TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR
ST. HIPPOLYT MÜHLE EBERT Tradition und High-Tech vereint A m Anfang stand das Mühlensterben, das die Eberts in den 1990er Jahren zwang, ihren traditionellen Mühlenbe-
Das Sohn- und Vater-Duo von St. Hippolyt Mühle Ebert (von links): Ivo und Bernhard Ebert.
trieb um neue Geschäftsfelder zu ergänzen. Zum Glück. Denn mittlerweile zählt die St. Hippolyt Mühle Ebert mit 147 festen Mit- arbeitern an drei Standorten zu den inter- national führenden Herstellern von Pferde- futtermitteln. Wissenschaftler, Ingenieure und Tierärzte des Beraterteams entwickeln im Dialog mit Pferdeexperten und -besitzern weitgehend naturbelassene Produkte. Als stark regional verwurzeltes Unternehmen verwendet St. Hippolyt vorwiegend nachhal- tig gewonnene Rohstoffe aus dem regionalen Vertragsanbau. Die geographische Nähe und der Dialog mit den Landwirten im Kraichgau erlaubt es dem Unternehmen, eine ökolo- gisch orientierte Auswahl der Futterzutaten zu gewährleisten. Die Innovationskraft von St. Hippolyt beschränkt sich aber längst nicht mehr nur auf Pferdefutter. Mittler- weile gehören unter anderem biologische Nahrungsergänzungsmittel für Menschen, allergenfreie Nüsse, aktive Pflanzenkohle und die Protein-Produktion mittels Insekten zum Portfolio. Die besondere Leidenschaft der Geschäfts- führer Bernhard Ebert und Sohn Ivo gilt dem hauseigenen Sondermaschinenbau inklusive IT-basierter Steuerung. Hier, wie auch bei der Wertschöpfungskette, lautet das Motto: In- sourcing statt Outsourcing: Das eigens konzi- pierte Biogas-Blockheizkraftwerk erzeugt mit einem hohen Wirkungsgrad Strom, Dampf und Wärmeenergie für den Produktions- prozess. Ebenso können mit dieser Wärme die umliegenden Verwaltungsräume und Wohnhäuser der Mitarbeiter beheizt werden. Zur Entwicklung und Wartung der Anlagen unterhält das Unternehmen eine vollausge- stattete Technikabteilung. Das erlaubt flexib- le Reaktionen auf neue Herausforderungen. Bei allem Erfolg macht den Eberts jedoch nicht nur der Fachkräftemangel zu schaffen: Die überbordende Bürokratie und kompli- zierte Genehmigungsverfahren kosteten viel Energie, die Vater und Sohn lieber in weitere Innovationen investieren würden.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2023
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