Fruchtsalat. Deutsch-Griechische Sprachanimation

Mithilfe der Sprachanimation kann während einer Jugendbegegnung eine kommunikationsfreudige Atmosphäre geschaffen werden. Darüber hinaus unterstützt sie die gruppendynamischen Prozesse. Entstehung und Weiterentwicklung der Sprachanimation Die Methode der Sprachanimation wurde in den 1990er Jahren vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) entwickelt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes 2 wurden die natürliche Kommunikation und die von Teilneh- menden von Jugendbegegnungen angewendeten Kommunikationsstrategien beobachtet und analysiert. Auf der Grundlage dieser Forschungsergebnisse wurde die Methode entwickelt, um natürliche Kommunikationsanläs- se zwischen den Teilnehmenden und damit ein echtes Kennenlernen und echte Begegnung der Jugendlichen miteinander zu schaffen. Hemmungen können durch mangelnde Sprachkenntnisse, durch eine zurückhaltende Persönlichkeit, durch Entmutigung aufgrund früherer Misserfolge (z.B. in der Schule) oder durch die Angst, sich lächerlich zu machen, entstehen. Daher ist es wichtig, dass die Teilnehmenden Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen und ihre Kontaktscheu verlieren. Weitere Organisationen, wie das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW), Tandem – Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch, die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch oder die Deutsche Sport- jugend haben die Methode der Sprachanimation weiterentwickelt und an ihre Kontexte angepasst. Grund genug, diese positive Wirkung der Sprachanimation auch für den deutsch-griechischen Jugendaustausch nutzbar zu machen. Wie geht Sprachanimation? Wer Sprachanimation erlebt, wird schnell merken, dass einem einige Spiele bekannt vorkommen. Tatsächlich schöpft die Sprachanimation aus dem reichen Methodenschatz des non-formalen und informellen Lernens, der Gruppen-, Erlebnis-, Theater- und Musikpädagogik sowie manchem mehr. Modifiziert und ergänzt um (fremd-) sprachliche Elemente, die einen Bezug zum Thema der Jugendbegegnung und zum Begegnungsalltag der Ju- gendlichen haben, werden sie zur Sprachanimation. Und damit grenzt sie sich sehr klar von formaler Bildung und schulischem Fremdsprachenunterricht ab. Ziel ist es nicht, eine Fremdsprache strukturiert zu erlernen, ihre Grammatik zu beherrschen und Fehler zu korrigieren. Ziel ist es, Spaß an der Kommunikation zu wecken und zu motivieren, im Sinne des lateinischen Wortes "animare" = beleben, ermutigen. Wenn die Teilnehmenden sich wohlfühlen, dann werden sie sich auch leichter Wörter merken. „ ”

2 Vgl. Bailly, Fabienne (1996): Le Projet Bielefeld – La communication naturelle dans les rencontres franco-allemandes, Documents de travail/ Arbeitsmaterialien.

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