Preview: Aufbruch in eine neue Zeit

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Kapitel 11 Doppelstock und Co.

Ab 1950 verfolgte die noch junge Bundesbahn das Konzept doppelstöckiger Reisezug- wagen. Nach den neuesten bautechnischen Grundsätzen kamen für den hochwertigen Reisezugverkehr drei Proto- typen geschweißter Bauart mit einer Länge von 22,4 m und Abteilen der 2./3.-Klasse sowie Gepäck- und Speiseab- teil zur Ausführung. Die bei Wegmann gebauten Wagen waren für eine Höchstge- schwindigkeit von 120 km/h zugelassen. Den Hauptbahn- hof der Mainmetropole verlässt hier 03 1049 (Bw Dortmund Bbf) mit dem planmäßig aus Doppelstockwagen gebildeten E 719 Frankfurt (M) – Dortmund. Foto (1951): Toni Schneiders, Eisenbahnstiftung

Die Bundesbahn stand bei ihren Fahrzeugen auf ganzer Linie vor großen Herausforderun- gen. Nicht nur bei den Triebfahrzeugen be- durfte es einer dringenden Modernisierung des Bestands mit neuentwickelten Lokomo- tiven und Triebwagen, Gleiches galt für den Fahrzeugbedarf bei den Reisezugwagen. Ein deutlich in die Jahre gekommener Wagen- bestand ging einher mit einem eklatanten Mangel, wesentlich hervorgerufen durch das stetig steigende Verkehrsaufkommen. Den Anfang machte die Bundesbahn mit der Beschaffung von sechs Doppelstockwagen,

der markantesten Neuentwicklung unter den Reisezugwagen aus früher Bundesbahnzeit. Entwickelt hatte man die Wagen in enger Zu- sammenarbeit zwischen Eisenbahnzentral- amt Minden (Westf) und der Waggonfabrik Wegmann in Kassel. Bereits Mitte 1950 kamen drei 22,4 m lange Probewagen zur Auslieferung. Gefolgt im Jahr darauf von drei weiteren Doppelstock-Probewagen, nun mit der künftig zum DB-Standard werdenden Länge von 26,4 m. Gegenüber den ersten Probewagen mit Fallfenstern kamen nun Überwurffenster zur Ausführung. Beide Vari-

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