IJAB-Jahresbericht 2023

Runder Tisch Fachkräftequalifizierung Die Zukunftsfähigkeit der Jugendarbeit im Fokus

Polen, Griechenland, Türkei, Irland, Lettland, Estland, Finnland, Spanien, Belgien und Deutschland – waren beteiligt. Die Inhalte und Ergebnisse wurden erneut von einer Graphic Recorderin eindrucksvoll festgehalten. 3 Die Facebook-Gruppe DIY² Net – Do-It-Yourself in Digital International Youth Work Network wird weiterhin zur Förderung des internationalen Austausches und für die Sichtbarmachung der Aktivitäten genutzt. Ein Blick in die Zukunft Die digitale Transformation prägt weiterhin die Inter - nationale Jugendarbeit. In vielen Fällen haben sich digitale Elemente ganz selbstverständlich als fester Bestandteil der Projekte etabliert und werden nicht mehr bewusst als solche wahrgenommen. Trotz einer gewissen „Digital-Müdigkeit“ und einem Rückgang des Interesses an reinen Online-Formaten, werden digi - tale Elemente und hybride Arbeitsmethoden dennoch zunehmend genutzt. Für die Zukunft der Internationalen Jugendarbeit ist es wichtig, Potenziale auszuschöpfen und die digitalen Entwicklungen aktiv zu gestalten. Dabei sollten einerseits die Bedürfnisse junger Menschen in einer digitalen Welt berücksichtigt, und andererseits auf Schwerpunktthemen wie Digitalisierung und Nach - haltigkeit, Datenschutz, Inklusion, Methodik sowie Chan - cen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz fokussiert werden. Für das Jahr 2024 stehen dazu mehrere Aktivitäten an: die Fertigstellung der aktualisierten Qualitätskriterien der Internationalen Jugendarbeit, die Fortführung der DIY²-Labore zur Fachkräftequalifizierung, die Ent - wicklung von Qualifizierungsangeboten für hybride For - mate sowie die Teilnahme an und die Durchführung von mehreren (internationalen) Fachveranstaltungen zur digitalen Jugendarbeit.

Der Runde Tisch Fachkräftequalifizierung ist ein trägerübergreifendes Angebot von IJAB und JUGEND für Europa. Es richtet sich sowohl an Fach- und Führungskräfte aus der Europäischen und Inter- nationalen Jugendarbeit als auch an Interessierte aus anderen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Wissenschaft. Ziele sind der Austausch über aktuelle jugendpolitische und pädagogische Rahmensetzungen im Bereich der Fachkräftequalifizierung auf europäischer und nationaler Ebene sowie die Erarbeitung gemeinsamer Strategien, um Qualifizierungsangebote zu verbessern und neue Zielgruppen zu erreichen.

wertvolles Nachschlagewerk mit vielen Ideen und Tipps zur Umsetzung digitaler Formate. Seit 2023 gibt es die Publikation auch in Englisch unter dem Titel „Digital International Youth Work – a methodology“. 2 Als Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) Digitale Zusammen - arbeit, in der alle Fach- und Förderstellen der Inter - nationalen Jugendarbeit vertreten sind, wurde 2023 außerdem weiter an der Optimierung von DINA.inter - national als einer passgenauen, DSGVO-konformen Open-Source-Plattform für die Internationale Jugend - arbeit gearbeitet. Es wurde eine Umfrage unter den Nutzer*innen von DINA initiiert und von JFF – Institut für Medienpädagogik und Forschung durchgeführt. Ziel war es, die strategische Ausrichtung von DINA auf Basis der Umfragen-Ergebnisse zu optimieren. Außerdem fand in der AG ein intensiver Fachaustausch zu Fragen der digitalen Transformation in der Internationalen Jugend - arbeit und innovativen Entwicklungen statt. Vernetzung und internationaler Dialog Im November 2023 führte IJAB gemeinsam mit den Fach- und Förderstellen zum dritten Mal das internationale Online-BarCamp Digital Transformer Days durch. Basie - rend auf den Erfahrungen des Vorjahrs wurde die Ver - anstaltung wieder mehrsprachig auf der Plattform DINA. international umgesetzt. Es wurde in die Sprachen Eng - lisch, Deutsch, Französisch und Polnisch gedolmetscht. Mit den Keynotes wurden zwei wesentliche Schwer - punkte gesetzt: der Einsatz von künstlicher Intelligenz als Katalysator für eine inklusive Bildung sowie Nach - haltigkeit in der digitalen Transformation. 67 Teil - nehmende aus 12 Ländern – Frankreich, Tschechien,

