lhb-ansichtsexemplar-2021

Die Heinrich Lanz AG revolutionierte mit ihrem Bulldog von Mannheim aus die Landwirtschaft Vor 100 Jahren wurde der erste Rohölschlepper der Welt vorgestellt

VON MANFRED W. OESTREICH

U m das Jahr 1800 ver- mochte ein Bauer zu- s ä tzlich zu seiner Familie gerade mal drei Menschen zu ern ä hren. Eine nennenswerte Mechanisierung in der Land- wirtschaft setzte erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Diese Entwicklung verdanken wir in Europa einigen Pionie- ren, von denen Heinrich Lanz (1838–1905) wohl einer der bedeutendsten gewesen sein d ü rfte. Der Spediteurssohn be- suchte die Handelsschule in

Der Firmen- gründer Heinrich Lanz (9. März 1838 bis 1. Feb- ruar 1905).

Stuttgart. Nach ersten kaufm ä nnischen Auslandserfahrungen in Mar- seille trat er ins Gesch ä ft seines Vaters ein. Neben dem Fuhrgesch ä ft handelte Johann Peter Lanz mit Steinkohle, S ä mereien und Maschi- nen ö len. Lanz Junior brachte frischen Wind ins Gesch ä ft. Der junge Heinrich setzte auf die Einfuhr englischer Landmaschinen. 1860 ver- kaufte er den ersten Dampfdreschsatz. Dabei handelte es sich um eine Dreschmaschine, welche per Riemen von einer Dampflokomobile an- getrieben wurde. Dampflokomobile, das sind Dampfmaschinen mit Fahrgestell. Die ersten Lokomobilen wurden von Pferden gezogen. Sp ä ter waren auch selbstfahrende Dampfmaschinen auf den Stra ß en und Feldern zu sehen. In Mannheim begann man mit der Herstellung von Futterschneid- und Dreschmaschinen f ü r den Hand- und Pferdeg ö pelantrieb. 1869

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