lhb-ansichtsexemplar-2021

Ortenau. Viele von ihnen wollten den Weinbau aufgeben. Der dama- lige Präsident des Badischen Weinbauverbandes Eugen Lang aus der Binzmatt bei Gengenbach reiste zusammen mit dem Weingutsbesit- zer Hubert Freiherr von Neveu aus Durbach von Ort zu Ort, um die Winzer von der Notwendigkeit des Weinbaus zu überzeugen. Mit dem Namen Neveu verbindet man heute den kometenhaften Aufstieg des Genossenschaftswesens nach dem Krieg. 1953 wurde er selbst Präsi- dent des Badischen Weinbauverbandes. Während seiner Amtszeit er- langteBadendieheutigeSpitzenstellunginnerhalbderdeutschenWein- bauregionen. Entsprechend stolz sind die Ortenauer Winzer auf ihren Wein. Der Verfasser erinnert sich noch heute an seine Kindheit, als er zusammen mit seinem Durbacher Onkel am Kaiserstuhl einen Besuch abstattete. In Oberbergen hielt man den guten Tropfen auch nicht zurück. Be- fragt, ob der Kaiserstühler Wein denn gut sei, hörte man die Durbacher sagen: » Der Win ko ma au trinke! « Der Gastgeber entrüstet: » Ja isch der Wii nit guat? « Der Hurst Karl aus Durbach (Hilsbach): » Der Win isch nit meh wert als dass ma ne trinkt! « Damit war für ihn alles gesagt.

Kleine Stärkung im Weinkeller. Auf die Nach- barschaftshilfe stoßen an (von links): Winzer Jo- sef Brandstetter (Oberkirch-Bot- tenau), Metzger Heinrich Spinner (Durbach), Win- zer Wendelin Bähr (Oberkirch- Bottenau).

Lahrer Hinkender Bote 2021

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