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bauen, verwickelte sich aber unglücklich in den Dreißigjährigen Krieg, indem er sich 1619 zum böhmischen König wählen ließ und ein Jahr später die entscheidende Schlacht am Weißen Berg verlor. Die Katholi- ken besetzten Heidelberg 1622, später mehrfach andere Truppen. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde Heidelberg zweimal von den Franzosen verwüstet, das Schloss blieb eine Ruine. 1720 wurde Mannheim Residenz, 1803 die Kurpfalz ein Teil Badens. Ab jetzt war Heidelberg vor allem ein Ort des Geistes. Die Heidel- berger Romantik um Achim von Arnim und Clemens Brentano, die 1806 bis 1808 mit » Des Knaben Wunderhorn « die erste Sammlung deutscher Volkslieder veröffentlichten, die Denker und Wissenschaft- ler Ludwig Feuerbach, Robert Bunsen und Max Weber und auch Victor von Scheffels Gedicht » Alt-Heidelberg « machten Heidelberg zu ei- nem Begriff in der ganzen Welt. Auch im 20. Jahrhundert prägten Ge- lehrte wie Emil Julius Gumbel, Gustav Radbruch oder Karl Jaspers die Geistesgeschichte Deutschlands.

Kupferstich Heidelbergs von Matthäus Merian aus dem Jahr 1620.

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