lhb-ansichtsexemplar-2021

Vor 250 Jahren: Nach fast zweieinhalb Jahrhunderten Trennung wird die Markgrafschaft Baden wieder ein Land Wiedervereinigung auf Badisch

VON LUDGER SYRÉ

D er 3. Oktober ist Deutschlands Natio- nalfeiertag. An diesem Tag wird der Wiedervereinigung Deutschlands gedacht, die am 3. Oktober 1990 mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutsch- land vollendet wurde. Damit ging eine 45 Jahre währende Zeit der Teilung zu Ende. Gewiss weniger schmerzlich, da- für aber sehr viel länger, verlief die Tei- lung Badens, nämlich genau 236 Jahre. Wie kam es 1535 zu der Aufspaltung des Landes auf zwei Herrschaftsbereiche und was führte 1771 zu deren Wiedervereini- gung? Werfen wir einen kurzen Blick in die Geschichte.

Die Wiederver- einigung der bei- den badischen Markgrafschaf- ten bescherte Markgraf Karl Friedrich einen großen Zuwachs an Land und Leuten.

Die Teilung der Markgrafschaft Baden lässt sich zurückführen auf die 1515 getroffene Entscheidung Christophs I. (1453–1527), sein Herr- schaftsgebiet nicht dem erstgeborenen Sohn zu vererben, sondern das Land aufzuteilen und die drei links und rechts des Rheins gelege- nen Gebiete von seinen drei Söhnen regieren zu lassen. Nach dem Tod von Markgraf Philipp I. (1479–1533) verblieb die Herrschaft bei den zwei anderen Söhnen, Bernhard III. (1474–1536) und Ernst I. (1482– 1553). Als die Brüder sich nicht länger auf eine gemeinsame Regierung einigen konnten und sich stark zerstritten, kam es 1535 zur Zweitei- lung des Landes. Bernhard wurde Herr über die Markgrafschaft Baden- Baden, deren Residenz anfangs in Baden-Baden, nach 1705 in Rastatt

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