lhb-ansichtsexemplar-2021

schaft zielten, also auf diejenigen, die den Krieg mitverschuldet hatten, lehnte er ab. Schon die Ausrufung der Republik durch seinen Parteigenossen Philipp Scheidemann am 9. November 1918 fand Ebert zumindest voreilig, denn er setzte auf die Erhaltung der Monarchie. Im Februar 1919 wählte die Deut- sche Nationalversammlung, die in Wei- mar tagte, Friedrich Ebert zum vorläufi- gen Reichspräsidenten. Der Reichstag verlängerte später seine Amtszeit bis 1925. In dieser Zeit verteidigte er die Verfassung der Weimarer Republik ge- gen links und rechts, besonders im Kri- senjahr 1923, in dem es zu Arbeiterauf- ständen und zu einem rechten Putsch- versuch kam. Am 28. Februar 1925 ver- starb Ebert in Berlin an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Der erste deut- sche Reichspräsident wurde am 5. März in seiner Heimatstadt Heidelberg auf dem Bergfriedhof beigesetzt. Die groß- flächige Grabanlage ist erhalten. In Eberts Geburtshaus in der Pfaffengasse 18 befindet sich die Reichspräsident- Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Von Ludger Syré

Friedrich Eberts Geburtshaus in Heidelberg.

der SPD das lang ersehnte Hauptziel der Partei geschafft. Damit war für ihn auch das Ziel der Novemberrevolution er- reicht. Weitergehende politische, sozi- ale und ökonomische Forderungen, die auf die Entmachtung der alten Eliten in Politik, Militär, Wirtschaft und Gesell-

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