IHK-Global Business Ausgabe 11/2022

MENA/AFRIKA

AFRIKANISCHE UNION Freihandelszone nimmt Fahrt auf

ÄTHIOPIEN Erste Freizone in Dire Dawa In Anwesenheit von Premiermi- nister Abiy Ahmed wurde am 14. August 2022 die erste äthiopische Freizone, die Dire Dawa Free Trade Zone, offiziell eingeweiht. Die Nähe zu den Häfen Dschibuti und Berbera sprachen ebenso für den Standort wie das Marktpotenzial der Stadt im Nordosten, das große Frachtaufkom- men und die Eignung für multimoda- le Transport- und Logistikvorgänge dank der verkehrsgünstigen Lage. Die Stadt ist über Straßen, Züge und Flugverbindungen mit der Hauptstadt Addis Abeba verbunden. Kosten und Zeit für Transport und Lo- gistik sollen so erheblich reduziert und die Zollabfertigung vereinfacht werden. Ziel ist es, den Im- und Exporthandel des Landes zu verbessern, mehr Inves- titionen anzuziehen sowie Industriali- sierung und Wirtschaft zu fördern. Die Regierung erhofft sich von der Freizone auch eine Verbesserung der regionalen Integration. Laut Mit- teilung der Ethiopian News Agency ist die Entwicklung von Freizonen in Äthiopien Teil der nationalen Logistikstrategie. Das deutet darauf hin, dass die Regierung beabsichtigt, weitere Freizonen in anderen Regio- nen einzurichten. GTAI/IHK Industrial Parks Development Corporation ipdc.gov.et/news/post/38/ Ethiopian News Agency ena.et/en/?p=37964 Djibutis Hochseehafen ist der wichtigste Umschlagplatz in Ostafrika. Die Freizone im nahen Dire Dawa wird den Handel mit Äthiopien weiter vereinfachen.

stattgefunden: In Kenia hergestellte Batterien wurden nach Ghana geliefert. Die neue Initiative möchte so das operationale und institutionelle Um- feld erproben und den Handel im Rahmen der AfCFTA vorantreiben. Zudem erhoffen sich die Initiatoren der Freihandelszone eine positive Signalwirkung für afrikanische Wirt- schaftsakteure. GTAI/IHK AfCFTA Guided Trade Initiative: au-afcfta.org/2022/09/the-afcfta- guided-trade-initiative

Seit Inkrafttreten der African Continental Free Trade Area (AfCFTA) am 1. Januar 2021 hat kaum Warenaustausch in der neuen Freihandelszone stattgefunden. Das soll sich mit der AfCFTA Guided Trade Initiative ändern, zu der sich acht afrikanische Länder zusammen- geschlossen haben. Die acht Pilotländer der Initiative Ghana, Kamerun, Ägypten, Kenia, Ruanda, Tansania, Tunesien und Mau- ritius haben am 7. Oktober 2022 den Handel mit bestimmten Produkten wie Batterien, Fliesen, Kaffee, Tee, Zucker, Nudeln und verschiedenen Früchten aufgenommen. Der erste Export im Rahmen der neuen Initiative hat bereits

Aufbruch über Grenzen: Innerafrikanischer Freihandel ist noch Mangelware.

ANGOLA Quellensteuer auf Dienstleistungen gesenkt

Die Quellensteuer auf Dienstleis- tungen ist von jedem ausländischen Unternehmen zu entrichten, das in Angola eine „zufällige“ Dienstleis- tung (serviços acidentais) erbringt und dessen eingetragener Sitz oder Ort der tatsächlichen Geschäfts- führung außerhalb Angolas liegt. Die Steuer wird auf alle auf ango- lanischem Territorium erbrachten Dienstleistungen erhoben. Sie wird auf den Zahlungsbetrag in brutto er- hoben. GTAI/IHK

Ausländische Unternehmen, die in Angola eine Dienstleistung erbringen, mussten bisher eine Quellensteuer in Höhe von 15 Prozent entrichten. Das Gesetz Nr. 27/22 vom 22. August 2022 senkt sie auf 6,5 Prozent. Die Änderung gilt ab 1. Januar 2023. Der niedrigere Steuersatz entspricht damit dem Quellensteuersatz, den ausländische Unternehmen ohne Betriebsstätte in Angola auf ihre Ein- künfte entrichten müssen.

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