Schwerpunktthema: Weiterbildung – Institutionelle Angebote
dass sie eigenständig Weiterbildungsangebote entwickeln und anbieten können. Im WVU kann hierzu auf die Unterstützung derTH Aschaffen- burg zurückgegriffen werden. Wie könnte Unterstützung aussehen? In Weiterbildungskonzeptionen mit Unternehmen wird immer wieder deutlich, dass diese viele, aber nicht alle inhaltlichen Komponenten bei- steuern können, die für ein gut nutzbares Wei- terbildungsangebot notwendig sind. Hier kann häufig die Expertise der Hochschullehrenden der TH Aschaffenburg in Lehre und anwendungsori- entierter Forschung genutzt werden. Denkbar ist auch, dass Beschäftigte verschiedener Unterneh- men im vorwettbewerblichen Umfeld gemein- sam Weiterbildungsinhalte gestalten und auch hier kann dieTH Aschaffenburg koordinierend und fördernd mitwirken. So tragen Impulse und Teilnehmende aus mehreren KMU dazu bei, die teilnehmerbezogenen Kosten spezifischer Weiter- bildungsangebote zu senken. WissensträgerInnen stärken Wissenstragende Personen in kleinen und mittle- ren Unternehmen sind oft unerfahren in der Ver- mittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten oder trauen sich dies nicht zu. Die didaktische Experti- se in der Erwachsenenbildung und die Erfahrung mit unterschiedlichen Lehrmethoden aus der Hochschule sind dann sehr hilfreich, um effektive Weiterbildungen zu konzipieren. Dabei soll die zeitliche und emotionale Belastung für die Mitar- beitenden in den Unternehmen, die sich neu mit Aufgaben der Wissensvermittlung konfrontiert
sehen, möglichst niedrig gehalten werden. DieTH AB unterstützt die Unternehmen des Weiterbildungsverbundes bei der Konzeption und Umsetzung der digitalen Lerninhalte, insbe- sondere bei der Erstellung und Bearbeitung von Lernvideos, E-Learning-Einheiten und Übungs- aufgaben. Die Inhalte können von den Weiter- bildungsteilnehmerInnen auf einer E-Learning- Plattform abgerufen werden, die die Hochschule für den WVU administriert und pflegt. Wenn Weiterbildungsinhalte über E-Learning- Plattformen zur Verfügung gestellt werden können, gewinnen die Weiterbildungsteilneh- menden mehr Autonomie darüber, wann und wo sie sich mit den Lerninhalten auseinandersetzen. Allerdings eignen sich nicht alleThemen gleicher- maßen für eine rein digitale Vermittlung und in vielen Fällen ist dies auch aus didaktischer Sicht nicht optimal. Für die Entwicklung von Weiter- bildungsangeboten bedeutet dies, dass fundier- te Entscheidungen getroffen werden müssen, welche Lerninhalte in welchen digitalen und analogen Formaten effizienter vermittelt wer- den können. Dies setzt die Kenntnis der Vor- und Nachteile eines breiten Spektrums von Möglich- keiten der Wissensvermittlung in Präsenz, digital oder hybrid voraus.
Prof. Dr. Erich Ruppert TH Aschaffenburg erich.ruppert@th-ab.de www.th-ab.de/weiterbildung
TransferformKMU: Weiterbildung als Wissenstransfer für kleine und mittlere Unternehmen Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der Wirtschaft und sie spielen eine entscheidende Rolle für Wachstum und Innovation in der Region am Bayerischen Un- termain. Durch die Corona-Pandemie und den Fachkräftemangel hat sich die Arbeitswelt jedoch stark verändert und die Unternehmen stehen zudem vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle an die fortschreitende Digitalisierung und das Bemühen um mehr Nach- haltigkeit anzupassen. Häufig verfügen KMU nur über begrenzte Ressourcen, um Zugang zu neuen Entwicklungen und Forschungsergebnissen zu erhalten, die ihnen diesenTransforma- tionsprozess erleichtern.
Im Rahmen von React stellt Bayern EU-Mittel zur Verfügung, um KMU im Freistaat dabei zu unter- stützen, gestärkt aus der Pandemie hervorzuge- hen und ihre Zukunft zu sichern. DieTechnische
Hochschule Aschaffenburg setzt diese EU-Förder- linie im ProjektTransferformKMU um, indem sie Weiterbildungskurse und -zertifikate entwickelt. Die Angebote sind für Mitarbeiterinnen und Mit-
Z! Das Zukunftsmagazin | Ausgabe 2/2023
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