IJAB-Jahresbericht 2023

Digitale Innovation in der Internationalen Jugendarbeit Chancen, Herausforderungen und Perspektiven

Die digitale Transformation hat die Internationale Jugendarbeit verändert und neue Möglichkeiten für Begegnungen, Qualifizierung und Kooperationen eröffnet. Die zunehmende Integration digitaler Elemente trägt nicht nur zur Verbesserung der Projektqualität bei, sondern kann die Internationale Jugendarbeit auch ökologischer und inklusiver machen. 2023 wurden aus dem Forschungsprojekt IJA.digital sowie Folgeprozessen weitere Entwicklungen abgeleitet: von der Förderung digitaler Kompetenzen bis hin zur Schaffung nachhaltiger Qualitätskriterien.

die Qualität, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der ver - schiedenen Formate erhöht werden. Die Methodik der Internationalen Jugendarbeit sowie die Qualitätskriterien müssen an die Entwicklungen und technischen Möglich - keiten angepasst, kontinuierlich weiterentwickelt und Trägern und Fachkräften vermittelt werden.

Internationale Projekte werden dynamischer und nachhaltiger

Weiterentwicklung der Qualitäts- kriterien der Internationalen Jugend- arbeit Auf Grundlage der Forschungsergebnisse von IJA.digital sowie weiterer Prozesse auf deutscher und europäischer Ebene wurde mit der trägerübergreifenden Weiter - entwicklung der Qualitätskriterien der Internationalen Jugendarbeit begonnen. Da die aktuell publizierten Qualitätskriterien bereits 20 Jahre alt sind, ist eine gene - relle Überarbeitung notwendig. Es reicht nicht aus, die Entwicklungen im Bereich der digitalen Internationalen Jugendarbeit abzubilden, sondern es müssen darüber hinaus auch andere Diskurse wie Inklusion, Diversität, Nachhaltigkeit und Partizipation sowie die Prozesse zur Qualitätsentwicklung in Thüringen sowie auf europäi - scher Ebene durch die European Platform on Learning Mobility berücksichtigt werden. Dieser Prozess soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Stärkung digitaler und pädagogischer Kompetenzen Die digitalen DIY²-Labore (Do-It-Yourself in Digital Inter - national Youth Work) als niedrigschwelliger Peer-to-Peer- Austausch zu Methoden, Tools und Szenarien digitaler Formate sind seit 2021 ein kontinuierliches Angebot. Seit 2022 finden sie abwechselnd in Deutsch und Eng - lisch statt. Außer der Qualifizierung dient das Format der Gewinnung neuer Impulse und der Sichtbarmachung von guter Praxis, dem Austausch zu innovativen Ideen

sowie dem gemeinsamen Ausprobieren. 2023 ging es um „Visualisierung in digitalen Formaten“, „Partizipa - tion in digitalen internationalen Jugendbegegnungen“, „Diversity Sensitive Digital Spaces“ sowie „Gemischte Formate und Gruppendynamik“. In der Internationalen Jugendarbeit etablieren sich immer mehr Mischformate, d. h. Projekte mit Online- und Präsenz-Phasen, Blended- und hybriden Elemen - ten, synchronen und asynchronen Phasen. Mit dem Ziel, Fachkräfte für die Planung, Umsetzung und Nach - bereitung solcher Formate zu qualifizieren, wurde 2023 in Zusammenarbeit mit dem Kreativteam nihma ein ent - sprechendes Qualifizierungskonzept erarbeitet, das die Vielfalt der Elemente gemischter Formate in die Quali - fizierung selbst integrieren soll. Das Konzept soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Weiterentwicklung eines Ressource Hubs für digitale Methodik, Tools und gute Praxis Die im Jahr 2022 als PDF-Dokument erschienene Pub - likation „Meet – Join – Connect! Methodik der digitalen Internationalen Jugendarbeit“ ist jetzt auch in einer gedruckten Version im IJAB-Bestellservice verfügbar. In der Arbeitshilfe sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt IJA.digital praxisrelevant zusammengefasst. Dazu gibt es Umsetzungsbeispiele aus der Praxis, Methodenbeschreibungen, eine Check - liste und Links zu Materialien. Die Broschüre ist ein

Digitale Elemente sind nicht mehr wegzudenken und bereichern die Internationale Jugendarbeit durch eine ökologischere und effizientere Arbeitsweise. Durch weg - fallende Reisen werden ökologische Fußabdrücke mini - miert, während digitale Begegnungen vor, während und nach Präsenzphasen neue Horizonte für Teilnehmende eröffnen. Begegnungen beginnen bereits zuhause und Projekte setzen sich nahtlos online fort. Dies fördert nicht nur die Dynamik und Interaktion, sondern spiegelt auch die Lebenswelt junger Menschen wider. Doch bedarf es einer strategischen Herangehensweise und Quali - fizierung, um Qualität und Wirksamkeit sicherzustellen. Das Forschungsprojekt IJA.digital, das 2021–2022 mit dem Forschungspartner JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis sowie gemeinsam mit den Fach- und Förderstellen der Internationalen Jugendarbeit durchgeführt wurde, hat wichtige Erkenntnisse zur Digi - talisierung der Internationalen Jugendarbeit geliefert. 1 Die Identifizierung von Erfolgsfaktoren und Rahmen - bedingungen dienen nun als Grundlage für die konzep - tionelle, fördertechnische und pädagogische Weiter - entwicklung der Internationalen Jugendarbeit. Durch den Transfer der Ergebnisse in das Arbeitsfeld sollen

Arbeitshilfe

Abschlussbericht

1 D ie Forschungsergebnisse wurden im Abschlussbericht auf Deutsch und Englisch veröffentlicht sowie durch verschiedene (Interview-)Beiträge eingeordnet.

Know-how für die Internationale Jugendarbeit bieten

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