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der nationale Bedarf an Rohöl bei 2 068 300 Tonnen. Rund 70 Prozent davon wurden aus dem Ausland bezogen. Dafür wurden 800 Millionen Mark ausgegeben. Bei Bauer und Schoenenberger entschied man sich für den Kraftstoff von der Scholle. Das Sägewerk sowie die Produktion von Kisten, Zündhölzern und Holzwolle lieferten reichlich Abfallholz. Man setzte auf Holzgas. Die neue Anlage bestand aus einem riesigen Holzgaserzeuger. Dieser versorgte einen Viertakt-Gasmotor der Marke Humboldt-Deutz-Motoren AG. Der Verbrennungsmotor trieb einen leistungsstarken Stromgenerator an. So war es möglich, das bis dahin auf 42 Gemeinden angewachsene Stromnetz zu versorgen. Das ver- netzte Gebiet reichte von Mühlenbach bis Oberharmersbach, von Bad Rippoldsau bis Gengenbach. Mit dem Stromverkauf wurden zwei Drit- tel des Firmengewinnes erwirtschaftet. Die Blütezeit der Firma Bauer und Schoenenberger endete genau an dem Tag, als die Konzession zur Stromerzeugung auslief. Die ba- dische Regierung weigerte sich, diese zu verlängern. Die » Badische Landes-Elektrizitäts-Versorgung « in Karlsruhe (später » Badenwerk « ) übernahm zum 1. Oktober 1938 das gesamte Versorgungsnetz. Das Badenwerk kaufte noch immer Strom in Schnellingen ein, diktierte je- doch als Netzbetreiber den Preis. 1943 wurde noch einmal die Turbi-

Monteure beim Einbau eines Stromgenerators.

Lahrer Hinkender Bote 2021

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