LIEFERKETTENGESETZ EUROPA/ZENTRALASIEN
Brennstäbe im Kernkraftwerk statt Kohle haben Polen im Blick für die künftige Energieversorgung. Denn sie brennen emissionslos ab.
POLEN Regierung und Unternehmen setzen auf Kernkraft
ditgarantien für notwendig. Das Unternehmen arbeitet mit dem US-amerikanischen Technolo- gielieferanten NuScale an SMR. Im Februar 2022 haben beide Firmen einen Kooperationsver- trag unterschrieben. Die Kosten für den Bau von SMR im eige- nen Werk schätzt der KGHM auf etwa 400 Millionen Euro. Eine Finanzierungszusage der polnischen Regierung gibt es bislang nicht. NuScale hat auch mit dem polnischen Ölimpor- teur Unimot eine Kooperations- vereinbarung unterzeichnet. Der polnische Mineralölriese PKN Orlen will gemeinsam mit dem Chemieunternehmen Synthos Group kleine Reakto- ren bauen. Die Kraftwerkstech- nik kommt von der amerika- nischen GE Hitachi Nuclear Energy. Bis 2030 wollen die Partner den ersten Mini-Reak- tor Polens in Betrieb nehmen. Synthos arbeitet außerdem mit dem Braunkohleunternehmen ZE PAK zusammen. Beide Unternehmen planen, bis zu sechs Reaktoren mit je 300 Megawatt zu bauen. Techno- logielieferant ist auch hier GE Hitachi Nuclear Energy. Eine Absichtserklärung unterzeich- nete Synthos zudem mit dem Chemiehersteller Ciech. GTAI/IHK
Polen deckt derzeit bis zu 70 Prozent seines Strombedarfs mit
südkoreanische Unternehmen Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP). Voraussetzung für die Bieter ist, dass sie sich an den Baukosten für das Kern- kraftwerk beteiligen und im Gegenzug am Stromverkauf mitverdienen. Der Zuschlag soll bis Ende des Jahres ver- geben werden. Das polnische Umweltminis- terium hat potenzielle Sub- unternehmen unter dem Titel „Polish Industry for Nuclear Energy 2021“ aufgelistet. Die Übersicht kann auf der Web- site der polnischen Regierung heruntergeladen werden: gov.pl/web/polski-atom/ przemysl3 Kleine Reaktoren punkten besonders Über die staatlichen Pläne hinaus haben mehrere Unter- nehmen Interesse an soge- nannten Kleinen Modularen Reaktoren (Small Modular Reactor, SMR) angemeldet. Ein solches Mini-Kraftwerk ver- sorgt einen energieintensiven Betrieb mit Strom. Der polnische Bergbaukon- zern KGHM hält staatliche Kre-
klimaschädlicher Braun- und Steinkohle. Der Ausbau der Kernenergie ist für die polni- sche Regierung ein zentraler Baustein, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Zwei Kraftwerke sind in Planung. Die staatliche Projekt- gesellschaft Polskie Elektrow- nie Jądrowe (PEJ) hat für den Standort Choczewo bei Gdańsk bereits einen Umweltbericht vorgelegt. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Bau- genehmigung. Laut Thinktank Polnisches Wirtschaftsinstitut (Polski Instytut Ekonomiczny, PIE) könnte das zweite Kraft- werk in Zentralpolen entstehen. Beide Anlagen zusammen sollen eine Leistung zwischen 6,6 und 9,9 Gigawatt haben. PIE schätzt die Kosten für beide Kraftwerke auf 39 Milliarden Euro. Für ein Kraftwerk liegen bereits drei Angebote vor: Beworben haben sich der US- amerikanische Energieriese Westinghouse, das französi- sche Staatsunternehmen Élec- tricité de France (EDF) und das
400 MILLIONEN EURO soll ein Mini-Kern- kraftwerk kosten. Vier davon entste- hen in Polen.
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IHK Global Business 11/2022
ihk.de/rhein-neckar
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