Um in Deutschland wieder eine Presse entstehen zu lassen, such- ten die Alliierten überall nach politisch unbelasteten Personen. Sie stießen beispielsweise auf Theodor Heuss. Schon recht früh, am 5. Sep- tember 1945, übergab ihm die amerikanische Militärregierung in Württemberg-Baden die Lizenz für eine der ersten deutschen Nach- kriegszeitungen, die Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg. Besonders zahlreich durften schon 1945 in der französischen Be- satzungszone neue Zeitungen erscheinen. Während die französische Besatzungsmacht in wirtschaftlicher Hinsicht bekanntlich extrem ri- goros vorging, zeigte sie sich auf kulturpolitischem Gebiet sehr viel weniger restriktiv. Auch sie suchte nach Personen, die geeignet schie- nen, an der geistigen und politischen Neuausrichtung und am demo- kratischen Aufbau des Landes mitzuwirken. Diese durften journalis- tisch ruhig unerfahren sein; sie sollten aber einen neuen Sprachstil mitbringen und hatten sich zudem der strengen französischen Presse- zensur zu beugen. In unserem Raum erschienen im Jahr 1945 wieder verschiedene Zeitungen, darunter neben der Rhein-Neckar-Zeitung das Badener
Titelblatt (obe- rer Teil) der ersten Ausgabe der Badischen Neuesten Nach- richten vom 1. 3. 1946.
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