› Ausschreibung und Start der Fortbildungsreihe „Fokus Kompetenz“, › Start der trägerübergreifenden Arbeitsgruppe „Quali - tätskriterien für digitale Formate der Internationalen Jugendarbeit“ (Februar 2023), › Info-Workshop von IJAB und transfer e. V. zum Evaluationsinstrument i-EVAL und zur Panelstudie (11. Mai 2023), › neues Meldesystem von IJAB zu Visaproblemen im internationalen Jugend- und Fachkräfteaustausch. Im Nachgang der Tagung wurde eine Dokumentation erstellt, die allen Interessierten über die Webseiten von IJAB und JFE zur Verfügung steht. Neues Format ab 2024 Die Veranstaltung erhält ab dem Jahr 2024 ein neues Design und firmiert zukünftig als Jahrestagung – Fach - kräfte im Blick!. Der inhaltliche Fokus liegt weiterhin auf Europäischer und Internationaler Jugendarbeit. Es soll mehr Beteiligungsmöglichkeiten durch größere Methodenvielfalt – Impulsvortrag, Peer-Café, Markt der Möglichkeiten und thematische Workshops – geben und zusätzlicher Raum für formellen und informellen Aus - tausch während der Tagung geschaffen werden. Teil - nehmende sollen stärker für bereits bestehende Tools und Themen von IJAB und JUGEND für Europa sowie wei - terer Fach- und Förderstellen sensibilisiert werden.

Vom 25. bis 26. Januar 2023 fand der Runde Tisch mit 50 Vertreter*innen erstmals wieder als Präsenzver - anstaltung in Bonn statt. Das Leitthema lautete: Wie zukunftsfähig ist die Jugendarbeit aus heutiger Sicht? In einem Podiumsgespräch forderten Katrin Klein-Zim - mer, Professorin an der Hochschule Koblenz, und Ahmet Sinoplu, Geschäftsführer von Coach e. V. in Köln, mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit von jun - gen Menschen sowie deren Familien mit Zuwanderungs - geschichte. Als Themen, an denen die Jugendarbeit nicht vorbeikommt, nannten sie Digitale Kompetenz, Nach - haltigkeit sowie Flucht und Migration – eine Heraus - forderung für Jugendliche und Fachkräfte der Jugend - arbeit gleichermaßen, für die es entsprechender Qualifizierungsangebote bedarf. Ein weiterer Baustein sei die Elternarbeit. Zudem sei Armut eine große aktuelle Herausforderung und ein Thema, das auch Jugendliche beschäftigt. Die zentrale Erkenntnis der Tagung: Nur im Zusammen - spiel von formaler und non-formaler Bildung kann es gelingen, (Schutz-)Räume der Jugendarbeit so auszu - richten, dass sie den Bedarfen der jeweiligen Zielgruppen gerecht werden. Für die Qualifizierung von Fachkräften sind eigene internationale Erfahrungen als Querschnitts - aufgabe und Jugendarbeit grenzüberschreitend zu den - ken. 15 Barcamp-Themen wurden beim Runden Tisch eingebracht, einige davon in Folgeprozessen über 2023 weiterentwickelt:

2 Im Bestellservice unter: https://ijab.de/bestellservice/meet-join-connect-2 (Deutsch), https://ijab.de/en/publications/meet-join-connect-3 (Englisch) 3 IJAB-Beitrag über die Digital Transformer Days 2023: https://ijab.de/projekte/digitale-internationale-jugendarbeit/aktuelle-beitraege-zu-digitaler-internationale-jugendarbeit/digital- transformer-days-2023-1

Der Boden für 2024 ist bestellt – die Veranstalter*innen hoffen auf positive Resonanz.

Know-how für die Internationale Jugendarbeit bieten

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