lhb-ansichtsexemplar-2021

von komfortablen Flugreisen nach Amerika. Nachdem die Verbesse- rungsvorschl ä ge des Experten Johann Sch ü tte vom Grafen abgelehnt wurden, kam es 1909 zu einem Vertrag zwischen der Firma Lanz und Sch ü tte. In Mannheim-Rheinau wurde eine Luftschiffswerft eingerich- tet. Nach etwa 50 Probefl ü gen wurde 1912 das Luftschiff SL1 f ü r 550 000 Mark an die Heeresverwaltung verkauft. Bis 1918 entstanden bei Lanz 22 Luftschiffe. Es ist aber der Bulldog, welcher heute noch die Erinnerung an den Namen Lanz wach h ä lt. Mit dem Lanz-Bulldog wurde 1921 auf der DLG-Ausstellung in Leipzig der erste Roh ö lschlepper der Welt vorge- stellt. Bei seiner Entwicklung folgte der Konstrukteur Dr. Fritz Huber dem Leitsatz » Der Motor des Bauern kann nicht einzylindrig genug sein « . Der Typ HL war nur mit dem Notwendigsten ausgestattet. Man- gels Elektrik konnte er weder Beleuchtung noch Elektrostarter vorwei- sen. Der liegende Gl ü hkopfmotor arbeitet nach dem Zweitaktprinzip und leistet 12 PS. Dabei wird der Kraftstoff in eine ungek ü hlte Kammer eingespritzt. Der sogenannte Gl ü hkopfmotor kann mit Roh ö l, Braun- kohlenteer ö l, Gas ö l, Paraffin ö l, Petroleum, Pflanzen ö l, Diesel und Spiri- tus betrieben werden. Gestartet wird mit Lenkrad und Heizlampe. Die Lenks ä ule mit dem Holzlenkrad wird nach oben aus der F ü h- rung gezogen und in die zentrale Aufnahme am Schwungrad gesteckt. Die D ü se der brennenden Heizlampe wird in die unter dem Ventilde- ckel befindliche Glühnase gerichtet. Nach einigen Minuten nimmt

1934 folgte die Bulldograupe als Raupen- schlepper.

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