lhb-ansichtsexemplar-2021

Holzfässer gab es schon zu Rö- merzeiten, die Handwerker, die sie herstellen, haben viele Namen: Je nach Region heißen sie Böttcher, Büttner, Schäffler, Kübler, Fassbin- der oder Tonnenmacher. Dank sei- ner gewölbten Form bietet ein Fass große Vorteile gegenüber Kisten: Fässer können gerollt und damit von einem Mann bewegt werden. Die Herstellung eines Fasses be- gann im Wald, mit dem Aussuchen der Eichen, deren Holz der Küfer verarbeiten wollte. Als Stammholz kam es in die Küferwerkstatt, wurde dort mit der Bandsäge auf Länge gebracht und von Hand in Viertel gespalten. »Ich habe das selbst noch

Eugen Bürgin im Küferhemd im Eingang »seines« Museums.

so gelernt in den 1950er Jahren«, sagt der Küfermeister, »aus den Vierteln wurden dann Bretter ge- spalten, wir nennen sie Dauben. Mein Großvater, der 1913 gestor- ben ist, hat noch alles von Hand gemacht, erste Maschinen kamen in den 1930er Jahren zum Ein- satz.« Bevor die Dauben jedoch zu Fässern verarbeitet werden konn- ten, mussten sie getrocknet wer- den. Das dauert bis zu fünf Jahre,

Lahrer Hinkender Bote 2021

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