierte Serviceangebote und bietet Know-how zur Weiterentwicklung Internationaler Jugendarbeit. Es ist IJAB ein Anliegen, durch Trainings, Workshops und andere Veranstaltungen Anstöße zu aktuellen Themen und Entwicklungen zu geben und somit zu einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung im Arbeitsfeld beizutragen. IJAB bietet Räume für praxisorientierten Austausch und Reflexion und moderiert Prozesse, um den fachlichen und jugendpolitischen Austausch zu stärken. Zudem entwickelt IJAB Angebote zu Sprachkompetenz, Methoden und Qualität in der Internationalen Jugendarbeit.
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Internationalisierung der Kinder- und Jugendhilfe: Erfolge und Herausforderungen der Fachkräfteinitiative.International Die Fachkräfteinitiative.International, koordiniert von IJAB und wissenschaftlich unterstützt durch das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim, wurde 2020 ins Leben gerufen. Ihr Hauptziel war es, die Europäisierung und Internationalisierung der deutschen Kinder- und Jugendhilfe voranzutreiben. Die Initiative hat trotz globaler Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie und geopolitischer Konflikte innovative Projekte und Ansätze entwickelt, die die interkulturellen und internationalen Kompetenzen der Fachkräfte stärken.
Anfang des Jahres 2021 beteiligten sich über 60 Träger aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugend - hilfe am Auswahlverfahren der Fachkräfteinitiative. International. Ein Auswahl- und Vergabegremium, das aus Vertreter*innen unterschiedlicher Fach- und Förder - stellen sowie der Bilateralen Jugendwerke, dem BMFSFJ und dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim bestand, wählte 26 Organisa - tionen mit unterschiedlichen Projektideen aus. Gezielte Impulse und Unterstützungs- maßnahmen Diese Projekte wurden in zwei Teilinitiativen bis Ende 2022 bzw. bis Ende 2023 fachlich und finanziell durch unterstützende Maßnahmen begleitet:
› Entwicklungslabore und Jugendbeteiligung: Die Entwicklungslabore boten den Projektträgern Raum, innovative Projektansätze zu testen. Zudem wurden Jugendliche aktiv durch das Jugend-Zukunfts- Camp in die Entwicklung und Verbesserung jugend - gerechter Austauschformate einbezogen. › Interaktionsforum: Dieses trägerübergreifende Gremium diente als Plattform für den Austausch und die Steuerung der Initiative. Es fungierte als Denkfabrik für thematische Weiterentwicklungen und strategische Richtungsentscheidungen. › Wissenschaftliche Begleitung: Das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim führte eine umfassende wissenschaft - liche Begleitung durch. Die Begleitung umfasste unter anderem eine Online-Befragung zu Bedarfen und Barrieren der internationalen Mobilität von Fachkräften sowie die Entwicklung von transfer fähigen Modellen guter Praxis. › Zentrale Veranstaltungen: Die Fachkräfteinitiative. International organisierte drei zentrale Veranstal - tungen, die als Plattformen für den Austausch von Wissen und Erfahrungen dienten und entscheidend zur Vernetzung der Beteiligten beitrugen: Die Kick- off-Veranstaltung im November 2021 diente als Platt - form für die Projektvorstellung und den Austausch über Herausforderungen und Lösungsansätze. Bei der Zwischentagung 2022 stand die Präsentation von Zwischenergebnissen im Vordergrund. Die Ab - schlusskonferenz 2023 bewertete die Projekterfolge und diskutierte deren Beitrag zur Verbesserung von Internationalisierungsprozessen in der Kinder- und Jugendhilfe.
Know-how für die Internationale Jugendarbeit bieten
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