In Baden wurde 1556 die lutherische Reformation eingeführt, der Markgraf beziehungsweise Großherzog war zugleich Oberhaupt der Landeskirche. Die Markgrafschaft Baden-Baden hatte im Lauf der Zeit mehrere Glaubenswechsel, seit 1622 blieb sie katholisch. 1803 wurde Baden Kurfürstentum, 1806 Großherzogtum, es kamen viele lutheri- sche Gemeinden von Württemberg und reformierte Gemeinden aus der Kurpfalz zum Staatsgebiet dazu. Der Großherzog war damit ab 1806 Oberhaupt von zwei protestantischen Kirchen, der lutherischen Kirche Badens und der reformierten Kirche der Kurpfalz. Schon bald regten die Gemeinden selbst an, die Kirchen zu vereinigen, was 1821 geschah: Die Vereinigte Evangelisch-protestantische Kirche im Groß- herzogtum Baden entstand, eine der ersten unierten Kirchen Deutsch- lands, nach Preußen 1817 und der Pfalz 1818. Die gemeinsame Glau- bensgrundlage wurde in der badischen Unionsurkunde vom 26. Juni 1821 eindeutig genannt: die Confessio Augustana, der Lutherische Katechismus und der Heidelberger Katechismus.
Die zwei Reformatoren Martin Luther (l.) und Johannes Calvin (r.).
Lahrer Hinkender Bote 2021
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