Mein Haus & Grund - Auf´s Dach gestiegen

TITELTHEMA 21

Eine Kathedrale mitten in Kembs

in der Geschichte der Architektur geboren.

Verfahren und das umfassende Wissen der Architekten schließen lassen. Noch im 20. Jahrhundert beschuldigten Kritiker den gotischen Baustil als maßlos und schnörkelhaft. Die Baugestalt mit ihrer Schwerelosigkeit verleite zu Mystik und Schwärmerei, ganz im Gegensatz zu den soliden, bodenverhafteten Struk- turen der Romanik. Dabei ist die gotische Kathedrale ein Paradebeispiel für die vorindustrielle Vorfabrikation. Die Anzahl der verschie- denen Teile an einem solchen Gebäude ist verhältnismäßig klein, dafür wurde von jedem dieser Standardstücke eine große Anzahl hergestellt, die dann sich wiederholend in der Fassade und in der Tragestruktur Verwendung fanden: manuelle Vorfabrikation nach stan- dardisiertem Muster mit anschließen- dem Montagebau. Die Idee also, mit vorgefertigten Modulen zu bauen, war bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt

Wenn wir ans Mittelalter denken, dann kommen uns unwillkürlich die sich dem Himmel entgegenstreckenden Bauwer- ke der Gotik in den Sinn. Vor allem ihre einzigartige Architektur, die sich in der Mitte des 12. Jahrhunderts im Herzen Frankreichs entwickelte und ganz Euro- pa im Sturm eroberte. Mögen dem Tou- risten die Mauern von Notre Dame in Paris, der Kathedralen in Beauvais und Amiens sowie des Doms und der Mari- enkirche in Lübeck heute ein vertrauter Anblick sein, so wissen wir doch kaum etwas über deren Errichtung. Denn die Baumeister haben nur wenig schriftli- ches Quellenmaterial hinterlassen. Bekannt über die riesigen Kirchenschiffe ist lediglich, dass sich deren Entstehung in vielen Fällen über Jahrhunderte hinziehen konnte. Und dass dabei un- terschiedlichste Materialien – beispiels- weise Stein, Glas, Holz und Eisen – ein- gesetzt wurden, die auf die komplexen

Ebenfalls in Modulbauweise entstehen die modernen Kathedralen der Gegenwart, die zugleich durch eine Schwerter zu Pflugscharen – Kathedralen zu Wohnhäusern chamäleonartige Wandlungsfähigkeit beeindrucken. Sie finden sich nicht nur in Metropolen, sondern auch auf dem Lande. Sie dienen nicht weiter als zweckgebundenes Gebets-, sondern als flexibel nutzba es Wohnhaus. Ihre durchschnittliche Bauzeit liegt nicht bei hundertzwanzig Jahren, sondern ein- drucksvollen hundertzwanzig Stunden, bis der Rohbau mit der Beton-Boden- platte mit Flachgründung und unbe- wehrter Frostschürze verbunden >>

Wer bauen will, muss sich meist für eine Bauweise entscheiden. Das K-MÄLEON Hybridhaus beweist uns das Gegenteil. Fertig- und Massivhaus in einem?

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