IHK-Magazin Ausgabe 05/2023

AUS DER IHK

IHK-JAHRESBILANZ 2022 Strukturell ausgeglichen bei niedrigem Beitragssatz

Die IHK hat für ihren Jahresabschluss 2022 den „uneingeschränkten Bestätigungsver- merk“ der Prüfer erhalten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Erfolgsrechnung.

abgerechneten Vorjahre zurückzufüh- ren. Die Beiträge der Vorjahre werden erst endgültig ermittelt, sobald die Jahresabschlüsse erstellt sind und das Finanzamt die Steuerbescheide festgesetzt hat. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gar um 40 Prozent gestiegen. Was ist der Grund dafür? Wichtigste Gründe sind die Auflö- sung bzw. Reduzierung von einigen Rückstellungen und eine höhere öffentliche Förderung von Projekten. Generell sind die sonstigen betrieb- lichen Erträge der geringste Anteil am Ertrag. Hier wirken sich Veränderun- gen prozentual stärker aus.

Kosten für die Digitalisierung und Umstellung von Softwarekauf auf Softwaremiete sowie erhöhte IT-Auf- wendungen nach einem Cyberangriff. Der größte Posten sind die Personal- kosten. Warum ist das so? Die IHK ähnelt strukturell einem Dienstleistungsunternehmen mit vielen individuellen, beratungs- intensiven Angeboten. Beispiele sind Bereiche wie Ausbildung oder Unternehmensnachfolge. Die meisten Dienstleistungsunternehmen haben einen Personalaufwand von über 50 Prozent des gesamten Betriebsauf- wands.

Was ist die Erfolgsrechnung (siehe Tabelle rechts)?

Als öffentlich-rechtliche Einrich- tung unterliegt die IHK besonderen Rechnungslegungspflichten. Für die nötige Transparenz sorgt die Erfolgs- rechnung, die im Wesentlichen der Gewinn- und Verlustrechnung von Unternehmen entspricht. Sie stellt transparent nach Kontengruppen wie Material oder Personal die Erträge und Aufwendungen dar.

Wie finanzierte sich die IHK im vergangenen Jahr?

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) leisteten die IHK-Mitglieder mit ihren Beiträgen. 16 Prozent entfielen auf Gebühren, die bei hoheitlichen Aufgaben erhoben werden, bei- spielsweise bei der Eintragung eines Ausbildungsverhältnisses. 9 Prozent waren Erträge, die für Dienstleistun- gen wie Weiterbildungen berechnet werden. Rund 6 Prozent entfielen zudem auf die „sonstigen betriebli- chen Erträge“, das sind beispielweise Projektzuschüsse der öffentlichen Hand. Projektzuschüsse gab es unter anderem für die Energieeffizienz- und die Innenstadtberatung. Die IHK-Beitragszahlungen haben im Vorjahresvergleich einen Sprung gemacht (+18,6 Prozent). Warum? Die Entwicklung vieler Unternehmen war in den Corona-Jahren deutlich besser als erwartet. Unsere Beiträge setzen sich aus den Grundbeiträgen und Umlagen für das laufende und auch für bereits abgelaufene Jahre zusammen. 2022 ist diese Erhöhung so im Wesentlichen auf die endgültig

Wie bewertet die IHK das Jahresergebnis?

Und warum sind die Entgelte geschrumpft (-7,4 Prozent)?

Das Ergebnis liegt aufgrund der Bei- tragsentwicklung deutlich über der Planung. Wichtig: Das Jahresergebnis ist strukturell ausgeglichen. Der Jah- resabschluss wurde auch von einer unabhängigen Rechnungsprüfungs- stelle für gut befunden. Die Prüfer achten insbesondere darauf, dass die IHK-Beiträge wirtschaftlich und spar- sam eingesetzt werden.

Im langjährigen Durchschnitt lagen die Erträge auf einem sehr guten Niveau. Allerdings war das Vorjahr 2021 von einem Sondereffekt geprägt. Dort wurden überdurchschnittlich viele Zertifikatslehrgänge nachgeholt, die im ersten Corona-Jahr nicht statt- finden konnten. Der Betriebsaufwand ist um mehr als 13 Prozent gestiegen. Wofür hat die IHK mehr Geld ausgegeben? Dafür sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend: die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen mit er- höhtem Aufwand für Raummieten oder Technik (Beispiel: die erstmals veranstaltete Ausbildungsmesse „Karriere Kick“), die allgemeinen Preissteigerungen bei Dienstleistun- gen und Energie, die Erhöhung der Rückstellungen für Vorsorgezwecke,

Wie sieht die Entwicklung im laufenden Jahr aus?

Für dieses Jahr ist bei den Beitrags- zahlungen nicht mehr mit den Effek- ten der Vorjahre zu rechnen, sodass es dort einen Rückgang gegenüber 2022 geben wird. Die Aufwendungen liegen aktuell trotz erheblicher Preiserhö- hungen bei unseren Lieferanten auf dem geplanten Niveau. Der Beitrags- satz bleibt stabil beim niedrigen Satz von 0,12 Prozent.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2023

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