IJAB-Jahresbericht 2023

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern fortsetzen China, Türkei, Großbritannien

2023 lagen weitere Schwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit von IJAB auf China und der Türkei. Basis dafür sind jugendpolitische Vereinbarungen bzw. Abkommen der Bundesrepublik Deutschland, die IJAB im Auftrag des Bundesjugendministeriums (BMFSFJ) umsetzt. Die Förderung durch das Auswärtige Amt ermöglichte die Fortsetzung weiterer Maßnahmen zum Ausbau der deutsch-britischen Zusammenarbeit im Jugendbereich.

China

Umsetzungen werden IJAB wie auch anderen Akteur*in - nen in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit durch die momentane Aufhebung des Visaverfahrens nach China erleichtert.

Mit der Aufhebung der Einreisebe­ schränkungen nach China Ende 2022 stand einer Wiederaufnahme und Wiederbelebung des analogen deutsch-chinesischen Austauschs seitens IJAB im Jahr 2023 formal nichts mehr im Wege. Ein Wegbereiter dafür waren die für April/Mai 2023 in Peking geplanten deutsch-chinesischen bilateralen Fachgespräche auf Regierungsebene . Für eine opti - male Vorbereitung nach der durch die Covid-19-Pande - mie bedingten Pause wurden Gespräche mit deutschen Trägern und Akteur*innen geführt, um deren Impulse und Stimmen in die Fachgespräche miteinfließen zu las - sen. Zeitgleich nahm IJAB mit dem für die Umsetzung der Fachgespräche beauftragten chinesischen Partner, dem China Youth and Children Research Center, die ver - trauensvolle Zusammenarbeit wieder auf, um die Fach - gespräche in Präsenz stattfinden zu lassen. Trotz beid - seitiger intensiver Bemühungen konnten die bilateralen Fachgespräche im Jahr 2023 nicht durchgeführt werden und wurden auf April 2024 vertagt. 2023 sind viele Ressourcen in diese Vorbereitungen geflossen, beispielsweise in die Erarbeitung von neuen Schwerpunktthemen und Formaten mit dem deutschen Netzwerk und dem BMFSFJ, sowie in das kontinuier - liche Monitoring zu aktuellen Entwicklungen in China mit Bezug zu Themen der Kinder- und Jugendhilfe. Sobald die bilateralen Fachgespräche stattgefunden haben, hofft IJAB auf eine schnelle Rückkehr zu den analogen Fachkräfteprogrammen. Die Planungen und

Teilnehmende am Fachprogramm zur psychischen Gesundheit junger Menschen im September 2023 in Dortmund

Türkei

sozialer Medien im Vordergrund steht, beeindruckte die Fachkräfte im Vergleich sehr, dass in der Türkei die Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, ins - besondere der Bildung, staatlicherseits intensiv voran - gebracht wird. Der deutsch-türkische Fachausschuss fand vom 4. bis 7. Dezember 2023 in Istanbul statt. In diesem Gremium sind neben den Jugendministerien beider Länder von türkischer Seite das Ministerium für Fami - lie und Soziales, das Bildungsministerium und das Amt für Migration vertreten. Auf deutscher Seite besteht die Akteur*innengruppe aus Deutschem Bundesjugendring, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugend - bildung, der BAG Evangelische Jugendsozialarbeit, der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke und einer Vertretung seitens der Bundesländer. Für 2024 wurden im Rah - men des Protokolls vier gemeinsame Fachprogramme vereinbart.

Das Thema Psychische Gesundheit spielt nach wie vor in beiden Ländern eine sehr wichtige Rolle. In der Türkei steht als Ursa -

che für die zunehmenden mentalen Probleme junger Menschen die massive Wirtschaftskrise im Mittelpunkt, während von deutscher Seite vorrangig Klimawandel, Pandemie und Krieg thematisiert werden. Zentral ist in beiden Ländern die Frage danach, was die Kinder- und Jugendhilfe zur Stärkung der Resilienz junger Menschen beitragen kann. In einem Fachprogramm zur psy- chischen Gesundheit junger Menschen vom 17. bis 22. September 2023 in Dortmund wurden diese Frage - stellungen betrachtet. Das Fachprogramm zur Jugendmedienkompetenz vom 29. Oktober bis 3. November 2023 in Ankara machte deutlich, dass die Voraussetzungen und der Blick auf das Thema in beiden Ländern sehr unter - schiedlich sind: Während in Deutschland häufig die Auseinandersetzung mit den schädlichen Effekten

Internationale Zusammenarbeit gestalten

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