lhb-ansichtsexemplar-2021

Der letzte Küfer Küfermeister Eugen Bürgin hat in Müllheim ein Küfereimuseum eingerichtet

VON GABRIELE HENNICKE

Er ist einer der Letzten seiner Art, der 82-Jährige Küfermeister Eugen Bürgin aus Müllheim-Britzingen. Im Gewölbekeller des Markgräflermuseums in Müll- heim hat Bürgin ein Küfereimuseum eingerichtet und dort seine eigene Küfer- werkstatt aufgebaut. » Früher gab es in jedem Winzerort mehrere Küfer, die die Weinfässer herstellten und reparierten. Der Küfer hat außerdem alle Hohl­ körper gefertigt, die die Menschen im Alltag brauchten, egal ob Eimer, Butterfässer zum Buttermachen oder Bütten zum Einpökeln von Speck«, weiß Bürgin noch aus eigener Erfahrung. Er selbst ent- stammt einer Küfer-Dynastie, ist Küfer in 5. Generation, aufgewachsen in Fischingen, wo er schon von klein auf ins Fassmacher-Handwerk hineinwuchs. Alles, was im historischen Gewölbekeller des Museum steht, hat der leidenschaftlich mit seinem Handwerk verbundene Markgräfler selbst aus seinem Familienbesitz eingebracht. Lediglich die zwei histo- rischen Weintrotten, der Fasswagen, mit dem die Küfer von Haus zu Haus zogen, zwei große Fässer und ein Bottich waren schon vorhan- den. »Ich hatte völlig freie Hand bei der Gestaltung der Weinbauab­ teilung des Markgräfler Museums, wie ›mein‹ Museum richtig heißt«, sagt er, »nachdem der ehemalige Weinkeller des früheren Gasthauses Krone 2012 renoviert worden war, habe ich ihn eingerichtet, mit allem, was ich noch aus der Küferwerkstatt meiner Familie an Fässern und Werkzeugen hatte.« Bürgin hat alles selbst gemacht, selbst die Schil- der zu den Exponaten und die Informationstafeln hat er mit akkurater geschwungener Handschrift beschrieben. Dass sein Beruf längst zur

Lahrer Hinkender Bote 2021

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