lhb-ansichtsexemplar-2021

man die Lampe vom Halter und l ö scht diese. Beide H ä nde umfassen das Holzlenkrad und pendeln mit der Kurbelwelle, bis die Maschine mit m ä chtigem Stampfen ihre Arbeit aufnimmt. Nun gilt es, entschlos- sen das Lenkrad abzuziehen, bevor es dem Chauffeur um die Ohren fliegt. Der Ur-Bulldog vom Typ HL war mit Vollgummibereifung, Eisen- r ä dern, als Lokomobile oder als Bootsmotor erh ä ltlich. Er kostete 3500 Mark und wurde bis 1929 6030 Mal gebaut. Am 10. 11. 1924 veranstaltete Lanz eine Leistungsfahrt mit zwei Bulldogs. Die Reise f ü hrte von Mannheim nach Berlin, das sind mehr als 1100 Kilometer. Die Maschinen fuhren bei Tag und Nacht ohne Un- terbrechung ü ber Frankfurt, Gie ß en, Kassel, Paderborn, Bielefeld, Min- den, Hannover, Hildesheim, Braunschweig, Halberstadt, Magdeburg, Brandenburg und Potsdam. Bei Landwirtschaft und Gewerbe fand der Bulldog rei ß enden Absatz. Ab 1929 waren die Schlepper aus Mann- heim auch mit Sechsganggetriebe, Luftbereifung und Kabine zu ha- ben. 1934 folgte die Bulldograupe als Raupenschlepper. Eilbulldogs mit 55 PS und zwei Anh ä ngern waren auf den Fernstra ß en unterwegs. 1942 lief der 100 000ste Bulldog vom Band. 1945 fielen die Lanz-Werke in Schutt und Asche. Mit dem Segen der Amerikaner wurde kurze Zeit sp ä ter die Ersatzteilproduktion wieder aufgenommen. Im Neufahr- zeuggesch ä ft wurde 1952 der legend ä re Gl ü hkopfmotor durch einen Reihenmotor ersetzt. 1953 rollte der 150 000ste, 1956 der 200 000ste Bulldog vom Band. Das 150 000ste Jubil ä umsfahrzeug gelangte in ei- ner feierlichen Ü berf ü hrungsfahrt auf eigener Achse an seinen Ein- satzort Munzingen bei Freiburg (Breisgau). 1956 erwarb die » Deere

Der Lanz- Dampfdresch- satz, Aufnahme aus einem Kata- log von 1882.

Lahrer Hinkender Bote 2021

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