Beim ersten Hof legt sie schon los: » De Küferi ihr Mann im Loch isch geschtorbe, Küferi losst bätte, am Mändig morge um elfi, mit ihrem Mann selig, bätte für die Licht! « » Wer sin’ die Litt? « , will die Nochberi wissen und wir werden als Praktikanten vorgestellt. Wir merken schon, dass die Grenzen zwischen damals und heute fließend sind und der Moni der Schalk im Nacken sitzt. Ein Schluck Schnaps, die Backen leuchten etwas mehr und die Lichtsagerin und ihre Praktikanten fol- gen der Straße den Buckel nuff. Wir laufen eine Weile, kommen an ei- ner Kreuzung vorbei und laufen wieder abwärts. Sind Vögel in der Luft? Schwarze Vögel? Der Tod wird uns begleiten, der Sensenmann wird auch seinen Auftritt haben. Getrunken wird immer Wir laufen beim Stilzer-Fritz vorbei, über den die Leute so einiges wis- sen. Das war bis vor drei Jahren ein Ausflugslokal. Die Wirtin weiß, wo es Pilze hat, ihre Steinpilzpfanne mit Nudeln ist legendär. Und jetzt? Der Stilzer-Fritz (hochdeutsch: der Holzbein-Fritz) ist längst tot, und Wirtin Ingrid hat keine Lust mehr. Ein Jammer, fluchen wir und laufen
In der Knochen- scheune stehen Schnaps und Eierlikör bereit.
Lahrer Hinkender Bote 2021
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