Fruchtsalat. Deutsch-Griechische Sprachanimation

• Wie oft findet Sprachanimation in einer Jugendbegegnung statt und zu welchem Zeitpunkt?

• Was sind die Besonderheiten des deutsch-griechischen Jugendaustausches und wie wirken sie sich auf die Sprachanimation aus?

I.II Warum ϋberhaupt eine deutsch-griechische Sprachanimation? An deutsch-griechischen Jugendbegegnungen können Jugendliche teilnehmen, die ihren Wohnsitz in Deutsch- land oder in Griechenland haben. Im Sinne der Förderung des gegenseitigen Verständnisses und des gegenseiti- gen Kennenlernens wird die Sprachanimation als eine Methode eingesetzt, um die Sprache der Partner 1 und die damit verbundenen Kulturen einander näherzubringen.

An dieser Stelle liegt die Frage auf der Hand: Kann man nicht einfach die Spiele der anderen zweisprachigen Spielesammlun- gen ins Griechische übersetzen? Bei der Sprachanimation geht es jedoch um mehr als Sprache – es geht um Kommunikation im weitesten Sinne und um den gesamten kulturellen Hintergrund der Teilnehmenden. Nicht zuletzt geht es auch um die spezifi- schen Umstände, die den deutsch-griechischen Jugendaustausch prägen, und daher bei der Umsetzung der Sprachanimation be- dacht werden sollten. Obwohl es im deutsch-griechischen Ju- gendaustausch Spezifika gibt, gehen wir in dieser Publikation von einem erweiterten Kulturbegriff aus (s. S. 20) und regen die Sprachanimateur*innen dazu an, die Spiele im Sinne eines diver- sitätsbewussten Ansatzes zu nutzen (s. S. 26). (s. S. 12) (s. S. 15)

Die Sprachen Deutsch und Griechisch Bei den Sprachen Deutsch und Griechisch wird ein unterschiedliches Alphabet genutzt. Während das lateini- sche Alphabet in Europa weit verbreitet ist, ist das griechische Alphabet außerhalb Griechenlands und Zyperns nicht sehr bekannt. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, in einer Jugendbegegnung ein Plakat mit einer Gegenüberstellung der Alphabete beider Sprachen und einer „lautsprachlichen Unterstützung" vorzubereiten. Ein Beispiel dafür findet sich im Anhang dieser Publikation. Einige der Spiele dieser Publikation widmen sich ex- plizit dem ersten Kennenlernen des Alphabets und den damit verbundenen Lauten in der Partnersprache. Für den Anfang einer jeden Jugendbegegnung eignet sich zum Beispiel sehr gut das Spiel „Flohmarkt der Buchstaben" oder „Schenk mir deinen Buchstaben", weil die Teilnehmenden hier ihren Namen in der Lautung bzw. Schrift der Partnersprache „neu" entdecken. Griechisch und Deutsch haben eine sehr ähnliche Grammatik. Sehr früh werden Jugendliche einer deutsch-grie- chischen Jugendbegegnung feststellen, dass beide Sprachen z.B. drei grammatische Genera haben: „der, die, das“ bzw. „ο, η, το". Es kann dabei spannend sein, sich in einer Jugendbegegnung darüber auszutauschen, warum im Deutschen die Sonne „weiblich", im Griechischen aber „männlich" ist. Mit einer kleinen Einstiegsfrage wie „10 gute Gründe, warum im Deutschen die Sonne weiblich ist und im Griechischen männlich" in gemischten Gruppen kann man zwischendurch zu vielen kreativen und interkulturell interessanten Antworten kommen.

1 In diesem Sinne sprechen wir bei der Beschreibung der Spiele von „Partnersprache" anstelle von „Fremdsprache" oder ähnlichem.

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