Fruchtsalat. Deutsch-Griechische Sprachanimation

• Das hier verwendete Bild kann für (kriegs-)traumatisierte oder geflüchtete Teilnehmende schwierig sein. Das bedeutet nicht, dass die Methode nicht zum Einsatz kommen kann, sondern dass ein alternatives Bild verwendet wird. Z.B. im Kontext „Lebensmittel" kann das Bild eines Kochlöffels verwendet werden. Alternativ kann auf so ein Bild vollständig verzichtet werden und stattdessen nur von „ausgestreckten Armen" gesprochen werden. • Auch die Bewegung der Nachbar*innen hin zur Körpermitte des*der Spieler*innen kann gut ersetzt werden. Beispielsweise könnten die Nachbar*innen rechts und links, die die Farbe nennen, sich zu der Person in der Mitte drehen und eine Rührbewegung (wie das Rühren in einem Kochtopf) machen, während sie die Farbe des jeweiligen Lebensmittels sagen.

„… indem man beide Arme nach oben ausgestreckt und die Hände zusammenhält"

• Bei Personen mit Mobilitätseinschränkungen muss darauf geachtet werden, dass alle in der Lage sind, die benötigten Bewegungen komfortabel mitzumachen. Ansonsten sollten die Bewegungsabläufe entsprechend der Möglichkeiten der Teilnehmenden ausgetauscht werden oder durch Blickkontakt ersetzt werden.

„ Schnelligkeit ist bei diesem Spiel ausschlaggebend"

• Ein inklusives Design von Methoden kann eine Entschleunigung von Aktivitäten mit sich bringen. Gerade wenn zu Worten noch Bilder oder Gesten hinzukommen oder Teil- nehmende für Bewegungen länger brauchen, wird das der Fall sein. Hier ist die Art der Moderation und die Haltung des*der anleitenden Sprachanimateur*in wichtig. Die Ent- schleunigung und Anpassungen sollten nicht als Nachteil gesehen werden, sondern als Mehrwert für die Gruppe. Die angepasste Methode sollte die Norm für die Gruppe sein und mit entsprechendem Spaß und Elan durch den*die Sprachanimateur*in eingeführt werden.

„Wer nicht zeitnah oder falsch reagiert (falsches Wort, falsche Bewegung), verlässt die Runde und das Spiel geht weiter"

• Fehler bringen Spaß in diese Methode. Es kann gelacht werden, wenn Teilnehmende etwas durcheinanderbringen. Darum geht es ja beim Spielen. Den meisten Teilnehmenden wird es nichts ausmachen, dass sie den Kreis verlassen müssen, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Aber was ist mit den Personen, die im Alltag immer wieder Sanktionen erfahren, weil sie nicht der Norm entsprechen oder Fehler machen? Deren Erfahrungen können durch einen solchen Ablauf negativ verstärkt werden und der geschützte Raum der Begegnung kann Schaden nehmen. Warum also nicht die Regel ändern? Anstatt den Kreis zu verlassen, bleiben alle im Kreis und die Person, die einen Fehler macht, muss sich einmal um die eigene Achse drehen oder sich verbeugen. So kann sie für einen Fehler sogar Wertschätzung erfahren.

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