4. Februar 1871 – dem ersten deutschen Reichspräsidenten zum 150. Geburtstag Gedenkblatt für Friedrich Ebert
1 889 trat Friedrich Ebert in die Sozia- listische Arbeiter- partei Deutschlands ein, die sich ein Jahr später in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannte. Da- bei war Ebert kein typi- scher Arbeiter, schon gar nicht ein Industrie- arbeiter, sondern er er- griff einen Handwerks- beruf. Am 4. Februar 1871 in Heidelberg als Sohn eines katholischen Schneidermeisters gebo-
1905 nach Berlin über und verlegte sein par- teipolitisches Wirkungs- feld auf Reichsebene. Er rückte in die höchs- ten Ämter der Partei und gewann bald auf- grund mehrfacher Spit- zenpositionen beherr- schenden Einfluss in der SPD. Seit 1912 Mit- glied des Reichstags, verstärkte er durch die Übernahme des Haus- haltsausschusses die Stellung der SPD inner-
* 4. 2. 1871 – † 28. 2. 1925
halb des Parlaments. Als gegen Ende des Ersten Welt- kriegs in Deutschland die Revolution ausbrach, sah Ebert seine Rolle darin, die Ordnung zu verteidigen. Er verein- barte mit Reichswehrgeneral Wilhelm Groener von der Obersten Heereslei- tung ein Vorgehen gegen revolutionäre Gruppierungen, was dazu führte, dass Demonstrationen und Aufstandsver suche von Soldaten, Matrosen und Ar- beitern in Berlin und anderen Städten durch Reichswehrverbände blutig nie- dergeschlagen wurden. Mit der Einführung der parlamenta- rischen Regierung unter Beteiligung der SPD war für Ebert und die Mehrheit
ren, erlernte er nach der Volksschule den Beruf des Sattlers. Er ging auf Wander- schaft, engagierte sich für den Sattlerver- band und die Gewerkschaft und pach- tete 1891 in Bremen eine Gastwirtschaft, die er zu einem Treffpunkt für Gewerk- schafter und Sozialdemokraten machte. 1894 heiratete er und bekam mit seiner Frau Louise eine Tochter und vier Söhne, von denen zwei im Ersten Weltkrieg fie- len. Aufgrund seines kommunalpoliti- schen Engagements wurde er 1900 in die Bremer Bürgerschaft gewählt und über- nahm dort den Fraktionsvorsitz der SPD. Als neu gewählter Sekretär im Par- teivorstand siedelte Friedrich Ebert
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